Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Tarifstreit mit der Bahn: GDL kündigt neue Streiks an
> Die Gewerkschaft GDL will von Montag bis Mittwoch weite Teile des
> Personen- und Güterverkehrs lahmlegen. Millionen Reisende werden
> betroffen sein.
Bild: Ab Montag ist wieder mit Einschränkungen zu rechnen
Berlin taz | Im [1][Tarifkonflikt bei der Deutschen Bahn (DB)] stehen die
Zeichen weiterhin auf Konfrontation. Nachdem der Bahnvorstand kein neues
Angebot vorgelegt hat, ruft die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer
(GDL) erneut zum Streik auf. Von Montag früh bis zum anbrechenden Mittwoch
müssen sich Bahnreisende auf massive Ausfälle und Verspätungen einstellen.
Im Güterverkehr beginnt der Ausstand bereits an diesem Samstagnachmittag.
„Stillstand bei der Angebotsverbesserung durch das Management der DB führt
direkt zum Stillstand der Züge in Deutschland“, gab sich GDL-Chef Claus
Weselsky am Freitag in Berlin kämpferisch. Er warf dem Bahnvorstand vor,
bislang nur „Scheinofferten“ unterbreitet zu haben und einen „Feldzug“
gegen die GDL zu führen.
Weselsky verwies darauf, dass sich die GDL in den vergangenen Wochen mit
Bahnmitwettbewerbern auf genau das verständigt habe, was sie auch von der
Deutschen Bahn fordere. Die erzielten [2][Tarifeinigungen] orientierten
sich an dem Abschluss im öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen.
Konkret bedeutet das eine Lohnsteigerung um 1,4 Prozent rückwirkend ab
April dieses Jahres und noch mal 1,8 Prozent mehr ab April 2022, zudem
einen Coronabonus von 600 Euro.
## „Erheblicher Nachholbedarf“ bei den Mitbewerbern
Demgegenüber bietet der Bahnvorstand eine Nullrunde 2021, ein Lohnplus von
1,5 Prozent ab Januar 2022 und von 1,7 Prozent ab März 2023.Der von
Weselsky vermittelte Eindruck, dass sich die kleineren
Eisenbahnunternehmen, mit denen die GDL handelseinig geworden ist,
generöser geben würden, lässt allerdings die ungleiche Ausgangsposition
unerwähnt. Bei den Mitbewerbern gebe es „einen erheblichen Nachholbedarf
“, sagte DB-Personalvorstand Seiler. „Die Lohnstückkosten sind dort rund
10 Prozent geringer als bei uns.“
Übersetzt heißt das: die Konkurrenz zahlt ihren Beschäftigten auch
weiterhin signifikant weniger. Seiler war am Freitag etwa eine halbe
Stunde nach Weselsky in Berlin vor die Presse getreten. Den angekündigten
Streik bezeichnete er als „völlig unnötig“ und „völlig überflüssig�…
neues Angebot stellte er nicht in Aussicht. Alles, was es für eine Lösung
brauche, liege bereits auf dem Tisch. „Es fehlt einzig und allein an der
Verhandlungsbereitschaft der GDL.“ Seiler warf ihr einen „erbitterten
gewerkschaftspolitischen Kampf “ vor: „Die GDL möchte in Bereiche
vordringen, wo die EVG bereits tarifiert hat.“
Tatsächlich will die GDL inzwischen nicht mehr nur für das Zugpersonal
verhandeln, sondern auch für Beschäftigte in der Fahrzeug und
Fahrweginstandhaltung, der Netzinfrastruktur sowie in Teilen der
Eisenbahnverwaltung, den Hochburgen der konkurrierenden Eisenbahn und
Verkehrsgewerkschaft (EVG).Für den Fall, dass sich der Bahnvorstand
weiterhin nicht bewege, kündigte GDLChef Weselsky weitere
Arbeitskampfmaßnahmen an. Dann ließe sich „auch nicht mehr verhindern, dass
diese länger und übers Wochenende gehen werden.“
20 Aug 2021
## LINKS
[1] /Arbeitskampf-bei-Deutscher-Bahn/!5793967
[2] /Streik-bei-der-Bahn/!5788534
## AUTOREN
Pascal Beucker
## TAGS
GDL
Streik
Gewerkschaft der Lokführer
Deutsche Bahn
Deutsche Bahn
Deutsche Bahn
Lesestück Recherche und Reportage
## ARTIKEL ZUM THEMA
Arbeitskampf bei Deutscher Bahn: Zeichen stehen auf Streik
Die Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) erneuert ihre Streikdrohung. Sie
nennt aber keinen Termin für einen weiteren Ausstand.
Arbeitskampf bei der Deutschen Bahn: Nur ein kurzes Verschnaufen
GDL-Chef Claus Weselsky droht mit neuen Streiks, falls sich die Deutsche
Bahn nicht bewegt. Personalvorstand Martin Seiler ruft zu Verhandlungen
auf.
Streik bei der Bahn: Im Lokdown
Gewerkschafter Weselsky ist stolz auf stillstehende Züge. Bahn-Bosse
beklagen dagegen unzumutbare Forderungen. Die Kunden meiden Bahnhöfe.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.