| # taz.de -- Stadtreinigung gründet Institut: Forschung für den grünen Abfall | |
| > Die Hamburger Stadtreinigung und Technische Uni wollen ein gemeinsames | |
| > Institut für Klimaschutz betreiben. Geld verdienen wollen sie damit auch. | |
| Bild: Freude, dass Hamburgs Abfall besser genutzt werden soll: Jens Kerstan im … | |
| Hamburg taz | Eine Menge überschwängliche Worte fand Umweltsenator Jens | |
| Kerstan (Grüne) am Dienstag, als er die neue Kooperation zwischen der | |
| Stadtreinigung und der Technischen Universität (TUHH) vorstellte: Ein | |
| eigenes Institut der Stadtreinigung soll künftig praktische | |
| Klimaherausforderungen beim Abfall mit wissenschaftlicher Innovation eng | |
| verzahnen. „Ich bin ganz stolz darauf“, sagte Kerstan. | |
| Das unter dem sperrigen Namen firmierende Institut „HiiCCE“ steht für | |
| Hamburg Institute for Innovation, Climate Protection and Circular Economy. | |
| Wenn man Klimaschutz vorantreiben will, müssten neue und wegweisende Wege | |
| beschritten werden, sagte Kerstan. | |
| Besonders beim Abfall gebe es noch großes Ausbaupotenzial für einen | |
| klimaschonenden Umgang mit Ressourcen. Zwar werde Plastikmüll bereits | |
| recycelt. „Doch meistens handelt es sich um ein Downcycling zu | |
| minderwertigen Produkten“, sagte Kerstan. | |
| So verwiesen deshalb auch Stadtreinigungsgeschäftsführer Rüdiger Siechau | |
| und Kerstin Kuchta, Vizepräsidentin der TUHH, auf ein gemeinsames Projekt | |
| aus dem vorigen Jahr: Da hatten Uni und Stadtreinigung gemeinsam eine | |
| Flasche vollständig aus recyceltem Kunststoffabfall entwickelt. Das sei ein | |
| anschauliches Beispiel, was aus der Kooperation künftig entstehen solle. | |
| „Wir haben Kompetenzen, die wir dafür einbringen wollen“, sagte Kuchta. | |
| Auch die TUHH-Studierenden sollen durch Einblicke in zukunftsgerichtete | |
| Praxisprojekte profitieren. | |
| ## Umweltsenator Kerstan ist begeistert | |
| Als klimapolitische Ziele gelten möglichst quartiersnahe Verwertungen von | |
| Abfällen, aber auch die Erzeugung von grünem Wasserstoff und synthetischen | |
| Kraftstoffen durch Abfälle. Laut Siechau hofft die Stadtreinigung zudem | |
| darauf, aus dem Institut Hilfe beim Einhalten der Klimaschutzziele zu | |
| erhalten. Als städtisches Unternehmen soll es ab 2035 klimaneutral | |
| arbeiten. | |
| Geld verdienen will die Stadtreinigung damit auch noch: Das als Institut | |
| bezeichnete Vorhaben soll in der praktischen Umsetzung ein privatrechtlich | |
| organisiertes Tochterunternehmen der Stadtreinigung werden. Als potenzielle | |
| Kund:innen kommen demnach besonders Verpackungsunternehmen in Frage, aber | |
| auch private Entsorgungsunternehmen. Gewinne sollen dann der Wissenschaft | |
| im Bereich „Abfall als Ressource“ an der TU Hamburg zufließen. | |
| 15 bis 20 Mitarbeiter:innen sollen dort künftig arbeiten, | |
| perspektivisch sollen sie in einem Gebäude am Bullerdeich unterkommen. „Das | |
| hat wirklich bundesweiten Vorbildcharakter“, freute sich Kerstan. | |
| 4 Aug 2021 | |
| ## AUTOREN | |
| André Zuschlag | |
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