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# taz.de -- Machtkampf in Gefängnissen in Ecuador: Mehr als 70 Tote bei Krawal…
> Offenbar kämpfen Insassen um die Vorherrschaft in der Bande Los Choneros.
> Sie ist die mächtigste kriminelle Organisation Ecuadors.
Bild: Tränengaseinsatz im Turi-Gefängnis in Ecuador
Guayaquil dpa | Blutiger Machtkampf hinter Gittern: Bei einer Reihe
gewalttätiger Auseinandersetzungen in mehreren Gefängnissen sind in Ecuador
über 70 Menschen ums Leben gekommen. Mindestens 75 Häftlinge seien bei den
Kämpfen in den Strafanstalten in Guayaquil, Cuenca und Latacunga getötet
worden, teilten die Regierung des südamerikanischen Landes am Dienstag mit.
Auslöser der Auseinandersetzung war offenbar ein interner Machtkampf
innerhalb der Bande Los Choneros, nachdem deren oberster Anführer José Luis
Zambrano alias „Rasquiña“ im Dezember getötet worden war. Nach Angaben der
Gefängnisverwaltung hatte ein Justizvollzugsbeamter zuletzt Schusswaffen in
das Gefängnis von Guayaquil geschmuggelt. Die Waffen sollten offenbar für
Anschläge auf Mitglieder rivalisierender Gruppen innerhalb der Gang dienen.
Los Choneros ist die mächtigste kriminelle Organisation Ecuadors. Die Bande
ist in Drogenhandel, Schutzgelderpressung und Auftragsmorde verwickelt und
soll mit mexikanischen und kolumbianischen Verbrechersyndikaten
zusammenarbeiten.
Innenminister Patricio Pazmiño sprach von einer konzertierten Aktion
krimineller Organisationen. Präsident Lenín Moreno kündigte den Einsatz des
Militärs an. „Als Konsequenz der gewalttätigen Auseinandersetzungen
zwischen kriminellen Banden in drei Gefängnissen des Landes, habe ich die
Streitkräfte beauftragt, die Außenbereiche der Haftanstalten strikt auf
Waffen, Munition und Sprengstoff zu kontrollieren“, schrieb der Staatschef
auf Twitter.
## Schusswaffen, Macheten, Messer und Handys
Nachdem die Sicherheitskräfte die Haftanstalten wieder unter Kontrolle
gebracht hatten, durchsuchten die Ermittler die Zellen. Dabei wurden in
Guayaquil Schusswaffen, Macheten, Messer und Mobiltelefone sichergestellt,
wie die Staatsanwaltschaft mitteilte.
„Ich bin gerade rausgekommen. Sie haben an die Türen geschlagen und
geschrien“, erzählte eine Besucherin des Gefängnisses von Cuenca der
Zeitung „El Universo“. „Sie haben einen getötet – das habe ich gesehen…
In Lateinamerika kommt es immer wieder zu [1][gewalttätigen
Auseinandersetzungen] in Gefängnissen. Viele Strafanstalten werden [2][von
Gangs kontrolliert]. Oftmals sorgen die Sicherheitskräfte lediglich dafür,
dass die Gefangenen in den Haftanstalten bleiben. Innerhalb der Mauern
bleiben sich die Häftlinge weitgehend selbst überlassen. Zahlreiche
inhaftierte Gangbosse steuern die Geschäfte ihrer kriminellen
Organisationen aus dem Gefängnis heraus.
24 Feb 2021
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