# taz.de -- Apothekensterben in Deutschland: Zukunftsrezept gesucht | |
> Annerose Zerbe-Kunst führt die Apotheke in Neuzelle – noch. Sie findet | |
> keinen Nachfolger. Über das Apothekensterben in Deutschland. | |
Bild: Auf Nachfolgesuche: Annerose Zerbe-Kunst an der Tür ihrer Apotheke in Ne… | |
Annerose Zerbe-Kunst hat es wirklich versucht. Sie hat Annoncen geschaltet, | |
sie hat persönliche Kontakte genutzt und Kontakte von Kontakten. Sie hat | |
Interessent:innen getroffen, junge Apotheker:innen, die sich | |
vorstellen können, eines Tages selbst eine Apotheke zu führen. Aber nichts | |
half. Seit mittlerweile sieben Jahren sucht die Inhaberin der | |
Klosterapotheke im brandenburgischen [1][Neuzelle] eine Nachfolgerin oder | |
einen Nachfolger. Jemanden, der oder die sich vorstellen kann, eine | |
Dorfapotheke zu führen, wie Zerbe-Kunst es ausdrückt. Mit allem, was | |
dazugehört: Stammkund:innen, denen es mehr um das Gespräch geht als um die | |
Packung Blutdrucksenker. Nacht- und Wochenenddienste, in denen es auch mal | |
sehr ruhig sein kann. | |
Ein Leben in einem Ort mit gut einem Dutzend Straßen, einem | |
geschichtsträchtigen Kloster, inklusive Brauerei und Mönchen. „Meine größ… | |
Sorge ist“, sagt Zerbe-Kunst, „dass in der Region hier, die eh schon | |
schlecht versorgt ist, etwa mit Ärzten, dass hier auch noch dieses Stück | |
Versorgung wegbricht.“ | |
Zerbe-Kunst und ihre Klosterapotheke sind kein Einzelfall. Seit zehn Jahren | |
sinkt die Zahl der Apotheken in Deutschland. Langsam, aber stetig, jedes | |
Jahr ein paar hundert weniger. Für 2020 ist ein weiterer Tiefststand zu | |
verzeichnen: 18.753 Apotheken zählte die [2][Bundesvereinigung Deutscher | |
Apothekerverbände]. In Deutschland kommen damit im Schnitt 23 Apotheken auf | |
100.000 Einwohner:innen. Zum Vergleich: Der EU-Durchschnitt liegt bei 32 | |
Apotheken. Was ist da los in dem Land, das doch eigentlich für eine breite | |
und kleinteilige medizinische Versorgung bekannt ist? | |
Es ist der Onlinehandel, sagen die einen. Die Menschen lassen liefern und | |
das Geschäft fehle den niedergelassenen Apotheken, die vergleichsweise hohe | |
Ausgaben haben, für Miete, Personal, Notdienste. | |
Es sind die Nachwuchsprobleme, sagen die anderen. Schon in der Stadt sei es | |
nicht einfach, Personal zu finden. Die Bundesagentur für Arbeit stufte das | |
Berufsbild „Apotheker“ im vergangenen Jahr zum vierten Mal in Folge als | |
Engpassberuf ein, also: zu wenig Personal für den Bedarf. Auf dem Land | |
mache sich diese Situation noch stärker bemerkbar. | |
Es ist die Liberalisierung durch die Politik, sagen die Dritten. Die | |
Erlaubnis des Versandhandels, die Freigabe der Preise von rezeptfreien | |
Medikamenten und die Möglichkeit, dass ein:e Apothekeninhaber:in bis | |
zu drei weitere Filialen besitzen darf, haben ab Mitte der nuller Jahre den | |
Markt durcheinandergewirbelt. Seitdem schaffe es die Politik nicht, den | |
Handel so zu reformieren, dass gleichzeitig die Vorteile der | |
Digitalisierung genutzt werden und die Versorgung vor Ort erhalten bleibt, | |
sodass alle Menschen auch nachts um halb vier in halbwegs vertretbarer | |
Entfernung eine Packung Magensaft erstehen können. | |
## Eine Apothekerin aus Leidenschaft | |
Annerose Zerbe-Kunst erzählt: „Ich bin seit 1975 Apothekerin. Für mich war | |
es immer der Traumberuf, schon mit 16 wollte ich Pharmazie studieren. Nach | |
der Ausbildung hatte ich dann die Chance und das große Glück, einen | |
Studienplatz in Leipzig zu bekommen. Ursprünglich wollte ich ja lieber in | |
