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# taz.de -- Chinas neuer Wirtschaftsplan: Weniger Alibaba, mehr Luftfahrt
> Chinas KP setzt die Tech-Konzerne im Land unter Druck. Es geht nicht nur
> um mehr Kontrolle – sondern auch um den Kurs ihrer Wirtschaftspolitik.
Bild: Pekings Regulierungswut hat auch den Fintech-Konzern Ant Group erwischt
Pekings Regulierungswut gegenüber seinen Tech-Branchen wirkt wie ein
wirtschaftliches Himmelfahrtskommando: Wieso sollte eine Regierung seine
erfolgreichsten Unternehmen beschneiden? Ist der Kommunismus in China
wieder zurück? Es hat den Online-Fahrdienstvermittler Didi erwischt, den
Fintech-Konzern Ant Group [1][und auch den Online-Händler Alibaba]. Sie
alle mussten deftige Strafen zahlen, bekamen Börsennotierungen gestrichen,
und zuletzt wurde sogar ein gesamter Wirtschaftsbereich entprivatisiert:
der boomende Nachhilfesektor.
Doch Pekings Staatsführung geht es mit Sicherheit nicht darum, seine
Privatwirtschaft zu zerschlagen. Stattdessen lassen sich die Entwicklungen
vielmehr als längst überfällig beschreiben: Denn in Chinas Tech-Branchen
herrschte lange Zeit eine Wildwest-Stimmung. Regulierungen waren bitter
nötig. Die Vergehen sind vielfältig: Es geht um Monopolstellungen bis hin
zu Verstößen gegen die Datensicherheit.
Natürlich wirkt die jetzige Geschwindigkeit der chinesischen
Aufsichtsbehörden insbesondere für Anleger angsteinflößend. Doch die
inhaltliche Motivation unterscheidet sich nicht groß von den Stimmen in den
Vereinigten Staaten, die etwa Facebook und Google stärker beschneiden
wollen.
Dennoch möchte Peking wohl eine stärkere staatliche Hand in seiner
Wirtschaftsplanung. Präsident [2][Xi Jinping] schert sich nicht so sehr um
kurzfristige Unternehmensgewinne, sondern vielmehr, ob die Unternehmen den
politischen Fünfjahreszielen dienlich sind oder nicht. Natürlich ist es
fraglich, ob der Staat selbst so etwas lenken kann und sollte.
Doch geht es weitaus mehr als um eine Regierung, die nur auf politische
Kontrolle bedacht ist. Das langfristige Ziel von Xi ist es, nicht so sehr
eine starke Tech-Branche etwa für Unterhaltungs-Apps zu haben, sondern
wirklich „harte“ Technologie: also Luftfahrtsektor, Quantencomputer oder
Halbleiter. Jene Bereiche werden übrigens derzeit nicht reguliert, sondern
weiter mit Subventionen flächendeckend gefördert.
13 Aug 2021
## LINKS
[1] /China-koennte-Computerspiele-regulieren/!5786650
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Xi_Jinping
## AUTOREN
Fabian Kretschmer
## TAGS
KP China
Xi Jinping
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Videospiele
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