Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Aktuelle Nachrichten in der Coronakrise: Positive Tests im Olympisc…
> In Tokio wurden Olympia-Beteiligte positiv getestet. Die spanische
> Tourismusbranche ist pessimistisch. Niedersachsen macht mehr Jugendlichen
> Impfangebote.
Bild: Christophe Dubi vom IOC berichtet von den Fällen in Tokio
## Drive-in und Walk-in Impfungen in Berlin
In Berlin hat am Wochenende der erste Drive-in für Corona-Impfungen
zahlreiche Interessenten angelockt. Auf dem Parkplatz der Ikea-Filiale in
der Landsberger Allee in Lichtenberg bildeten sich bereits am
Samstagvormittag Warteschlangen. Dort konnten sich [1][Menschen auch ohne
Termin impfen lassen.]
Das Interesse war so groß, dass schon gegen Mittag für Samstag bereits
nicht mehr zur Impfung aufgerufen wurde. Gespritzt wurden am Samstag rund
650 Impfungen, Ziel sind 1000 pro Tag. Es müsse noch an der Infrastruktur
gefeilt werden, sagte ein Sprecher des Bezirkes am Sonntag. Zur Verfügung
standen die Vakzine von Johnson & Johnson sowie Moderna.
Neben einer Spur für Autofahrer wurde für Fußgänger auch ein Walk-in
eingerichtet. Dieser war am Sonntag wegen erwartet hoher Temperaturen
geschlossen, um Warteschlangen in praller Sonne zu vermeiden.
Zunächst ist das Angebot für sechs Wochen geplant – mit Option auf
Verlängerung. Vor den Ikea-Filialen in Tempelhof und Spandau sind in den
kommenden Wochen ähnliche Projekte geplant. (dpa)
## Jugendliche in Niedersachsen erhalten Impfung
In rund der Hälfte der niedersächsischen Impfzentren haben am Sonntag
Jugendliche ab zwölf Jahren die Corona-Schutzimpfung erhalten. Wegen der
großen Nachfrage hatte das Land bereits am Freitag eine Verlängerung der
Sonderaktion angekündigt. Rund 27 000 Biontech-Impfdosen waren am Sonntag
für Minderjährige reserviert.
Der Impfstoff des deutschen Herstellers Biontech ist als einziger auch für
Kinder ab zwölf Jahren zugelassen. Die Ständige Impfkommission (Stiko)
empfiehlt die Corona-Impfung allerdings derzeit aus Mangel an Daten nur für
12- bis 17-Jährige mit bestimmten Vorerkrankungen. Die unter 18-Jährigen,
die sich impfen lassen möchten, benötigen die Einwilligung ihrer Eltern.
Nach Daten des Robert Koch-Instituts hat Niedersachsen im Vergleich der
Bundesländer die höchste Corona-Impfquote bei unter 18-Jährigen. Bereits
6,3 Prozent der Jugendlichen haben demnach schon die Erstimpfung erhalten –
im Bundesdurchschnitt sind es [2][nur 5,0 Prozent]. (dpa)
## Einheitlicher Corona-Warnwert
Die Ministerpräsidentinnen von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig,
und Rheinland-Pfalz, Manu Dreyer (beide SPD), fordern, die Corona-Inzidenz
durch einen neuen bundeseinheitlichen Maßstab zu ersetzen. „Ich unterstütze
den Vorschlag, dass sich Bund und Länder auf einen neuen
bundeseinheitlichen Warnwert zur Coronalage verständigen“, sagte Schwesig
den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Wir müssen zukünftig stärker
Impfungen und Krankenhausbelastungen berücksichtigen“, sagte die
Ministerpräsidentin.
Schwesig verwies auf das in Mecklenburg-Vorpommern geltende Ampelmodell,
das sowohl den Inzidenzwert als auch die Zahl der Covid-Patienten im
Krankenhaus und der Patienten auf der Intensivstation berücksichtige.
„Damit reagieren wir auf den steigenden Impffortschritt, weshalb inzwischen
deutlich weniger Infektionen zu schweren Verläufen führen“, sagte die
Regierungechefin.