die Forschung oder in die Produktion, aber ich habe gemerkt: Wenn man etwas | |
weiß über ein Arzneimittel und das so erklärt, dass der Andere das | |
versteht, dann kann das beglückend sein. Da sagen dann schon mal Kunden: | |
Sie sind die Erste, die mir das so erklärt hat, dass ich es verstanden | |
habe.“ | |
Zerbe-Kunst kommt aus Leipzig, und das hört man auch nach Jahrzehnten in | |
Brandenburg noch. Weil pandemiebedingt nur Gespräche übers Telefon möglich | |
sind, schickt sie Fotos. Sie zeigen die 70-Jährige in ihrer Apotheke: eine | |
blonde Frau mit kurzen Haaren und Brille im weißen Apothekerinnenkittel, | |
die genauso freundlich und resolut in die Kamera schaut, wie sie am Telefon | |
klingt. Sie macht kein Geheimnis aus ihrer DDR-Herkunft und daraus, dass es | |
nicht immer einfach für sie war, möchte aber keine Details ausgebreitet | |
wissen. Während sie erzählt, klingt manchmal im Hintergrund das klassische | |
helle Dingdong, wenn jemand die Apotheke betritt oder verlässt. Ja, es ist | |
schon etwas los in der Klosterapotheke in Neuzelle. | |
„1990 habe ich meine erste Apotheke übernommen in Frankfurt (Oder). Aber | |
mit der Zeit habe ich gemerkt: Hier fehlt das Hinterland. Die Zahlen waren | |
nicht so toll. Daher habe ich bald angefangen, mich nach einer neuen | |
Apotheke umzuschauen.“ | |
Es ist die Zeit, in der die Zahl der Apotheken rasant steigt. In Frankfurt | |
(Oder) sind es laut Zerbe-Kunst von ursprünglich 4 bald 16. Bundesweit gab | |
es im Jahr 1990 nach der Statistik der Apothekenverbände 19.898 | |
Verkaufsstellen für Pillen und Kräuter. Es werden immer mehr. Von Mitte der | |
1990er Jahre bis 2011 liegt die Zahl bundesweit immer über 21.000. | |
Die Klosterapotheke in Neuzelle kam für Zerbe-Kunst genau zur richtigen | |
Zeit. Der Inhaber wollte sich zur Ruhe setzen, sie studierte die Zahlen, | |
die Räumlichkeiten, den Ort, das Personal. Besprach den Plan mit ihrem | |
Mann. Und entschied sich für die Übernahme. Sie war die Erste, die morgens | |
aufschloss und die Letzte, die abends zumachte. „Ich arbeite richtig mit, | |
einfach nur Chef sein, geht hier nicht.“ Wer keine Lust habe auf | |
Kundenkontakt, sei bei einer Landapotheke falsch. | |
## Das fragile Gebilde der Apothekenwirtschaft | |
Die Apothekenbranche ist komplex. Das hat mit der Zahl der Akteure und | |
ihren sich teilweise widersprechenden Interessen zu tun: Da sind die | |
Inhaber:innen von Apotheken und ihre Verbände sowie die Angestellten | |
und ihre gewerkschaftliche Vertretung. Sie alle wollen ein möglichst gutes | |
Auskommen für ihre Arbeit. Da sind die gesetzlichen Krankenkassen, deren | |
Fokus eher auf kostengünstigen Medikamenten liegt. Dagegen die | |
Pharmaindustrie, die möglichst hohe Einnahmen generieren will. Und die | |
Ärzt:innen, deren Verordnungsverhalten die Einnahmen der Apotheken | |
beeinflusst. Dann die Politik, die je nach Partei und Lobbyismuslage weder | |
die Apotheker:innen noch die Ärzt:innen noch die Krankenkassen | |
verärgern will. Und die Patient:innen, die am Ende entscheiden, wo sie | |
kaufen. Um die Ecke oder im Stadtzentrum? Im Laden oder beim Versand? Bei | |
der Franchise-Apotheke oder der Solo-Apothekerin? | |
Um sich vorstellen zu können, wie dieses fragile Gebilde einigermaßen im | |
Gleichgewicht zu bleiben versucht, ist es wichtig, ein paar Zahlen und | |
Abkürzungen zu kennen. Also: Kund:innen können in einer Apotheke drei | |
Arten von Produkten kaufen. Das eine sind verschreibungspflichtige | |
Medikamente. Dazu kommen nicht verschreibungspflichtige Medikamente, das | |
