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# taz.de -- Die Wahrheit: Krokodile mit Kinderstimmen
> Erschreckende Impfreaktionen werden momentan der Öffentlichkeit
> verschwiegen. Ein aufrüttelnder Report über die Folgen der Vakzine.
Bild: Überall kriechen nach den Impfungen Reptilien aus ihren Eiern
Wie so viele andere, habe auch ich mein Hirn an der Garderobe und meinen
Körper bei Bill Gates abgegeben und dafür meine erste Impfung bekommen.
Obwohl es im Vorfeld genug Warnungen, auch vor Gliederschmerzen, gab, bin
ich von der Heftigkeit der Impfreaktionen dann doch überrascht. Das
schreckliche Krachen der Knochen während der Transformation, das Jucken,
als aus der Haut die Fellbüschel brachen, die herbe Qual, als aus dem Mund
die lang gestreckte Schnauze wurde. Zum Glück waren diese Beschwerden am
nächsten Tag wieder verschwunden. Genau das unterscheidet ja auch eine
Impfreaktion von einer -komplikation.
Jetzt nervt vor allem der Mordsständer. Neben der schwärenden
Einstichstelle, unter der sich die Larven der Zionschlupfwespe von meinem
abgestorbenen Gewebe ernähren, bis sie eines Tages als erwachsene Tiere
schlüpfen, um die Weltherrschaft zu übernehmen, ist das zurzeit mein
drängendstes Problem. Es gibt im Grunde keine entspannte Sekunde mehr, in
der man nicht vom unangenehmen Druck an den Moment der Impfung erinnert
wird. Das Lachen des Arztes hatte ich da noch für einen ehrlichen Ausdruck
der Freude gehalten, die es ihm bereitet, Menschen zu helfen. Nach einer
Woche Dauerlatte, Schüttelfrost und stark erhöhter Radioaktivität weiß ich
es besser.
Und wie sieht das überhaupt aus? Nur deswegen laufe ich mit dem kreisrunden
Aufkleber „I got my Covid-19 Vaccine“ gut sichtbar auf dem Pullover herum.
So weiß jeder Bescheid, und ich werde nicht jedes Mal dumm angequatscht.
Erst wenn der Großteil der männlichen Bevölkerung durchgeimpft ist, wird
der Anblick ohnehin alltäglich sein.
## Apokalyptische Weissagungen
Dann kehrt für mich endlich wieder Normalität ein, und ich werde auch für
meine Sprechweise nicht mehr blöde angeglotzt. Denn seit der Impfung klingt
meine Stimme dunkel, scheppernd und verlangsamt wie Funeral Doom. Jedes
Wort, das ich sage, quält sich schleppend rückwärts gesprochen aus meinem
Mund und fügt sich zu apokalyptischen Weissagungen, Brotbackrezepten und
Reklame für AstraZeneca. Davon stand gar nichts auf dem Aufklärungsbogen,
den ich vor der Impfung unterschrieben habe, aber die können ja auch nicht
jede Kleinigkeit erfassen.
Ich hoffe, das wird alles mit der zweiten Dosis und dem damit erreichten
Vollschutz besser. Meine Lebenserwartung steigt dann im Handumdrehen auf
fünftausend Jahre, aber es wird kein glückliches „Leben“ im herkömmlichen
Sinne sein. Mein reptiloides Herz kennt keinerlei Empfindungen mehr, außer
Hass auf alle Unbeugsamen sowie hündische Ergebenheit dem Merkel und seinen
Staatsvirologen gegenüber.
Denen werden wir dienen. Dazu sind wir da, deshalb wurden wir geboren,
dafür wurden wir geimpft. Wir sind die Erwählten Satans, Zions und Pfizers.
Schon nach der ersten Dosis wissen die da oben immer genau, wo wir sind.
Sie können uns nun jederzeit rufen, doch voraussichtlich passiert das erst
im Herbst, wenn wir bequem in der Überzahl sind. Mithilfe der einfachen
Tastenkombination Strg + Alt + F13 werden wir zu ihren hocheffizienten
Tötungstools. Fremdgesteuert stürzen wir uns auf die dann noch verbliebenen
Ungeimpften, um sie abzuschlachten und auszuweiden. Die Herzen und Lebern
lässt man uns beim RKI abliefern – was für ein imposanter Anblick vom
Hubschrauber aus, wenn dort zehntausend blutüberströmte Geimpfte geduldig
mit ihren Kühltaschen voll frischem Gekröse Schlange stehen.
## Millionen Impftote
Im RKI machen sie daraus Geschnetzeltes für die Alligates (Krokodile mit
Kinderstimmen), die damit im Keller der Synagoge in der Oranienburger
Straße gefüttert werden, bis sie stark genug sind, um Mordor für die BRD
GmbH zurückzuerobern. Es ist eben doch nicht nur eine Grippe – hier haben
sich die Impfgegner ausnahmsweise getäuscht, während sie mit den Millionen
Impftoten ansatzweise richtig liegen: Jeder kennt jemanden, der jemanden
kennt. Aber wo gehobelt wird, fallen nun mal Späne.
Natürlich freue ich mich auf die Vorteile. Scheiß auf den „Schutz“ – den
meine ich nicht, denn angesichts der Klimaziele der FDP würde ich lieber
heute als morgen sterben, und es geht mir auch nicht um den gelben Wehrpass
für die „Heerschar der Gesunden“, mit dem ich wieder ohne Maske ins
Kopfkino und Arschtheater dürfte. In die Kneipe muss ich ebenfalls nicht,
solange zu Hause die Bar mit lecker Kinderblut gefüllt ist.
Aber super finde ich, dass ich schon jetzt bei schönem Wetter beinah bis
zum Mond sehen kann. Der Hauptgrund, weshalb wir uns auf die Impfung
überhaupt erst eingelassen haben, ist jedoch, dass ich mit meiner Frau nun
umsonst und über große Entfernungen hinweg in Bild und Ton kommunizieren
kann. Ohne Handy, sollte ich vielleicht hinzufügen. Es gibt zwar manchmal
noch Probleme mit der Frequenz, weil sie mit Biontech und ich mit
AstraZeneca geimpft wurde, doch die Vorteile überwiegen. Einfach nur den
Zeigefinger des Impfarms in die Luft strecken und das Gespräch kann
beginnen. Der Staat hört selbstverständlich zu.
19 May 2021
## AUTOREN
Uli Hannemann
## TAGS
Impfung
Verschwörungsmythen und Corona
Pandemie
Schwerpunkt Coronavirus
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