Vor dem Hintergrund sprunghaft steigender Inzidenzen hatte die
rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Dreyer vorgeschlagen, die Zahl der
Infektionen pro 100.000 Einwohner mit der Lage in den Krankenhäusern zu
verknüpfen. „Dennoch möchte ich sagen, dass die Inzidenz heute viel weniger
über die Gefahr einer Erkrankung und die mögliche Belastung des
Gesundheitssystems aussagt, als das noch vor einem halben Jahr der Fall war
– einfach deshalb, [3][weil immer mehr Menschen geimpft werden.]“ Deswegen
müssten sich die Bundesländer mit der Bundesregierung auf einen „neuen
Warnwert“ verständigen. (epd)
## „Tag der Freiheit“
Der nordrhein-westfälische Familienminister Joachim Stamp (FDP) hat
vorgeschlagen, nach [4][dem Beispiel Englands] einen „Tag der Freiheit“
auszurufen, an dem die meisten Corona-Beschränkungen fallen. „In den
nächsten acht Wochen haben alle Erwachsenen ein Impfangebot erhalten“,
sagte Stamp der Bild am Sonntag.
„Daher könnte der Tag der Deutschen Einheit, der 3. Oktober, dieses Jahr
auch ‚Tag der Freiheit und Eigenverantwortung‘ werden: Alle Beschränkungen
werden aufgehoben, alle sind für sich selbst verantwortlich.“
Bis dahin sollten alle Veranstaltungen mit vielen Menschen nur noch
Geimpften und Genesenen offenstehen, forderte der stellvertretende
Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen. Als Beispiele nannte er:
„Bundesliga-Auftakt, Zutritt nur mit Nachweis, dass man geimpft oder
genesen ist. Das könnte genauso gelten für Festivals, Konzerte, die
Dorf-Kirmes oder Schützenfeste.“
[5][Kinder und Jugendliche dürften nach den Ferien nicht mehr in ihren
Kontakten beschränkt werden], forderte Stamp: „Die permanente Angstmacherei
schadet unseren Kindern mittlerweile mehr als die Pandemie.“
## Vorbild England
Die britische Regierung will trotz der im Land grassierenden Delta-Variante
des Coronavirus am Montag fast alle Corona-Beschränkungen in England
aufheben. Unter anderem fallen die meisten Beschränkungen für große
Versammlungen sowie die Maskenpflicht weg, auch Diskotheken dürfen wieder
öffnen. Wissenschaftler haben die Entscheidung scharf kritisiert. (afp)
## Skepsis in Spanien
Angesichts [6][hoher Corona-Zahlen in Spanien] hat sich die
Tourismusbranche pessimistisch über die laufende Sommersaison geäußert. Es
gebe einen „plötzlichen Rückgang“ bei den Buchungen ausländischer Urlaub…
berichtete der staatliche TV-Sender RTVE am Samstag unter Berufung auf den
Vizepräsidenten des spanischen Tourismusverbandes Exceltur, José Luis
Zoreda.
Die Branche hatte wegen der fortschreitenden Impfkampagne auf eine weit
stärkere Erholung des Geschäfts in diesem Sommer gehofft. Der Tourismus
trägt in normalen Zeiten mehr als zwölf Prozent zum spanischen
Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei, auf den auch bei Deutschen beliebten
Urlaubsinseln der Balearen und auf den Kanaren sind es sogar rund 35
Prozent. Die Branche sichert Hunderttausende Arbeitsplätze.
Zur Eindämmung der Pandemie haben einige Regionen wieder nächtliche
Ausgehsperren in einzelnen Kommunen – so Katalonien sowie Valencia und
Kantabrien. Bereits 8 Millionen der 47 Millionen Einwohner Spaniens seien
davon betroffen, schrieb die Zeitung El País. Auf Mallorca mit einer
Sieben-Tage-Inzidenz von 270 ist das bisher nicht vorgesehen. Auf den
Kanaren (Inzidenz: 176) lehnte ein Gericht eine Ausgehsperre ab.