sogenannte OTC-Sortiment – die Abkürzung steht für „over the counter“, … | |
über die Ladentheke. Drittes Segment sind die apothekenüblichen | |
Ergänzungsprodukte von Sonnencreme bis Kirschkernkissen. Auch wenn Letztere | |
für Kund:innen ordentlich ins Geld gehen – für die wirtschaftliche | |
Situation einer Apotheke sind die verschreibungspflichtigen Arzneimittel | |
die maßgeblichen. Mit ihnen macht eine Apotheke – je nach Standort und je | |
nach Statistik – etwa 80 Prozent des Umsatzes. | |
Diese Zahl ist auch deshalb so wichtig, weil sie ein Indiz dafür ist, wo | |
und unter welchen Bedingungen der Versandhandel den stationären Apotheken | |
ernsthafte Konkurrenz machen kann. Verschreibungspflichtige Medikamente | |
sind etwas, das ein:e Patient:in in der Regel sofort oder zumindest am | |
selben Tag haben möchte. Der Versandhandel, mit den üblichen | |
Paketlieferzeiten, ist da eher unattraktiv – zumal zuvor das Rezept | |
übermittelt werden muss. Doch bei apothekenpflichtigen Produkten, die nicht | |
zeitkritisch sind, ist er klar im Vorteil: Das Preisniveau liegt hier meist | |
deutlich unter dem einer Ladenapotheke. | |
Das nehmen immer mehr Kund:innen wahr: Während die Kurve mit der Zahl von | |
niedergelassenen Apotheken seit 2010 nach unten zeigt, steigt der | |
Marktanteil der Versandapotheken. Die aktuellsten Zahlen der | |
Apothekerverbände stammen von 2019, da lag er für nicht | |
verschreibungspflichtige Produkte und Freiverkäufliches bei knapp 17 | |
Prozent. Deutlich überschaubarer sieht es bei den verschreibungspflichtigen | |
Medikamenten aus, hier liegt er im niedrigen einstelligen Prozentbereich. | |
Bei einer Umfrage des Digitalverbands [3][Bitkom] gaben aber mehr als die | |
Hälfte der Befragten an, regelmäßig Medikamente online zu kaufen. Bei den | |
16- bis 49-Jährigen waren es über 70 Prozent. | |
Die Politik signalisiert, darin ein Problem zu sehen. Der Bundestag | |
beschloss im vergangenen Herbst ein Vorhaben mit dem plastischen Namen | |
„[4][Gesetz zur Stärkung der Vor-Ort-Apotheken]“. Das Neue: Die Apotheken | |
dürfen den gesetzlichen Krankenversicherungen für Botendienste 2,50 Euro | |
pro Tag und Lieferort in Rechnung stellen. Sie sollen pharmazeutische | |
Dienstleistungen anbieten und abrechnen dürfen – Genaueres ist aber noch | |
Verhandlungssache. Und es gibt eine Art Preisbindung für | |
verschreibungspflichtige Arzneimittel. Versandapotheken dürfen sie also | |
nicht durch Rabatte günstiger anbieten – sie haben aber bereits | |
angekündigt, dagegen zu klagen. Unter Apotheker:innen wünscht man sich | |
daher vor allem eines: ein Komplettverbot des Versandhandels mit | |
Medikamenten. | |
„Apotheken sind extrem von den politischen Rahmenbedingungen abhängig“, | |
sagt Christian Knobloch, Leiter der [5][Forschungsstelle für | |
Apothekenwirtschaft an der Universität Duisburg-Essen]. Daher reagierten | |
die Akteure in der Branche sehr sensibel auf neue Regeln. | |
Nun ist es allerdings nicht so, dass Inhaber:innen von Apotheken | |
flächendeckend ein prekäres Dasein fristeten. Nicht jede Vor-Ort-Apotheke | |
benötigt eine gesetzliche Stärkung. So kommt eine Analyse der | |
[6][Apotheker- und Ärztebank] zu dem Ergebnis: Das durchschnittliche | |
Brutto-Einkommen eines selbstständigen Apothekers liegt bei 162.900 Euro im | |
Jahr. Weiter heißt es: „Das Einkommen eines Apothekers […] differiert je | |
nach Apothekenform, Region und Dauer der Selbstständigkeit zum Teil stark.“ | |
Und, um es noch komplizierter zu machen: Wirtschaftlich schwierig kann es | |
manchmal eher für eine Innenstadtapotheke in einer überversorgten Gegend | |
