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# taz.de -- Meghan und Harry im Oprah-Interview: Herzogin beklagt Rassismus
> Meghan und Harry sprechen mit US-Talkerin Oprah – auch über Spekulationen
> des Königshauses zur Hautfarbe ihres ersten Babys.
Bild: Sieht friedlich aus, aber sie sprechen über Rassismus im Königshaus: Me…
London taz | Die Gattin von Prinz Harry, Meghan, die Duchess of Sussex,
wollte während ihrer ersten Schwangerschaft suizidieren. Das sagte sie in
einem Interview gemeinsam mit ihrem Ehemann Prinz Harry für den
amerikanischen Sender CBS mit Oprah Winfrey am Sonntagabend. Obwohl das
Interview auf Grund des Zeitunterschieds in Großbritannien erst am
Montagabend ausgestrahlt wird, berichteten dort bereits online sämtliche
Medien am Montagmorgen darüber.
Mit dem Interview beabsichtigen die beiden abgesetzten Mitglieder der
britischen Königsfamilie über die stürmischen Jahre in Großbritannien vor,
während und nach ihrer Heirat einen Schlussstrich zu setzen. Das britische
Königshaus hatte versucht, seit der Ankündigung des Interviews dies nicht
nur herunterzuspielen, sondern gegenzusteuern, indem der Buckingham-Palast
eine Untersuchung über angebliches Mobbing königlicher Angestellter durch
Meghan startete. Doch auf den Ernst der Enthüllungen im Interview war
niemand gefasst.
So sagte Meghan, mit sichtbaren Tränen in ihren Augen, sie hätte einem
öffentlichen Auftreten in der Londoner Royal Albert Hall während [1][ihrer
späteren Schwangerschaft] nur deshalb zugesagt, um nicht mit sich allein
und der Gefahr des Suizids ausgesetzt zu sein. „Ich wollte einfach nicht
mehr leben. Das war ein klarer, beängstigender und konstanter Gedanke“,
erklärte Meghan Moderatorin Winfrey vor dem Hintergrund eines idyllischen
Gartens.
Grund solch vernichtender Gedanken war die Art und Weise der „Institution“,
wie die beiden die königliche Familie bezeichneten, mit der Meghan [2][seit
der Ankündigung ihrer Schwangerschaft] von den Royals behandelt wurde. Ein
Mitglied der königlichen Familie, sie verrieten nicht wer, hätte offen die
Frage gestellt, wie [3][dunkel wohl denn das Baby der beiden sein würde.]
Den Namen zu nennen, wäre für die Royals äußerst schädlich, sagte Meghan.
## Streit mit Kate soll anders verlaufen sein
Des Weiteren erklärte die Herzogin, dass ein Streit über die
Brautjungfernkleider ihrer Hochzeit mit Kate, der Duchess of Cambridge und
Frau von Kronprinz William, anders verlaufen sei, als in den Medien
berichtet wurde. Diese hatten behauptet, Meghan hätte damals Kate aufgrund
einer Differenz zum Weinen gebracht. „Es war genau andersrum“, berichtigte
Meghan. Kate hätte sich sogar entschuldigt und ihr Blumen gegeben. Monate
später erschien die Geschichte jedoch mit ihr, Meghan, als Streitstifterin.
„Ich begann zu verstehen, dass ich nicht nur nicht geschützt werden würde,
sondern, dass sie bereit waren zu lügen, um andere Familienmitglieder
dadurch zu schützen“, reflektierte Meghan.
Als Harry und Meghan sich entschieden hatten, zunächst nach Kanada zu
flüchten, wurde ihnen der offizielle königliche Personenschutz gestrichen.
Der wäre vor allem wichtig gewesen, um die Medien abzuhalten. Und das, laut
Harry, bereits zu Beginn der Pandemie. Harry hatte weiter angegeben, dass
sich hier die Geschichte seiner Mutter, Prinz Charles' Ex-Frau Prinzessin
Diana, zu wiederholen drohte. Ihm sei klar geworden, dass das verhindert
werden müsse. Meghan und Harry seinen von einem Bekannten in den
Vereinigten Staaten in dessen Haus aufgenommen worden. Der Bekannte habe
zudem seinen eigenen Personenschutz zur Verfügung gestellt.
Mit den Problemen sollten sie in Großbritannien alleine fertig werden,
erklärte Meghan: „Mitglieder des Haushaltes gaben mir zu verstehen, dass
psychiatrische Behandlung ausgeschlossen sei und dass sie einfach hart
werden sollten.“ Harry und Meghan gaben an, dass die Queen bei alledem
ihnen am nächsten stehen würde. Doch [4][Prinz Charles hätte Anrufe seines
Sohnes Harry] nicht beantwortet. „Ich fühle mich in Stich gelassen“, sagte
Harry. Die Beziehung zwischen ihm und seinem Bruder William sei
distanziert. Darüber hinaus offenbarten sie, dass die weit ausgestrahlte
Hochzeit nur als Show diente. Sie hätten bereits drei Tage zuvor privat und
mit sehr wenigen Gästen geheiratet.
All diese Enthüllungen werfen einen unguten und seltenen Schatten auf das
Königshaus, das sein Privatleben streng vor der Öffentlichkeit schützt. Mit
den Offenbarungen wiederholen Meghan und Harry das, was bereits Prinzessin
Di getan hat: Sie dokumentieren in den Medien auf ihre Weise den Umgang der
Königsfamilie mit ihnen.
Während Meghans und Harrys Aussagen Queen Elizabeth schützen, werden die
Einzelheiten aus dem Interview die Nachfolger der 94-jährigen Königin
genauso verfolgen wie damals der tragische Tod von Prinzessin Di. Inwiefern
die Königsfamilie auf die Vorwürfe reagieren wird, ist unklar.
8 Mar 2021
## LINKS
[1] /Fehlgeburten-und-Oeffentlichkeit/!5728717
[2] /Adelsexpertin-ueber-das-neue-Royal-Baby/!5540523
[3] /Berichterstattung-ueber-Royal-Wedding/!5507280
[4] /Camilla-und-Charles-auf-Twitter/!5731501
## AUTOREN
Daniel Zylbersztajn-Lewandowski
## TAGS
Schwerpunkt Rassismus
Meghan Markle
Prinz Harry
Suizid
Britisches Königshaus
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