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# taz.de -- Einigung bei Verhandlungen in NRW: Tarifabschluss in Metallindustrie
> Der Streit in der Elektro- und Metallindustrie Nordrhein-Westfalens ist
> beigelegt. Die Beschäftigten erhalten eine Coronaprämie und jährliche
> Extrazahlungen.
Bild: Die IG Metall und die Arbeitgeber haben sich in NRW auf einen neuen Tarif…
Düsseldorf dpa/rtr | Die IG Metall und die Arbeitgeber haben sich in
Nordrhein-Westfalen nach zehnstündigen Verhandlungen auf einen neuen
Tarifvertrag für die Metall- und Elektroindustrie verständigt. Arbeitgeber
und Gewerkschaft vereinbarten am Dienstagmorgen für die Betriebe in
Nordrhein-Westfalen eine Coronaprämie sowie jährlich wiederkehrende
Sonderzahlungen, wie beide Seiten mitteilten. Die Einigung gilt als
Pilotabschluss, dessen Kernbestandteile voraussichtlich in den anderen
Regionen übernommen werden.
Den Angaben zufolge erhalten die rund 700.000 Beschäftigten in NRW im Juni
2021 eine einmalige Coronabeihilfe von 500 Euro. Die neue Sonderzahlung
wird erstmals im Februar 2022 in Höhe von 18,4 Prozent eines Monatsentgelts
ausgezahlt. Zum Februar 2023 steigt diese Sonderzahlung auf 27,6 Prozent
des Monatsentgelts und fällt dann jährlich an. Der neue Tarifvertrag gilt
rückwirkend zum 1. Januar 2021, hat eine Gesamtlaufzeit von 21 Monaten und
endet am 30. September 2022.
Der nordrhein-westfälische Bezirksleiter der IG Metall, Knut Giesler,
bezeichnete die Einigung als „richtungsweisendes Ergebnis“. Mit dem
Abschluss bestehe die Möglichkeit, „eine Arbeitszeitverkürzung bei
Beschäftigungsproblemen ohne wesentlichen Entgeltverlust zu finanzieren,
wenn die Betriebsparteien sich darauf im Rahmen einer freiwilligen
Betriebsvereinbarung verständigen“. Das Geld aus der Einmalzahlung und aus
anderen Tarifelementen könnte dazu verwendet werden, die Arbeitszeit auf
[1][eine 4-Tage-Woche zu verkürzen].
Der Präsident des Verbandes der Metall- und Elektroindustrie
Nordrhein-Westfalen, Arndt G. Kirchhoff, bezeichnete den Tarif-Kompromiss
als „ein von Fairness, Vernunft und Weitsicht geprägtes Ergebnis in einer
[2][außergewöhnlich schwierigen Wirtschaftslage]“. Für die Unternehmen sei
wichtig, dass sie „wie schon im Jahr 2020 auch im Jahr 2021 keine Erhöhung
der Tabellenentgelte verkraften müssen“. Zudem sei mit der IG Metall für
das laufende Jahr erstmals ein automatisch wirksamer Entlastungsmechanismus
für krisenbetroffene Betriebe vereinbart worden.
Ein weiterer Baustein des Verhandlungsergebnisses ist laut Gewerkschaft ein
Tarifvertrag „Zukunft, Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigungssicherung“.
Er schaffe einen Rahmen für firmenbezogene Verbandstarifverträge zur
Gestaltung der Transformation in der Metall- und Elektroindustrie.
Kirchhoff sagte, dieser Tarifabschluss biete den Firmen „einen
unbürokratischen und einfach umsetzbaren“ tariflichen Rahmen für
betriebliche Regelungen zur Beschäftigungssicherung und die Begleitung von
Transformationsprozessen.
30 Mar 2021
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