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# taz.de -- Hauptversammlung von Energiekonzern: Protest gegen RWE angekündigt
> Der Energiekonzern RWE inszeniere sich als nachhaltig, setze aber weiter
> auf Kohle und Atom, sagen Kritiker:innen. Am Mittwoch wollen sie
> demonstrieren.
Bild: Grüner Anstrich für schmutzige Energie – das werfen Klimaschützer un…
Vor der Aktionärs-Hauptversammlung der RWE AG am Mittwoch werfen
Klimaschützer und Atomkraftgegner dem Essener Energieriesen massives
Greenwashing vor. „RWE bleibt ein fossil-nuklearer Konzern, der 79 Prozent
seines Stroms aus Kohle, Gas und Uran herstellt“, kritisierte Line
Niedeggen, Klimaaktivistin von Fridays for Future, bei einer virtuellen
Pressekonferenz.
RWE selbst fährt dagegen eine millionenschwere Werbekampagne, in der sich
der Stromerzeuger als Unterstützer von Kohle- und Atomausstieg darstellt –
dabei hatte die Konzernzentrale erbittert gegen die entsprechenden Gesetze
gekämpft. Heute feiert sich die Firma trotzdem als „die neue RWE“, die
„sauberen und sicheren“ Strom liefere.
Auf Profite aus dem Klimakiller Kohle wollen die Essener aber nicht
verzichten. So fordert die AG von den Niederlanden Schadenersatz für ihr
erst 2015 in Betrieb gegangenes Kohlekraftwerk Eemshaven: Weil das
Parlament in den Den Haag einen Kohleausstieg im Jahr 2030 beschlossen hat,
will RWE eine Kompensation von 1,4 Milliarden Euro durchsetzen.
Es geht auch um den deutschen Kohleausstieg: [1][Mit Unterstützung von
CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet] zerstöre der Konzern im rheinischen
Braunkohlerevier nicht nur Dörfer und Heimat, kritisierte Antje Grothus,
ehemals Mitglied der Kohlekommission. Auch an den Hambacher Wald fräßen
sich die RWE-Bagger viel zu nah heran.
## RWE mischt auch im Atombereich mit
Selbst der Atomausstieg wird laut Matthias Eickhoff vom Bündnis Münsterland
gegen Atomanlagen umgangen: „Über den Gronauer Urananreicherer Urenco
steigt RWE wieder in den Neubau von Atomkraftwerken in den Niederlanden,
Großbritannien und Kanada ein.“
Markus Dufner, Geschäftsführer des Dachverbands der Kritischen
Aktionärinnen, spricht deshalb nur vom „angeblichen Strategieschwenk“, den
RWE niemand abnehme. Trotzdem wird der Konzernvorstand Gegenanträge wohl
wie gewohnt abschmettern; Nachfragen sind bei der virtuellen Versammlung
nicht vorgesehen.
Einige RWE-Kritiker wollen vor der Konzernzentrale demonstrieren – und
kündigen ein „kreatives Abschiedsgeschenk“ für den scheidenden Konzernchef
Rolf Martin Schmitz an. Ort der Aktion: RWE-Platz 1, Essen.
28 Apr 2021
## LINKS
[1] /Braunkohle-Entscheidung-in-NRW/!5757215
## AUTOREN
Andreas Wyputta
## TAGS
RWE
Schwerpunkt Klimawandel
Schwerpunkt Hambacher Forst
Schwerpunkt Klimaproteste
Kritische Aktionäre
Liebeserklärung
Kohleausstieg
Schwerpunkt Hambacher Forst
fossile Energien
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