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# taz.de -- Kalibergbau in Niedersachsen: Salzwasser marsch!
> Im niedersächsischen Wunstorf hat die Firma K+S begonnen, ein Bergwerk
> mit Abwasser zu fluten. An den Plänen hatten Aktivist*innen lange
> Kritik geübt.
Bild: Im Bergwerk: K+S hat einen weiteren Weg gefunden, seine Abwässer zu ents…
Hannover taz | Rund 42 Millionen Kubikmeter salzige Abwässer sollen in den
kommenden 20 Jahren [1][in das alte Kali-Bergwerk Sigmundshall] bei
Wunstorf fließen. In dieser Woche hat die Firma K+S damit begonnen, die
ersten Züge mit Kesselwaggons aus dem Werk in Werra zu schicken.
Sigmundshall [2][war 2018 stillgelegt worden], die Ausbeutung lohnte sich
nicht mehr. Grundsätzlich ist die Flutung solcher Bergwerke in
Niedersachsen vorgeschrieben – so sollen Schäden durch Bodenabsenkungen
minimiert werden.
Für den Düngemittelhersteller K+S mit Sitz in Kassel bietet sich die
Verfüllung mit seiner Salzlauge aber auch deshalb an, weil es ein wenig
Druck aus dem erbittertem Ringen [3][um die Einleitung in Werra und Weser
nimmt]. Umweltschützer und Flussanrainer machen den Konzern für den
schlechten Zustand der Gewässer verantwortlich.
Eigentlich hätte der Hersteller die in der Produktion anfallenden Abwässer
längst deutlich reduzieren sollen – schon weil Deutschland sonst gegen die
europäische Wasserrahmenrichtlinie verstößt. Doch der Konzern hinkt den
ursprünglich vereinbarten Zielen hinterher.
## Umweltschützer und Anwohner sind nicht begeistert
Auch in Wunstorf und Umgebung sind Umweltschützer und Anwohner nicht
begeistert von der Lösung. Umweltschützer befürchten, dass es zu einer
Versalzung von Oberflächenwasser und Grundwasser kommen könnte – auch wenn
der Prozess sich über einen langen Zeitraum erstreckt und sowohl ober- als
auch unterirdisch überwacht werden soll.
Anwohner fürchten das Verkehrsaufkommen. Der Transport erfolgt mit der
Bahn, bis zu sechs Züge täglich sollen es später sein, gestartet wurde
jetzt erst einmal mit zwei. Ein Teil der Salzlauge soll über den
Mittellandkanal mit dem Schiff gebracht werden – dazu muss allerdings noch
eine Pipeline zum Anleger gebaut werden, das Genehmigungsverfahren dafür
hat gerade erst begonnen.
Eine Enttäuschung ist das auch für einige Mitglieder von Bürgerinitiativen,
die sich für einen Rückbau der Kalihalden in Niedersachsen einsetzen. Gegen
deren Abdeckung und Begrünung wird an verschiedenen Standorten protestiert
– und mancher hatte wohl gehofft, zumindest ein Teil des Abraumes könnte
wieder da verschwinden, wo er herkommen war: Unter Tage.
4 Sep 2021
## LINKS
[1] /Entsorgung-von-Abfalllauge/!5660879
[2] /Streit-um-Kuendigungen-in-Bergwerk/!5519703
[3] /Salzeinleitung-in-Weser-und-Werra/!5791497
## AUTOREN
Nadine Conti
## TAGS
Kali
Bergbau
Niedersachsen
Abwasser
Kali
Niedersachsen
Weser
Abfallentsorgung
Kali
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