sein als auf dem Land. | |
## Neues Arbeitsfeld Impfen? | |
Wie langsam Reformen mitunter greifen, zeigt die Sache mit dem Impfen. In | |
zahlreichen anderen Ländern weltweit, auch innerhalb der EU, etwa in | |
Frankreich oder Finnland, ist es ganz normal: Wer eine Impfung benötigt, | |
muss dafür nicht extra zur Hausärztin gehen. Sondern in die Apotheke. Der | |
Vorteil für die Patient:innen: keine Wartezeit, kein Ansteckungsrisiko im | |
Wartezimmer und niedrigschwelligerer Zugang, gerade in Gebieten, in denen | |
es zwar noch eine Apotheke, aber keine:n Ärzt:in mehr gibt. Der Vorteil | |
für die Apotheken: eine zusätzliche Dienstleistung, mit der sie Geld | |
verdienen können. Der Vorteil für die Gesellschaft: Durch das leicht | |
zugängliche Angebot könnten sich mehr Menschen für eine Impfung | |
entscheiden, was auch den Schutz von Nichtgeimpften verbessert. Das käme | |
gerade dann zum Tragen, wenn der Schutz vor einer Erkrankung jährlich neu | |
aufgebaut werden muss, wie bei der Grippeimpfung. Der Nachteil läge bei den | |
Arzt:innen: Selbst wenn die Impfquoten steigen würden, hätten sie | |
vermutlich etwas weniger abzurechnen. | |
Doch mit dem Impfen in Apotheken sieht es in Deutschland aktuell so aus: Im | |
März vergangenen Jahres ist die entsprechende gesetzliche Grundlage in | |
Kraft getreten, die Modellprojekte zum Impfen gegen Influenza in Apotheken | |
erlaubt. Im vergangenen Oktober setzte der Apotheker Markus Reiz in der | |
Donatus-Apotheke in Bornheim bei Bonn die Spritze für die erste | |
Grippeschutzimpfung in einer deutschen Apotheke. Doch ob es Modellprojekte | |
gibt, entscheiden die jeweiligen Landesapothekerverbände in Verhandlung mit | |
den Krankenkassen. Während etwa im Verband Nordrhein die Impfungen schon | |
gestartet sind, planen andere Landesverbände keine Projekte. Drei Jahre | |
sollen die Modellprojekte laufen, danach gibt es erst einmal eine | |
Evaluation. | |
Dabei wären es solche Veränderungen, die eine Apotheke, gerade auf dem | |
Land, für Patient:innen attraktiver machen könnten – und ihre Umsätze | |
steigern. Denn während eine Stadtapotheke versuchen kann, ihre | |
Attraktivität durch bestimmte Konzepte zu verbessern – etwa einem Fokus auf | |
pflanzliche Medikation, mit erweiterten Öffnungszeiten oder einer | |
besonderen Verbundenheit zum Viertel –, ist das für eine Apotheke auf dem | |
Land kaum möglich. Sie ist begrenzt durch ihren Einzugsbereich. Wer fährt | |
schon freiwillig 50 statt 20 Kilometer zur Apotheke, nur weil dort | |
wechselnde Kunst an den Wänden hängt? | |
Auch junge Pharmazeut:innen wünschen den Apotheken eine | |
Rollenveränderung. Zum Beispiel Svea Türschmann. Sie studiert im sechsten | |
Fachsemester Pharmazie an der Freien Universität in Berlin. Türschmann | |
sagt: „Ich hoffe, dass die Apotheken ein bisschen innovativer werden, als | |
sie es jetzt sind.“ Schnelltests in der Pandemie seien schon eine gute | |
Entwicklung, aber es gehe noch viel mehr: Allergietests, Hausbesuche, | |
Programme zur Raucherentwöhnung. | |
Und was ist mit den Nachwuchssorgen – warum ist die Perspektive von einer | |
Gründung oder Übernahme einer Apotheke unter Studierenden so wenig | |
attraktiv? Türschmann erklärt: „Man muss bedenken, dass mit einer | |
Apothekengründung oder einer -übernahme nicht nur sehr viel Verantwortung | |
einhergeht, sondern auch ein immenses finanzielles Risiko. Das sind Kredite | |
im sechsstelligen Bereich, die man da aufnimmt. Wenn man in meinem Alter | |
ist und studiert und solche Zahlen liest, dann schluckt man erst mal. Ich | |
