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# taz.de -- Vulkanausbruch im Kongo: Die Erde bebt, die Menschen zittern
> Nach dem Vulkanausbruch im Kongo gibt es immer mehr Schäden und Tote.
> Dabei ist der Ausbruch noch immer nicht endgültig vorbei.
Bild: Zerstörung nahe Goma nach dem Vulkanausbruch
Berlin taz | Risse auf den Straßen, Schwerverletzte in eingestürzten
Gebäuden – die Millionenstadt Goma im Osten der Demokratischen Republik
Kongo kommt auch Tage nach dem [1][Ausbruch des nahen Vulkans Nyiragongo]
am vergangenen Samstag nicht zur Ruhe.
Über 20.000 Menschen aus 4.500 Haushalten, weitaus mehr als zunächst
angenommen, haben bei dem Vulkanausbruch ihre Häuser verloren – in den
nördlichen Außenvierteln Gomas und einer Reihe benachbarter Dörfer. 31 Tote
bestätigt eine erste Bilanz der humanitären UN-Koordinierungsstelle (OCHA)
vom Dienstagabend. Zu neun Opfern eines tödlichen Verkehrsunfalls und vier
von der Polizei bei einem Fluchtversuch erschossenen Gefängnisinsassen
kommen demnach 24 verbrannte oder erstickte Menschen. 40 weitere werden
noch vermisst.
„Es wird erwartet, dass die Asche aus dem Ausbruch zu Atemwegserkrankungen
führen könnte“, warnt der OCHA-Bericht weiter. Die städtischen Behörden
raten von der Nutzung des Regenwassers ab, obwohl den meisten [2][Bewohnern
Gomas] nichts anderes zur Verfügung steht, und empfehlen, das
Stadtzentrum zu meiden sowie mehrstöckige Häuser zu verlassen.
Aus den durchschnittlich drei Meter hohen, teils noch schwelenden
Lavamassen, die die zerstörten Gebiete am Nordrand von Goma bedecken,
steigen giftige Gase auf, an denen Menschen erstickt sind.
Satellitenaufnahmen zeigen erhöhte Schwefelkonzentrationen in der Luft bis
weit ins Landesinnere.
Am meisten machen die Menschen in Goma die unaufhörlichen Erdstöße zu
schaffen, über 100 am Tag, manche davon in Erdbebenstärke. Mehrere
Betonbauten in Goma – ein bevorzugtes Objekt von Immobilienspekulanten –
sind eingestürzt. Schäden gibt es auch in der ruandischen Nachbarstadt
Gisenyi. Experten bestreiten zwar, dass die Erdstöße Vorboten eines
erneuten Vulkanausbruchs sind, aber ganz sicher ist sich niemand.
Ausgerechnet jetzt hat Kongos Regierung im Rahmen des Kriegsrechts, das
über die Provinz Nord-Kivu mit der Hauptstadt Goma verhängt worden ist, die
Bürgermeister der großen Städte abgesetzt und sie durch Polizeioffiziere
ersetzt, obwohl die Polizei als korrupt und brutal gilt. Bürgermeister von
Goma ist seit Mittwoch François Kabeya, der zuletzt Schülerproteste in der
Stadt Beni brutal niederschlagen ließ und den die Bürgerrechtsgruppe Lucha
(Kampf für den Wandel) für die Ermordung des Jugendaktivisten Freddy
Kambale vor fast genau einem Jahr verantwortlich macht.
26 May 2021
## LINKS
[1] /Vulkanausbruch-im-Kongo/!5774009
[2] /Ein-Augenzeugenbericht-aus-Kongo/!5769837
## AUTOREN
Dominic Johnson
## TAGS
Schwerpunkt Demokratische Republik Kongo
Ostkongo
Goma
Vulkanausbruch
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