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# taz.de -- Wandel in der Innovationsszene: Wissenstransfer neu ordnen
> Um die Schnittstelle zwischen Forschung und Wirtschaft durchlässiger zu
> machen, schlagen Forschungspolitiker neue Agenturen vor.
Bild: Fertigung des VW Golf im Volkswagen-Werk Wolfsburg
Berlin taz | In die deutsche Innovationslandschaft kommt Bewegung. Der
mit Hochschulvertretern erarbeitete Vorschlag der Bundestagsgrünen für eine
neue Innovationsagentur mit Namen „D.Innova“ traf bei einer Webdiskussion
in der vorigen Woche auf breite Zustimmung.
Am Wochenende soll die Idee in das Bundestagswahlprogramm der Grünen
aufgenommen werden: „Die Förderung regionaler Innovationsökosysteme aus
Hochschulen, Mittelstand und Zivilgesellschaft wollen wir durch die
Gründung einer eigenständigen Innovationsagentur (D.Innova) konsequent
stärken“, heißt es dann dort. „Wir brauchen dringend einen Aufbruch für
flexiblere Transferförderung an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und
Wirtschaft“, so die Begründung des hochschulpolitischen Sprechers der
Fraktion, Kai Gehring.
Auch das Parlament hat das Thema am heutigen Freitag auf der Tagesordnung,
wenn über forschungspolitische Anträge der FDP-Opposition debattiert wird.
So schlagen die Liberalen den Aufbau einer „Nationalen Agentur für
Wissenschaftliches Talent (National Agency for Scientific Talent)“ vor, in
der „modernste Methoden der Personalrekrutierung in der Wirtschaft und der
Headhunting-Branche für die Personalgewinnung von Top-Wissenschaftlern und
Wissenschafts-Talenten genutzt werden“ sollen, um gezielt die Top-Kräfte
nach Deutschland zu holen, „die Forschung, Wissenschaft und Transfer
voranbringen“.
Eine weitere Idee des [1][FDP-Innovationssprechers Thomas Sattelberger] ist
der Aufbau eines „Frühwarnsystems“, das „aufkommende frühe Trends in der
Wissenschaft und Forschung sowie Gründungen, Patente und webbasierte
Indikatoren von Beginn an identifiziert beziehungsweise sichtbar macht“.
Das Radar könnte zugleich „Wanderungsbewegungen von Wissenschaftlern
anzeigen“, um dem „Brain drain“ ins Ausland gegenzusteuern.
Auf der Webdebatte der Grünen hatte der frühere Vorsitzende der
[2][Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI),] Dietmar Harhoff,
für die Etablierung von eigenständigen Fachagenturen im Forschungs- und
Technologiebereich geworben. Ohne den direkten Einfluss der
Bundesministerien könnten diese Agenturen, etwa beim Technologietransfer,
weitaus flexibler agieren.
Auch der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft hat eine neue Idee.
Das Hightech-Forum der [3][Bundesregierung] müsse zu einem
„Transformationsforum“ weiterentwickelt werden, schlug Verbandspräsident
Andreas Barner vor. Klimaschutz und Nachhaltigkeit seien zu so großen
Herausforderungen geworden, dass für erfolgreiche Transformationsprozesse
„eine Neujustierung der Kooperationen zwischen Wirtschaft, Wissenschaft,
Politik und Gesellschaft“ unumgänglich sei.
11 Jun 2021
## LINKS
[1] /Neue-Forschungsinitative/!5573375
[2] /EFI-Kommission-ueber-Forschungspolitik/!5753926
[3] /Ergebnisse-des-Hightech-Forums/!5768284
## AUTOREN
Manfred Ronzheimer
## TAGS
Forschungspolitik
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