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# taz.de -- Kundgebung am Freitag: Nicht alles Gold, was glänzt
> Ein Berliner Sozialunternehmen kündigt Mitarbeiterinnen, die einen
> Tarifvertrag durchsetzen wollen. Am Freitag wird dagegen protestiert.
Bild: Wer hat, der hat, wer nicht, hat Pech, Marie
Berlin taz | „Für die gute Sache! Aber zu welchem Preis?“ Unter diesem
Motto steht eine Kundgebung, zu der am Freitagnachmittag
Gewerkschafter*innen und soziale Initiativen zum Sitz der Goldnetz gGmBH in
Mitte einladen.
Ruft man die Webseite des Sozialunternehmens auf, das seinen
Tätigkeitsschwerpunkt im Bereich Bildung und Coaching hat, geht es auch
dort um die gute Sache. „Goldnetz ist arbeitsmarktpolitischer Dienstleister
in Berlin, der seit 1991 als gemeinnütziger Verein und seit 2004 zudem als
gemeinnützige GmbH in Berlin arbeitsmarkt- und frauenpolitische Maßnahmen
und Projekte konzipiert und umsetzt“, heißt es dort. Leitbild sei die
„Orientierung an den Werten einer offenen, pluralistischen und
demokratischen Gesellschaft“.
Die gewerkschaftliche Organisierung der Beschäftigten fällt aber offenbar
nicht darunter. Für drei Goldnetz-Mitarbeiterinnen aus dem Bildungsbereich
endete der Versuch, gewerkschaftliche Strukturen aufzubauen, um einen
Branchen-Tarifvertrag umzusetzen, mit der Arbeitslosigkeit. Ihre
befristeten Verträge wurden nicht verlängert.
„Wir erleben es nicht selten, dass es bei Unternehmen, die Demokratie und
Offenheit in der Welt vermitteln, mit der Demokratie im eigenen Unternehmen
nicht weit her ist“, erklärt Verdi-Sekretär André Pollmann gegenüber der
Taz. „Für uns ist es immer wieder verblüffend, das ausgerechnet in
Landeseinrichtungen oder wie in diesem Fall eng verbundenen Unternehmen
Tarifflucht, Prekarisierung und die Zementierung von Niedriglohnbereichen
vorangetrieben wird“, kritisiert auch Sylvia Bayram von der Berliner Aktion
gegen Arbeitgeberunrecht (Baga).
Die Baga mobilisiert auch zum Prozess, der am 27. Januar um 9.45 Uhr im
Berliner Arbeitsgericht stattfindet. Dort klagt eine der
Goldnetz-Beschäftigten gegen die Nichtverlängerung ihrer Stelle. Die
Goldnetz-Geschäftsführung wollte sich vor Abschluss des Verfahrens nicht zu
den Vorwürfen äußern.
14 Jan 2021
## AUTOREN
Peter Nowak
## TAGS
Tarif
Verdi
Kundgebung
Gehälter
Verdi
Prekäre Arbeit
Schwerpunkt Rot-Rot-Grün in Berlin
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