# taz.de -- Aktuelle Nachrichten in der Coronakrise: RKI meldet 10.207 Neuinfek… | |
> Die Zahl der Neuinfektionen scheint zu stagnieren, unklar ist, warum. In | |
> Mexiko wurden Männer verhaftet, die gefälschten Impfstoff verkauft haben | |
> sollen. | |
Bild: Die Situation auf den Intensivstationen entspannt sich derzeit – aber b… | |
## Über 10.000 Neuinfektionen in Deutschland | |
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) | |
binnen eines Tages 10.207 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet – | |
kaum weniger als vor einer Woche. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 534 | |
weitere Todesfälle verzeichnet, wie aus Zahlen des RKI vom Donnerstag | |
hervorgeht. Die Daten geben den Stand der RKI-Fallzahlen-Tabelle von 07.27 | |
Uhr wieder. | |
Am Donnerstag vergangener Woche hatte das RKI binnen eines Tages 10.237 | |
Neuinfektionen und 666 neue Todesfälle verzeichnet. Der Höchststand von | |
1.244 neu gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den | |
binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. | |
Dezember der höchste Wert erreicht worden, er enthielt jedoch 3.500 | |
Nachmeldungen. | |
Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 | |
Einwohner:innen (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Mittwochmorgen | |
bundesweit bei 57,1 – und damit geringfügig höher als am Vortag (57,0). | |
Schon in den Tagen zuvor hatte es keinen deutlichen Rückgang der Inzidenz | |
mehr gegeben. | |
Droht der seit Wochen beobachtete Rückgang der Infektionszahlen zum | |
Erliegen zu kommen? Eine Einschätzung wird erst in einigen Tagen möglich | |
sein. Experten geben zu bedenken, dass wegen der Witterungsverhältnisse | |
manche Menschen zuletzt später als sonst üblich einen Arzt oder eine | |
Teststelle aufgesucht haben könnten und neue Infektionen darum verzögert | |
erfasst wurden. Noch nicht absehbar ist die Entwicklung im Zuge der | |
[1][Ausbreitung der ansteckenderen Variante B.1.1.7]. | |
Vor vier Wochen, am 21. Januar, hatte die Inzidenz noch bei 119,0 gelegen. | |
Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden. | |
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom | |
Mittwochabend bei 0,85 (Vortag 0,84), auch hier gibt es derzeit Stagnation | |
statt eines weiteren Rückgangs. Der Wert bedeutet, dass 100 Infizierte | |
rechnerisch 85 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das | |
Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter | |
1, flaut das Infektionsgeschehen ab. (dpa) | |
## AstraZeneca-Vakzin mit dritter Dosis verstärken? | |
In der [2][Debatte um die Wirksamkeit des Corona-Impfstoffes von | |
AstraZeneca] schlagen Immunmediziner:innen eine Garantie für eine | |
spätere Nachimpfung mit einem anderen Mittel vor. „Man kann die Immunität, | |
die man mit dem AstraZeneca-Impfstoff ausgelöst hat, ohne Probleme mit | |
einem mRNA-Impfstoff später noch einmal verstärken“, sagte der | |
Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, Carsten Watzl, | |
der Zeitung „Augsburger Allgemeine“ (Donnerstagsausgabe) laut einem | |
Vorab-Bericht. | |
Spätestens ab dem vierten Quartal stünden mehr Impfdosen zur Verfügung, als | |
für eine zweifache Impfung der Gesamtbevölkerung nötig wären, sagte der | |
Dortmunder Medizinprofessor. „Es wäre deshalb kein Problem, eine dritte | |
Impfung mit einem mRNA Impfstoff nachzuholen.“ Dies könne ohnehin wegen der | |
Varianten des Virus ratsam sein und immunologisch sei es „kein Problem“. | |
