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# taz.de -- Kritik von UN-Expert*innen: Nordkorea baut Atomprogramm aus
> Nordkorea arbeitet unbeirrt an seinem Atom-Arsenal und kooperiert mit
> Iran beim Bau von Raketen. Das dürfte zum Problem für US-Präsident Biden
> werden.
Bild: Bezeichnete die USA zuletzt als „Hauptfeind“: der nordkoreanische Mac…
New York dpa/afp | Nordkorea treibt sein Atomprogramm trotz internationaler
Sanktionen einem internen UN-Bericht zufolge weiter voran. Die Autokratie
habe „ihre Nuklear- und ballistischen Raketenprogramme mit Verstoß gegen
die Resolutionen des UN-Sicherheitsrates“ weiter unterhalten und
entwickelt, heißt es in einem Bericht eines Expertengremiums der Vereinten
Nationen.
Auch wenn 2020 weder Atom- noch ballistische Raketentests gemeldet worden
seien, produziere Nordkorea weiter „spaltbares Material, unterhielt
Kernanlagen und verbesserte seine Infrastruktur für ballistische Raketen“.
Derweil suche es im Ausland nach notwendigen Materialien und Know-how, hieß
es weiter.
Finanziert werde das Atomprogramm offenbar unter anderem mit
Hacker-Aktivitäten, die direkt vom nordkoreanischen Geheimdienst ausgeführt
würden. Diese hätten zuletzt „virtuelle Vermögenswege und Verwalter von
Vermögenswerten“ sowie Verteidigungsunternehmen ins Visier genommen.
Zudem habe das Land von Herrscher Kim Jong Un die UN-Sanktionen unter
anderem zum begrenzten Import mit verarbeitetem Erdöl und anderen Stoffen
systematisch umgangen, beispielsweise mit einem Transfer der Güter zwischen
Schiffen auf dem Meer.
Die UN-Experten betonen in dem Bericht außerdem, dass die Führung in
Pjöngjang bei Militärparaden „neue ballistische Raketensysteme mit kurzer
Reichweite, mittlerer Reichweite, U-Boot-Startmöglichkeiten und
Interkontinentalraketen“ zeige. Auch habe die Regierung die Erprobung und
Produktion neuer Sprengköpfe für ballistische Raketen sowie die Entwicklung
taktischer Atomwaffen angekündigt.
## Iran dementiert Zusammenarbeit
Das wegen seines Atomwaffenprogramms isolierte Land entwickelt und testet
seit vielen Jahren verschiedene Raketentypen jeglicher Reichweite, die vom
Land oder vom Wasser aus gestartet werden können. U-Boot-Raketen sind dabei
schwerer vom Gegner zu erfassen.
Laut dem Bericht hat Nordkorea im vergangenen Jahr auch die geheime
Kooperation mit [1][Iran bei der Entwicklung von Langstreckenraketen]
wieder aufgenommen. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit seien „wesentliche
Bauteile“ von Raketentechnologie geliefert worden. In dem Report wird auch
eine Stellungnahme der iranischen Regierung zitiert, in der sie eine
Kooperation mit Pjöngjang beim Raketenprogramm abstreitet.
Der frühere US-Präsident Donald Trump hatte in den vergangenen Jahren
mittels direkter Begegnungen mit Machthaber Kim Jong Un auf einen Abbau des
nordkoreanischen Atomprogramms hinzuwirken versucht. Das letzte
Gipfeltreffen zwischen Trump und Kim im Februar 2019 in Hanoi scheiterte
jedoch, seither lagen die Atom-Verhandlungen beider Länder auf Eis. Auch
die Spannungen zwischen Nord- und Südkorea verschärften sich wieder.
Kurz vor der [2][Amtseinführung des neuen US-Präsidenten Joe Biden] hatte
Nordkorea eine Militärparade und einen achttägigen Parteikongress
abgehalten. Während des Kongresses hatte Kim die USA als „Hauptfeind“
bezeichnet. Auch kündigte er an, sein Land werde die nukleare Abschreckung
mit neuen Waffen einschließlich neuer Interkontinentalraketen stärken.
9 Feb 2021
## LINKS
[1] /US-Regierung-und-der-Iran-Deal/!5744768
[2] /US-Praesident-Joe-Biden-zur-Aussenpolitik/!5749270
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