Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- CO2-Emissionen von Wildtieren: Schweine als Klimasäue
> Wildschweine verursachen weltweit jährlich so viele CO2-Emissionen wie
> rund 1,1 Millionen Autos, behauptet ein internationales
> Forscher:innenteam.
Bild: Schon süß! Gehört aber nicht invasiv nach Ozeanien: Frischling
Berlin taz | Wer einmal durch ein von [1][Wildschweinen] durchpflügtes
Waldstück gewandert ist oder in seinem Garten von einer Horde besucht
wurde, kennt ihre zerstörerische Kraft. Denn auf der Suche nach Wurzeln,
Pilzen und Wirbellosen brechen sie mit ihren harten Schnauzen den Boden
auf. Das ist nicht nur ein Ärgernis für Gärtner:innen oder
Landwirt:innen, sondern trägt auch zur globalen Erhitzung bei. Darauf
machen internationale Forscher:innen um den Australier Christopher
O’Bryan von der University of Queensland [2][in einer neuen Modellrechnung]
aufmerksam.
[3][Böden sind der wichtigste Kohlenstoffspeicher] – und die größte
natürliche CO2-Quelle: Durch organische Zersetzungsprozesse entweicht ihnen
ohnehin zehnmal so viel Treibhausgas wie bei der Verbrennung von fossilen
Energieträgern freigesetzt wird. Diese Emissionen können sich deutlich
erhöhen, wenn Böden etwa durch Landwirtschaft oder Entwaldungen gestört
werden – oder eben durch Wildschweine.
Den Berechnungen der Forscher:innen zufolge produzieren Wildschweine
jedes Jahr 4,9 Millionen Tonnen CO2, indem sie Böden in Gegenden umpflügen,
in denen sie nicht heimisch sind. Zum Vergleich: Die weltweiten
CO2-Emissionen betrugen 2020 rund 34 Milliarden Tonnen. 4,9 Millionen
Tonnen sind etwa so viel wie 1,1 Millionen Autos freisetzen, wobei allein
in Deutschland derzeit derzeit 48 Millionen Pkw angemeldet sind.
Die Betonung von O’Bryan und seinem Team liegt deshalb nicht auf der Menge
an sich, sondern darauf, dass die Wildschweine den Schaden dort
verursachen, wohin Menschen sie eingeschleppt haben. Ursprünglich sind
Schweine in Europa und Asien beheimatet und wurden von da auf alle
Kontinente außer der Antarktis eingeführt.
Allein in Ozeanien, wo die Population sehr groß ist und die Böden
überdurchschnittlich viel Kohlenstoff enthalten, verwüsteten Schweine dem
Team zufolge rund 22.000 Quadratkilometer und setzten fast 3 Millionen
Tonnen CO2 frei.„Letztlich sind Wildschweine ein menschliches Problem. Wir
sprechen deshalb von einer weiteren vom Menschen verursachten
Klimawirkung“, sagte Mitautor Nicholas Patton.
22 Jul 2021
## LINKS
[1] /Fragen-und-Anworten-zur-Schweinepest/!5781584
[2] https://onlinelibrary.wiley.com/doi/epdf/10.1111/gcb.15769
[3] /EU-Bioquote-fuer-die-Landwirtschaft/!5781770
## AUTOREN
Beate Willms
## TAGS
Schwerpunkt Klimawandel
invasive Arten
Boden
Wildschwein
Schwerpunkt Stadtland
China
Sturmflut
Schwerpunkt Klimawandel
Schwerpunkt Klimawandel
## ARTIKEL ZUM THEMA
Waschbären in Berlin: Ein dickes Fell
Wo es viel Futter gibt und gute Verstecke, ist er nicht weit weg. Der
Waschbär ist ein Zuwanderer, dem es fast schon zu gut gefällt in der
Großstadt.
Massentierhaltung in Argentinien: Kein Schwein für China
25 Schweinemastanlagen sollen mit chinesischem Kapital in dem
südamerikanischen Staat entstehen. Dagegen protestieren
Klimaschutzverbände.
Hochwasserschutz in Hamburg: Sturmfluten als Gefahrenquelle
Nicht nur das Überlaufen der Elbe kann in Hamburg Fluten auslösen, sondern
auch Binnenhochwasser und Starkregen. Darauf bereitet sich die Stadt vor.
Flutkatastrophe in Westdeutschland: Was die Freiheit wirklich bedroht
Einschränkungen für den Klimaschutz werden von vielen als Zumutung
empfunden. Doch ein Weiter-so hat viel schlimmere Folgen, wie man jetzt
sieht.
Studie brasilianischer Wissenschaftler: Amazonas als CO2-Quelle
Laut einer Studie des Fachmagazins „Nature“ gibt ein großer Teil des
Amazonasbeckens mehr CO2 ab, als er aufnimmt. Grund sind Abholzung und
Klimakrise.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.