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# taz.de -- Nachrichten in der Coronapandemie: 100 Millionen Impfdosen pro Monat
> EU-Präsidentin Ursula von der Leyen sagt ab April monatlich 100 Millionen
> Impfdosen für die EU zu. Der syrische Präsident al-Assad ist positiv
> getestet worden.
Bild: Umgewidmetes Messezentrum in Köln: Warten auf die Impfung
## 100 Millionen Impfdosen pro Monat
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erwartet deutlich mehr
Impfstoff gegen [1][das Coronavirus] ab nächstem Monat. „Ab April könnten
sich die Mengen nach den Plänen der Hersteller nochmal verdoppeln, auch
weil weitere Impfstoffe vor der Zulassung stehen“, sagte sie der
Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten. Sie rechne EU-weit „im
zweiten Quartal im Schnitt mit rund 100 Millionen Dosen pro Monat,
insgesamt 300 Millionen bis Ende Juni“. Den Zeitungen zufolge würde das für
Deutschland etwa 20 Millionen Dosen im Monat bedeuten, wofür deutlich
höhere Impfkapazitäten nötig wären.
Seit Beginn der Impfungen Ende Dezember wurden in Deutschland nach Zahlen
des Robert Koch-Instituts vom Freitag rund 7,3 Millionen Impfstoffdosen
verabreicht. Von fast 5 Millionen geimpften Menschen hat knapp die Hälfte
auch die Zweitimpfung erhalten.
In der EU sind bisher die Impfstoffe der drei Hersteller Pfizer/Biontech,
Moderna und Astrazeneca zugelassen. Am 11. März wird die EMA
voraussichtlich auch die Zulassung des Impfstoffes des US-Herstellers
Johnson&Johnson empfehlen. (dpa)
## Massenansturm auf Impfzentrum in Miami nach Gerüchten
Nach Gerüchten über Corona-Impfungen für alle ist ein Impfzentrum in
Florida von einem Ansturm überwältigt worden. Die Polizei versuchte am
Sonntag, die Menschenmenge zu beruhigen. Am Vortag waren so wenige
Impfberechtigte zu dem Zentrum in Florida City gekommen, dass das Personal
alle Erwachsenen impfte, die das wollten, um den begehrten Impfstoff nicht
wegzuwerfen.
Die Nachricht breitete sich aus und zu dem Menschenansturm am Sonntag trug
auch ein Mitglied des Parlaments von Florida, Annette Taddeo, bei. Sie
twitterte unzutreffenderweise, dass erneut alle Besucher geimpft würden.
Sie löschte den Tweet später und korrigierte sich.
Laut dem Miami Herald rief die Polizei 200 wartenden Personen per Megafon
zu, dass sie nicht geimpft werden würden, wenn die Kriterien nicht auf sie
zuträfen. In Florida müssen Berechtigte mindestens 65 Jahre alt oder
mindestens 50 und bestimmten Berufsgruppen angehörig oder besonders
gefährdet sein. (ap)
Syrischer Präsident al-Assad positiv getestet
Der syrische Präsident Baschar al-Assad und seine Frau Asma haben sich
offenbar mit dem Coronavirus infiziert. Beide seien positiv getestet
worden, teilte das Präsidialamt am Montag mit. Es gehe ihnen aber den
Umständen entsprechend gut. Sie hätten nur leichte Symptome. Das
Präsidentenpaar soll sich den Angaben zufolge für zwei bis drei Wochen in
seinem Hause in Isolation begeben. Danach werde der 55-Jährige ebenso
wieder an die Arbeit gehen wie seine Frau.
Die kommende Woche markiert [2][zehn Jahre Bürgerkrieg in Syrien]. Seit
Beginn der Pandemie hat das Land in den von der Regierung gehaltenen Teilen
nahezu 16.000 Infektionen und 1.063 Todesfälle im Zusammenhang mit dem
Coronavirus verzeichnet. Die tatsächlichen Zahlen dürften deutlich höher
liegen, da nur begrenzt getestet wird.
Vergangene Woche begann die Impfkampagne im Land, über deren Verlauf aber
keine weiteren Informationen bekannt gegeben wurden. Impfstoffe kamen laut
Gesundheitsministerium von einem freundlich gesinnten Land, das namentlich
nicht genannt wurde.
Internationale und israelische Medien hatten vor einigen Tagen enthüllt,
dass Israel Russland umgerechnet etwa eine Million Euro gezahlt haben soll,
um die syrische Regierung mit Corona-Impfstoffen zu versorgen. Dies soll im
Zuge eines Abkommens für die Freilassung einer israelischen Frau in
Damaskus erfolgt sein. Damaskus stritt eine solche Vereinbarung ab und
Russland kommentierte nicht.