würde mir das auch zweimal überlegen. Und der Faktor Land spielt für viele | |
Menschen zusätzlich eine große Rolle – das sehen wir ja auch bei der | |
Debatte über Landärzte und wie schwer es ist, die zu finden.“ | |
## Das elektronische Rezept kommt | |
Die nächste Veränderung, die kommen wird, ob die Akteure das wollen oder | |
nicht, ist das elektronische Rezept. Mitte des Jahres soll es starten, 2022 | |
wird es für gesetzlich Versicherte Pflicht. Rezepte sollen ab dann per App, | |
für Menschen ohne Smartphone als ausgedruckter QR-Code, ausgegeben werden. | |
Das elektronische Rezept könnte dazu führen, die Apotheken vor Ort zu | |
stärken. Denn die dazugehörige App ermöglicht es Patient:innen, direkt | |
nachzuschauen, welche Apotheke das Medikament vorrätig hat. Kein Abklappern | |
oder Durchtelefonieren mehr. Es könnte aber auch dazu führen, dass die | |
Versandapotheken profitieren: Denn über die App lässt sich das E-Rezept | |
auch einfach an eine Online-Apotheke übermitteln. Eine Studie von 2019 | |
sieht die Einführung des elektronischen Rezepts als Zäsur, die die Zahl der | |
stationären Apotheken weiter nach unten drücken wird. Im extremsten Fall | |
würde bis 2030 jede dritte Ladenapotheke schließen. | |
Wissenschaftler Christian Knobloch sagt: „Das elektronische Rezept könnte | |
ein Game-Changer sein.“ Das gelte umso mehr, wenn der Europäische | |
Gerichtshof die Preisbindung für verschreibungspflichtige Arzneimittel | |
kippt, die Spahns Gesetz vorsieht. „Denn wenn ein chronisch kranker Patient | |
jedes Mal auf sein Rezept 5 Euro Rabatt bekommt bei der Versandapotheke – | |
das macht sich für den schon bemerkbar.“ | |
Zerbe-Kunst sieht in ihrem Standort dabei einen Vorteil: „Hier muss man | |
sich keine Sorgen machen, dass einen die Versandapotheken oder das | |
elektronische Rezept umbringen.“ Den Stammkund:innen gehe es um viel | |
mehr als nur das Einlösen eines Rezepts: Um die Beratung, klar, aber auch: | |
um die Zuwendung. Zerbe-Kunst wird weitersuchen. Und so lange selbst in der | |
Apotheke stehen, wie es noch geht. Morgens aufschließen, das hat sie schon | |
an die Kolleginnen abgegeben. „Ich muss da nicht mehr um neun stehen.“ Sie | |
macht eine Pause. „Aber wenn irgendwann mal was ist, mit mir oder mit | |
meinem Mann, dann ist hier ganz schnell Schluss.“ | |
19 Mar 2021 | |
## LINKS | |
[1] https://www.neuzelle.de/ | |
[2] https://www.abda.de/ | |
[3] https://www.bitkom.org/ | |
[4] https://www.bundesgesundheitsministerium.de/apotheken.html | |
[5] https://apowi.net/ | |
[6] https://www.apobank.de/?gclid=CjwKCAjw9MuCBhBUEiwAbDZ-7oGzbwoOjvPEG1eC_eQ0B… | |
## AUTOREN | |
Svenja Bergt | |
## TAGS | |
Apotheken | |
Lesestück Recherche und Reportage | |
Gesundheit | |
GNS | |
Podcast „Vorgelesen“ | |
Schwerpunkt Coronavirus | |
Schwerpunkt Coronavirus | |
Lesestück Recherche und Reportage | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Start der Testzentren in Berlin: Jetzt zum Gratis-Schnelltest | |
Jede*r soll sich wöchentlich auf das Coronavirus testen lassen, um so | |
Infektionen schneller zu erkennen. In Berlin ist das seit Montag möglich. | |
Verkaufstart für Coronaselbsttests: „Nur mit tagesaktuellem Test“ | |
Weil der Großteil der Bevölkerung noch nicht geimpft ist, ruht die Hoffnung | |
auf Coronaselbsttests. Der bundesweite Verkauf hat bereits begonnen. | |
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn: Der Zuvielversprecher | |
Offene Läden, Impfungen, Schnelltests: Jens Spahn kündigt viel an. Nicht | |
alles kann er halten. Von einem Konservativen, der beliebt sein möchte. |