| # taz.de -- Gewerkschaft kritisiert Beratervertrag: Nicht gut beraten | |
| > Die Senatsverwaltung für Soziales hat mit einer Kanzlei einen | |
| > Beratervertrag abgeschlossen. Die Gewerkschaft Verdi kritisiert das | |
| > scharf. | |
| Bild: Wackere KämpferInnen für bessere Arbeit: Eine Verdi-Demo vor dem Roten … | |
| Berlin taz | Der Jurist Volker Rieble ist von der Senatsverwaltung für | |
| Integration, Arbeit und Soziales als Berater für tarifrechtliche Fragen | |
| ernannt wurden. Das sorgt wiederum für Ärger bei GewerkschafterInnen, die | |
| seit langem fordern, dass städtische Aufträge nur noch an tarifgebundene | |
| Unternehmen mit Betriebsrat vergeben werden. | |
| Der Hintergrund: Beschäftigte von Berliner Bildungsträgern hatten sich vor | |
| einiger Zeit im Bündnis „Für die gute Sache! Aber zu welchem Preis“ | |
| organisiert. Die Geschäftsführung des Bildungsträgers [1][Goldnetz kündigte | |
| daraufhin einige der Kolleginnen]. | |
| Eine der Betroffenen, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen will, | |
| äußert gegenüber der taz empört, dass nun ausgerechnet die Kanzlei | |
| Vielmeier und Rieble als Berater für tarifrechtliche Fragen ausgewählt | |
| wurde. Dafür verantwortlich ist die Gesellschaft für soziale | |
| Unternehmensberatung mbH (gsub), die als unabhängige Instanz vom Senat | |
| zwischengeschaltet wurde. Der Jurist Volker Rieble wiederum ist Mitglied | |
| des Direktoriums des von Arbeitgebern finanzierten Zentrum für | |
| arbeitsrechtliche Beziehungen und Arbeitsrecht (ZAR). | |
| Rieble war Mitglied einer Kommission, die für die Bundesvereinigung der | |
| Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und den Bundesverband der Deutschen | |
| Industrie (BDI) 2004 einen Vorschlag zur Reduzierung von | |
| Mitbestimmungsrechten von Betriebsräten verfasst hat. | |
| ## „Mehr Spaß ohne Tarif“ | |
| „Volker Rieble macht aus seiner gewerkschaftsfeindlichen Haltung keinen | |
| Hehl“, erklärt Jessica Reisner von der Initiative arbeitsunrecht, die | |
| GewerkschafterInnen unterstützt. Als Beispiel benennt Reisner einen Aufsatz | |
| von Rieble, in dem er unter die Überschrift „Mehr Spaß ohne Tarif“ | |
| Tarifverträge als „Krankheit, die man nur schwer wieder los wird“, | |
| bezeichnete. Zudem beklage er immer wieder die Übermacht der | |
| Gewerkschaften. | |
| Auch der Berliner Verdi-Sekretär André Pollmann kritisiert die Personalie | |
| Rieble. „Statt arbeitgeberfreundliche Berater zu bezahlen, sollte der Senat | |
| dafür Sorge tragen, dass die Gewerkschaften im Bereich der Bildungsträger | |
| tarifmächtig werden“, fordert der für die Branche zuständige | |
| Gewerkschafter. Verdi habe bei der Senatsverwaltung vergeblich | |
| interveniert. | |
| „Für die juristische Beratung in diesem Prozess zur Gründung eines solchen | |
| Arbeitgeberverbandes gab es eine öffentliche Ausschreibung und ein übliches | |
| Vergabeverfahren mit festgelegten Vergabekriterien“, erklärt ein Sprecher | |
| der Senatsverwaltung auf taz-Anfrage. | |
| 10 Jun 2021 | |
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| ## AUTOREN | |
| Peter Nowak | |
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