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# taz.de -- Niedersachsen macht auf: Germany’s next Modellkommune
> Niedersachsen hat 14 Modellkommunen ausgewählt, die die Öffnung von
> Einzelhandel und Kultureinrichtungen nach den coronabedingten
> Schließungen testen.
Bild: Vorbild Tübingen: Auch in Niedersachsen könnten demnächst Menschen auf…
Hamburg taz | Es war ein spannender landesweiter Wettbewerb: 65 Kommunen
haben sich mit Hygiene- und Projektkonzepten bei der Landesregierung als
mögliche Modellprojekte zur Öffnung des Handels beworben. 25 glückliche
Gewinnerinnen wollte das niedersächsische Sozialministerium am
Osterwochenende bekannt geben.
Am Ende wurden es nur 14. Denn zentrales Kriterium war, dass die
Modellkommunen bei den Corona-Neuinfektionen eine Sieben-Tages-Inzidenz von
100 Fällen pro 100.000 Einwohner:innen nicht überschreiten sollten –
„im Wesentlichen“, wie das Sozialministerium hinzufügte und sich so ein
Hintertür öffnete. Für Hannover reichte auch das nicht – die
Landeshauptstadt liegt bei einer Inzidenz von deutlich über 100. Dabei sind
Städte von A wie Aurich bis O wie Oldenburg, darunter Braunschweig,
Lüneburg und Hildesheim, sowie die Samtgemeinde Elbtalaue im Wendland.
Ab Ostermontag könnten die Modellversuche in Sachen Normalität theoretisch
beginnen, die meisten Städte peilen jedoch den 12. April als Starttermin
an: In gekennzeichneten Bereichen dürfen Außengastronomie,
Kultureinrichtungen, Fitnessstudios, Kinos und Verkaufsstellen von
Einzelhandel und Einkaufscentern für Besucher*innen öffnen. Angelehnt
an das Modellprojekt in Tübingen, das inzwischen zu [1][stark steigenden
Infektionszahlen geführt] hat, soll so die sichere Öffnung des öffentlichen
Lebens, begleitet von Teststrategien und digitaler Kontaktnachverfolgung,
geprobt werden.
Das Projekt unterliegt klaren Rahmenbedingungen: So ist es zum Beispiel
Grundvoraussetzung, dass die betroffenen Kommunen dauerhaft bei einer
Sieben-Tage-Inzidenz von unter 200 Coronafällen pro 100.000
Einwohner:innen bleiben. Sollte die Inzidenz während der Laufzeit über
diesen Wert steigen, wird sofort abgebrochen. Zudem müssen die zuständigen
Gesundheitsämter ein App-basiertes System der Kontaktnachverfolgung
benutzen. Wie praktisch, dass Niedersachsen gerade erst einen [2][Vertrag
zur Nutzung der Luca-App abgeschlossen] hat.
Eine weitere Voraussetzung für den Aufstieg zur Modellkommune ist die
Teststrategie: Um die öffnenden Läden und Kultureinrichtungen zu betreten,
muss ein tagesaktueller, negativer Schnelltest vorgezeigt werden. Dafür
müssen ausreichend Testmöglichkeiten im Modellgebiet bestehen.
Braunschweigs Oberbürgermeister Ulrich Markurth (SPD) sagte, es sei „auch
ein vorgeschalteter strenger Lockdown denkbar und würde von uns
mitgetragen“.
## Kommunen sollen Erfahrungen dokumentieren
Nach drei Wochen Projektphase ist jede Kommune angehalten, einen
Erfahrungsbericht über ihre Zeit in der simulierten Normalität zu
verfassen. Die Erkenntnisse sollen in Zukunft unter anderem auch für die
Testung von Präsenzmessen genutzt werden.
Einen kleinen Dämpfer der Freude gibt es doch, denn auch in Modellkommunen
kann ab einer Inzidenz von 150 eine Ausgangsbeschränkung verhängt werden.
Dann muss die Theatervorstellung so enden, dass alle brav um 21 Uhr zu
Hause sitzen können.
Diesen Artikel haben wir am 4. April aktualisiert.
4 Apr 2021
## LINKS
[1] /Corona-Modellprojekt-in-Tuebingen/!5758382
[2] /Kontaktverfolgung-in-Coronapandemie/!5752526
## AUTOREN
Nele Aulbert
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