Ob Assad und seine Familienmitglieder gegen das Virus geimpft worden sind,
war zunächst unklar. (ap)
## 34 gemeldete Tote, aber mehr Infektionsgeschehen
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI)
binnen eines Tages so wenige Todesfälle gemeldet wie seit 1. November nicht
mehr. 34 neue Todesfälle wurden verzeichnet, wie aus den Daten des RKI vom
Montag hervorgeht. Auf ein vermindertes Infektionsgeschehen lässt sich
daraus aber nicht schließen – im Gegenteil geben wichtige Kennwerte
inzwischen deutliche Hinweise auf einen neuen Anstieg.
So wurden am Montag mit 5.011 Coronaneuinfektionen merklich mehr gemeldet
als am Montag vergangener Woche (4.732). Die Zahl der binnen sieben Tagen
gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag
laut RKI am Montag bundesweit bei 68 – und damit höher als am Vortag
(66,1). Einen solchen Wert hatte es zuletzt am 10. Februar gegeben, also
vor fast vier Wochen. Danach war die Inzidenz noch einige Tage gesunken,
ein Tiefstand wurde mit 56,8 am 19. Februar erreicht. Seither geht es mit
dem Wert in der Tendenz wieder merklich aufwärts.
Bestätigt wird der Trend von der Entwicklung der sogenannten
Reproduktionszahl: Der im abendlichen Lagebericht des RKI angegebene
bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag in den vergangenen zwei Wochen (seit
22.2.) stets deutlich über 0,9 und an der Mehrzahl der Tage über 1. Das
bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch mehr als 100 weitere Menschen
anstecken – ein anhaltend über 1 liegender Wert gilt darum als Signal für
eine Zunahme beim Infektionsgeschehen.
Das Sieben-Tage-R vom Sonntagabend lag laut RKI-Lagebericht bei 1,06
(Vortag 1,06). Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16
Tagen ab.
Der bisherige Höchststand der Inzidenz war am 22. Dezember 2020 mit 197,6
erreicht worden, der Höchststand von 1.244 neu gemeldeten Todesfällen am
14. Januar 2021. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war
mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert gemeldet worden – er enthielt
allerdings 3.500 Nachmeldungen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie
2.505.193 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die
tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen
nicht nachgewiesen und damit nicht erfasst werden.
Die aktuellen Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 04.40 Uhr
wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich. Am
Montag sind die vom RKI gemeldeten Fallzahlen meist niedriger, unter
anderem weil am Wochenende weniger getestet wird. Die gemeldete Zahl von 34
Todesfällen bezieht sich explizit nicht darauf, wie viele Menschen binnen
eines Tages gestorben sind. Es geht um die Zahl der Meldungen an das RKI.
Darin können auch Todesfälle enthalten sein, die schon einige Zeit
zurückliegen. (dpa)
Geburtstagsparty mit 30 Gästen aufgelöst
Beim Versuch, eine Geburtstagsparty von etwa 30 Leuten aufzulösen, sind
Polizisten nach eigenen Angaben in Oberhausen mit Schlägen und Tritten
angegriffen worden. Erst durch den Einsatz von Pfefferspray und „einfacher
körperlicher Gewalt“ hätten die Kräfte den 39-jährigen Gastgeber und zwei
ebenso aggressive Verwandte (17 und 20) überwältigen und festnehmen können,
teilte die Polizei am Montag mit. Gegen die drei werde wegen Widerstands
gegen Beamte und weiterer Straftaten ermittelt. Die Feier wurde aufgelöst.
Die Beamten waren am Sonntagnachmittag nach eigener Darstellung wegen
massiver Ruhestörung durch laute Musik zu einem Mehrfamilienhaus gerufen
worden. Der 39-Jährige gab demnach an, mit 120 Gästen seinen Geburtstag zu
feiern. Er habe sich nicht ausweisen wollen, die Polizisten bedroht und die
Wohnungstür zugeschlagen. Die Beamten forderten Verstärkung an, wie die
Polizei weiter schilderte. Als der Gastgeber erneut geöffnet habe, habe er
die Beamten schlagen wollen, weshalb er überwältigt worden sei. Die beiden
Verwandten hätten ihm helfen wollen und die Beamten mit Tritten und
Schlägen angegriffen.
Den Angaben zufolge traf die Polizei tatsächlich etwa 30 Personen in der
Wohnung an, denen nun Verstöße gegen die Coronaschutzverordnung vorgeworfen
werden. (dpa)
8 Mar 2021
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