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# taz.de -- Fête-de-la-Musique-Künstler Vance-Law: „Oh mein Gott, wird das …
> Sam Vance-Law tritt bei der Fête de la Musique an diesem Wochenende auf.
> Die Coronazeit war für Künstler „brutal“, sagt der kanadische Popmusike…
Bild: Frauenchor am Straßenrand bei der Fête de la Musique 2020
taz: Sam Vance-Law, Sie stehen am Sonntag mit der Berliner Fusion-Band Make
a Move auf der Bühne – live und vor Publikum in den Gärten der Welt.
Prächtige Aussichten, oder?
Sam Vance-Law: Oh mein Gott, wird das toll sein, wieder live zu spielen.
Mit Freunden, vor Zuhörerinnen und Zuhörern. Also all das, woraus die
Träume eines Musikers gemacht sind und was einmal völlig normal schien.
Möge zumindest diese Art der Normalität lange anhalten!
Wie haben Sie Ihren letzten Auftritt vor der Pandemie in Erinnerung?
Ganz ehrlich? Ich kann mich kaum daran erinnern.
Die Fête de la Musique ist eigentlich eine Feier der Straßenmusik. Nun
müssen viele Auftritte immer noch digital stattfinden. Widerspricht das
nicht dem Geist der Fête?
Es kann gut sein, dass es sich immer noch wie eine Verschnaufpause anfühlen
wird. Aber wir haben eben immer noch eine weltweite Pandemie, das muss man
auch sehen.
Wie haben Sie die Coronazeit ohne Einnahmen durch Live-Gagen überstanden?
Schwierig. Wie so viele habe ich Überbrückungshilfen vom Staat bekommen,
und meine Eltern haben mir geholfen. Außerdem konnte ich Rechnungen
stunden. Zum Glück schulde ich nur coolen Leuten Geld, die Verständnis
haben. Aber alles in allem ist es wirklich brutal.
Können Sie etwas Positives aus dieser Zeit ziehen?
Ich mag es nicht, zwanghaft die gute Seite sehen zu müssen, besonders unter
den gegenwärtigen Umständen. Es war eine Katastrophe, und in vielen Teilen
der Welt ist es das immer noch.
Corona hat die Musikszene hart getroffen, es gibt es immer noch keine
Perspektive für Großveranstaltungen, obwohl Konzepte auf dem Tisch liegen.
Was würden Sie sich vonseiten der Politik wünschen?
Macht Veranstaltungen so sicher wie möglich! Und unterstützt uns, so gut es
geht! Die Kulturszene wird noch eine Weile leiden, es wird kaum möglich
sein, seinen Lebensunterhalt als Künstler zu bestreiten. Wir werden weiter
Unterstützung brauchen, ob das Musiker, Locations oder Techniker sind. Es
geht dabei nicht um viel Geld, wir alle sind es gewohnt unter prekären
Bedingungen zu leben und zu arbeiten, auch in guten Zeiten. Der Bund und
auch das Land Berlin haben uns bislang vergleichsweise gut unterstützt,
wenn es auch manchmal etwas planlos schien. Wenn das in Zukunft noch ein
bisschen besser wird, können wir die Berliner Musikszene erhalten.
Worauf freuen Sie sich am meisten in diesem Sommer?
Ich freue mich, wieder Musik mit anderen Menschen zusammen zu machen.
Gemeinsam Veranstaltungen zu besuchen und völlig legal länger als bis 22
Uhr draußen zu bleiben. Und ich hoffe, dass sich meine finanzielle
Situation etwas entspannt.
19 Jun 2021
## AUTOREN
Jens Uthoff
## TAGS
Fête de la musique
Kultur in Berlin
Musik
taz.gazete
Festival
Sommer
Brandenburg
Clubs
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