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# taz.de -- neue experimentelle musik aus berlin: Vielen Dank für die Blumen
> Noise-Oper mit Synthies: „A Bunch of Flowers“, das zweite Album des Duos
> Lavender Hex, ist anarchisch und voll lustiger, queerer Sprachsamples.
Bild: Mix ineinander geflochtener Genres: „Bunch of Flowers“ (Ausschnitt) d…
Und schon wieder blüht es in dieser Rubrik, passend zur Jahreszeit. Nachdem
[1][zuletzt die Kräuter prächtig gediehen], gibt es diesmal einen bunten
Strauß Blumen. „A Bunch of Flowers“ heißt das zweite Album von Lavender
Hex, einem Berliner Experimentalduo, das aus den beiden Künstler:innen
[2][Lianne] und Arndt (Letzterer: Ex-[3][Mülltüte]) besteht. Seit 2014
machen sie zusammen Musik, debütierten vor drei Jahren mit einem selbst
betitelten Album.
Meist sind befreundete Künstler:innen an ihren Produktionen beteiligt,
auch auf „A Bunch of Flowers“ sind jede Menge Gastkünstler:innen mit
ihren Ideen, Stimmen (die gesampelt werden) und Texten am Start.
Der Albumtitel passt gut, denn in den 17 Stücken ist ein bunter Genre- und
Stilmix zu hören. Viele Tracks sind von pulsierenden und frickeligen
Synthesizerklängen durchzogen, oft wird eine Spoken-Word-Tonspur darüber
gelegt, was gelegentlich an die Flying Lizards erinnert.
Ähnlich anarchisch geht es auch bei Lavender Hex zu, die Texte wirken oft
frei assoziiert, sind aber in den entscheidenden Momenten auch sehr
eindeutig. In „Beans and Lentils (Right on)“ wird etwa erst zu repetitiven
Synthies ein bohnen- und linsenbeeinflusster Bewussteinsstrom
heruntergebetet, ehe zum Ende hin benannt wird, was bekämpft gehört:
„racist – fucking – bullshit“.
Der Song, der sich am besten für den Berliner Club eignen würde, ist das
lustige „Banana Jellyfish“. Für die Sprachsamples des Stücks haben Lavend…
Hex ihre Bekannten gefragt: „Woran denkst du als Erstes, wenn du das Wort
‚Queer Performance Art‘ hörst?“ Die kurzweiligen Antworten auf die Frage
sind hier mit fluffigen, eingängigen Beats unterlegt: „It could have been
Judith Butler“, „Do you think the condom was vegan?“.
Es gibt aber auch gänzlich anders gelagerte Songs, zum Beispiel „Cross
Toads“, das ein bisschen an die leider aufgelösten [4][Architecture in
Helsinki] erinnert, „Billionaire“ ist dagegen ein düsterer, treibender
New-Wave-Song reinsten Wassers (mit Hitpotenzial), während abschließend das
sperrig-schräge Noise-Oper-Stück „Life Is Short“ zu hören ist.
3 Apr 2021
## LINKS
[1] /berlinmusik/!5751385
[2] https://liannehall.bandcamp.com/
[3] https://muelltuete.bandcamp.com/releases
[4] https://www.youtube.com/watch?v=sZjpWs1h7pU
## AUTOREN
Jens Uthoff
## TAGS
taz Plan
Kolumne Berlinmusik
Experimentelle Musik
Queer
New Wave
Spoken Word
Noise
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