Der Immunmediziner kritisierte die auch aus Ärztekreisen angefeuerte | |
Debatte um das Vakzin des Biopharmaunternehmens und warnte vor Impfskepsis: | |
„Zu sagen, der AstraZeneca-Impfstoff wäre zweitklassig, ist sowohl | |
wissenschaftlich als auch von der öffentlichen Wirkung völlig daneben.“ | |
Zuvor hatte bereits Bundesgesundheitsminister Jens Spahn angesichts der | |
Skepsis gegenüber dem Impfstoff von AstraZeneca eine Lanze für dessen | |
Qualität gebrochen. Der Impfstoff sei „sicher und wirksam“, sagte der | |
CDU-Politiker am Mittwoch in Berlin zu Berichten, dass es bei medizinischem | |
Personal Vorbehalte gegen die Impfung mit diesem Präparat gebe. (reuters) | |
## Mexiko: Impfstoff-Schwarzhändler festgenommen | |
In Mexiko sind sechs mutmaßliche Impfstoff-Schwarzhändler festgenommen | |
worden. Sie hätten im Staat Nuevo León angeblich Corona-Impfstoff von | |
Pfizer für umgerechnet 1.660 Euro pro Dosis zum Verkauf angeboten, sagte | |
der stellvertretende Gesundheitsminister Hugo López-Gatell. Es handelte | |
sich um das erste bekannte Verbrechen im Zusammenhang mit Corona-Impfungen | |
in Mexiko. In dem Land mit rund 128 Millionen Einwohner:innen waren | |
bislang etwas mehr als eine Million Menschen geimpft worden. | |
Experten hatten schon zuvor die Sorge geäußert, dass Verbrecherbanden die | |
raren Corona-Impfmittel stehlen oder fälschen könnten. Medikamente und | |
Sauerstoff sind in Mexiko bereits mehrfach gestohlen oder nur gegen | |
Lösegeld wieder zurückgegeben worden. (ap) | |
## Amtsärzt:innen dämpfen Erwartungen an Schnelltests | |
Die von der Bundesregierung angekündigte Einführung kostenloser, | |
flächendeckender Coronaschnelltests stößt bei Mediziner:innen im | |
öffentlichen Gesundheitsdienst auf Vorbehalte. „Es bringt bei der | |
Pandemie-Bekämpfung nichts, einfach nur viele kostenlose Tests anzubieten“, | |
sagt die Vorsitzende des Bundesverbandes der Ärztinnen und Ärzte des | |
Öffentlichen Gesundheitsdienstes, Ute Teichert, den Zeitungen der „Funke | |
Mediengruppe“ (Donnerstag). | |
Es müsse geklärt werden, wie sich bei einem positiven Testergebnis zu | |
verhalten sei. Auch sei offen, bei wem sich diese Personen melden müssten. | |
Bislang gebe es zudem keine Antwort auf die Frage, ob Kinder von | |
infizierten Eltern in die Schule gehen dürften oder ob in diesen Fällen für | |
die ganze Familie Quarantänepflicht gelte. (reuters) | |
## Fast ein Drittel der Betriebe setzt auf Kurzarbeit | |
Der aktuelle Coronalockdown hat laut einem Zeitungsbericht zu Kurzarbeit in | |
rund einem Drittel der Unternehmen in Deutschland geführt. Im Januar | |
beantragten 31 Prozent der Betriebe die staatlichen Lohnzuschüsse für | |
Kurzarbeit, wie nach Angaben der „Augsburger Allgemeinen“ vom Donnerstag | |
eine Umfrage des Münchner ifo-Instituts ergab. Im Dezember waren es noch 28 | |
Prozent gewesen. | |
Dabei gibt es große Unterschiede zwischen den Branchen. In der Gastronomie | |
beschäftigten laut ifo-Institut im Januar 86 Prozent aller Unternehmen | |
Mitarbeiter:innen in Kurzarbeit, im Einzelhandel und der | |
Automobilindustrie war es die Hälfte. Am höchsten war demnach die Rate der | |
Betriebe mit Kurzarbeit bei Reisebüros und Reisevermittlern mit 90 Prozent. | |
Am besten standen die Branchen der Anwält:innen, Steuerberater:innen | |
und Wirtschaftsprüfer:innen da, die keine derartige staatliche Hilfe | |
in Anspruch nahmen. (afp) | |
18 Feb 2021 | |
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