Die Sieben-Tage-Inzidenz für Spanien stieg bis Freitag auf 300. Zum
Vergleich: In Deutschland beträgt sie derzeit 9. Allerdings ist die Lage in
den Krankenhäusern nicht so angespannt wie bei früheren Wellen. Knapp zehn
Prozent aller Betten auf Intensivstationen sind mit Corona-Patienten
belegt. Binnen sieben Tagen wurden 56 weitere Todesfälle wegen Corona
registriert. Das liegt vor allem an der Impfkampagne. Gut 61 Prozent aller
Spanier haben mindestens eine Impfung erhalten, knapp 50 Prozent sind
vollständig geimpft. (dpa)
Zwei Athleten im Olympischen Dorf positiv
Im Olympischen Dorf in Tokio sind zwei Bewohner positiv auf das Coronavirus
getestet worden. Die Organisatoren bestätigten die Testergebnisse am
Sonntag und erklärten, beide Betroffenen seien keine Einheimischen. Namen
oder Einzelheiten wurden nicht genannt.
Die Organisatoren erklärten außerdem, auch ein weiterer Athlet sei positiv
getestet worden. Diese Person wohne nicht im Olympischen Dorf und sei
ebenfalls kein japanischer Staatsbürger. Ebenfalls einen positiven
Corona-Test erhielt ein Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees.
Der Test sei bei der Einreise am Flughafen von Tokio positiv ausgefallen,
erklärte das IOC. Bei dem Betroffenen handele es sich um Ryu Seung Min aus
Südkorea. Er hatte 2004 eine Goldmedaille im Tischtennis gewonnen.
Medienberichten zufolge zeigte er keine Symptome einer Corona-Infektion.
Insgesamt wurden bereits 55 Menschen mit Verbindungen zu den Olympischen
Spielen positiv getestet, wie die Organisatoren mitteilten. Im Olympischen
Dorf in Tokio werden rund 11 000 Sportler und Tausende Mitarbeiter
untergebracht. Die Spiele beginnen am Freitag, während für die japanische
Hauptstadt und ihre Umgebung ein Notstand gilt. Sie finden [7][weitgehend
ohne Fans statt] und dauern bis zum 8. August. (ap)
18 Jul 2021
## LINKS
[1] /Unkompliziertes-Impfen-in-Berlin/!5782533
[2] /Geringe-Impfquote-bei-Bremer-Kindern/!5784617
[3] /Unkompliziertes-Impfen-in-Berlin/!5782533
[4] /Corona-in-Grossbritannien/!5774972
[5] /Umfrage-zu-Lernrueckstaenden/!5784595
[6] /Inzidenz-in-Spanien-steigt-stark/!5786241
[7] /Sommerspiele-in-Tokio/!5784618
## TAGS
Schwerpunkt Coronavirus
Schwerpunkt Olympische Spiele 2024
Reiseland Spanien
Schwerpunkt Coronavirus
Pandemie
Geflüchtete
Schwerpunkt Klimawandel
## ARTIKEL ZUM THEMA
Berliner Inzidenzwerte steigen wieder: Eine Corona-Ampel leuchtet Gelb
Sind die Inzidenzwerte von über 20 ein Grund zur Sorge? Nein und Ja, meint
unser Kommentator. Übers Impfen – und darüber, warum die Zeit drängt.
Aktuelle Nachrichten in der Coronakrise: Olympia-Macher in Bedrängnis
Im olympischen Dorf in Tokio wird ein Corona-Fall gemeldet. Dabei soll das
Areal eigentlich besonders sicher sein. Die bundesweite Inzidenz steigt auf
9,4.
Geflüchtete in der Pandemie: Einen Fuß in der Tür
Viele von uns Geflüchteten haben Corona härter erlebt als
Durchschnittsdeutsche. Es fehlt uns an Austausch, Deutschkenntnissen und an
Sicherheiten.
Flutkatastrophe in Westdeutschland: Was die Freiheit wirklich bedroht
Einschränkungen für den Klimaschutz werden von vielen als Zumutung
empfunden. Doch ein Weiter-so hat viel schlimmere Folgen, wie man jetzt
sieht.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.