# taz.de -- Plagiatsvorwurf gegen Kanzlerkandidatin: Parteikollege verteidigt B… | |
> Bundesgeschäftsführer Kellner spricht von „bewussten Falschbehauptungen“ | |
> gegen die Kanzlerkandidatin. Baerbock hat erstmals Stellung bezogen. | |
Bild: Michael Kellner (M.), Annalena Baerbock und Robert Habeck auf dem digital… | |
Berlin afp/dpa/epd | Grünen-Bundesgeschäftsführer Michael Kellner hat den | |
Umgang seiner Partei mit den [1][Plagiatsvorwürfen gegen Kanzlerkandidatin | |
Annalena Baerbock] verteidigt. Hier würden „Kleinigkeiten aufgebauscht“, | |
auch um von den wichtigen Fragen wie dem Klimawandel abzulenken, sagte | |
Kellner am Freitag im ZDF-“Morgenmagazin“. | |
„Es ging uns jetzt darum, als der Vorwurf einer Urheberrechtsverletzung im | |
Raum steht, dass wir da einmal ein Stoppschild setzen, dass wir einmal | |
sagen: Das lassen wir uns nicht gefallen“, so Keller. Es sei seit Monaten | |
zu beobachten, wie „bewusst Falschbehauptungen“ in die Welt gesetzt würden. | |
Zum Umgang seiner Partei mit der Angelegenheit sagte er zugleich | |
„Manöverkritik machen wir intern“. | |
Baerbock hatte sich selbst am Donnerstagabend bei „Brigitte live“ gegen die | |
Vorwürfe verteidigt, sie habe in ihrem neuen Buch: „Jetzt. Wie wir unser | |
Land erneuern“ wörtlich abgeschrieben. „Ich habe ein Buch geschrieben, in | |
dem ich deutlich machen wollte, wer ich bin, was mich antreibt und was ich | |
verändern möchte“, sagte sie. | |
Sie habe „viele Gespräche geführt und auch Ideen von anderen sind mit | |
eingeflossen“, so Baerbock weiter. Sie habe deutlich gemacht, dass sie die | |
öffentlichen Quellen nehme, die es gebe. Aber sie habe kein Sachbuch, keine | |
wissenschaftliche Arbeit geschrieben. Deswegen gebe es auch keine Fußnoten. | |
## Anwalt eingeschaltet | |
Der [2][Medienwissenschaftler Stefan Weber] hatte Baerbock mehrere | |
wörtliche Übernahmen in ihrem neuen Buch vorgeworfen. Weber sprach dabei | |
von Urheberrechtsverletzungen. Die Partei hatte daraufhin von versuchtem | |
Rufmord gesprochen und einen Anwalt eingeschaltet. Bei den beschriebenen | |
Passagen handele es sich um zugängliche Fakten oder bekannte grüne | |
Positionen, erklärten die Grünen. | |
Nach Baerbocks Nominierung als Kanzlerkandidatin Mitte April erlebten die | |
Grünen zunächst einen Höhenflug. Sie überholten mit Umfragewerten von bis | |
zu 28 Prozent zeitweise sogar die CDU/CSU. Mit der Debatte um ungenaue | |
Angaben in Baerbocks Lebenslauf und verspätet an den Bundestag gemeldete | |
Sonderzahlungen sanken die Werte auf derzeit rund 20 Prozent. | |
Zum Thema Gleichberechtigung sagte Baerbock, als 18-Jährige habe sie | |
gedacht, dies sei etwas, das Frauen früherer Generationen erstritten | |
hätten. In der Coronazeit habe sich aber gezeigt, dass es vor allem die | |
Frauen gewesen seien, die sich um die Beschulung der Kinder zu Hause | |
gekümmert hätten. Die Frage, ob sie Kanzlerkandidatin sein wolle, habe sie | |
mit ihrem Mann besprochen, da klar gewesen sei, dass diese Entscheidung | |
große Auswirkungen auf die Familie haben würde. Er habe entschieden, erst | |
einmal komplett zu Hause zu bleiben. | |
2 Jul 2021 | |
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abgeschrieben zu haben. Die taz hat mit ihm gesprochen. |