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# taz.de -- Republikaner und Marjorie Taylor Greene: Von der Führung gedeckt
> Der Fraktionschef der US-Republikaner geht nicht gegen QAnon-Anhängerin
> Marjorie Taylor Greene vor. Demokraten wollen sie aus Ausschüssen
> werfen.
Bild: Sorgt weiter für Ärger: republikanische US-Abgeordnete Marjorie Taylor …
Berlin taz | Die republikanische US-Abgeordnete [1][Marjorie Taylor Greene]
aus Georgia sorgt weiter für Ärger. Am Mittwoch stieg der Druck auf den
republikanischen Fraktionschef Kevin McCarthy, die frisch in den Kongress
gewählte Anhängerin der QAnon-Verschwörungserzählung aus dem Arbeits- und
Bildungsausschuss auszuschließen.
Das forderte sehr einhellig die demokratische Mehrheitsfraktion im
Repräsentantenhaus, ein entsprechender Antrag sollte am Donnerstag
abgestimmt werden. Die Geschäftsordnung des Repräsentantenhauses lässt
solche Eingriffe durch die Mehrheit zu, auch wenn es in der Geschichte
extrem selten dazu gekommen ist.
Die Demokrat*innen begründen den Antrag auf Greenes Ausschluss aus den
Gremien mit ihren früheren Äußerungen: Sie sprach sich dafür aus,
Repräsentantenhauschefin Nancy Pelosi eine Kugel in den Kopf zu jagen,
erklärte die Amokläufe in zahlreichen US-Schulen für Erfindungen der
Schusswaffengegner, vermutete, die kalifornischen Waldbrände seien von
jüdisch gesteuerten Lasersatelliten aus dem All entfacht worden und
verbreitete Thesen der sogenannten 9/11-Truther-Bewegung, die Anschläge von
2001 seien fingiert gewesen. All das passe nicht zur Würde der Institution
des Repräsentantenhauses.
Normalerweise regeln die Fraktionsführungen solche Dinge selbst und
schassen, wer sich aus ihren eigenen Reihen unbotmäßig verhält. Die Chance
hatte McCarthy – und hat sie verstreichen lassen. Zu stark ist offenbar der
Einfluss jener trumpistischen Fraktion, deren krakeeligste Vertreterin
Marjorie Greene im neuen Kongress ist.
## Greene schlägt aus den Attacke gegen sich Kapital
Dieser Flügel beantragte vielmehr bei einer Fraktionssitzung am Mittwoch,
die Abgeordnete [2][Liz Cheney], Nummer drei der Fraktion, von ihrer
Position zu entfernen. Der Grund: Sie hatte den Antrag der
Demokrat*innen auf [3][Impeachment] Donald Trumps wegen des Aufstands
am 6. Januar unterstützt.
Zwar wurde der Cheneys Absetzung mit 61 zu 145 Stimmen abgelehnt. Aber im
Versuch, die verschiedenen Flügel der gespaltenen republikanischen Partei
zusammenzuhalten, traut sich McCarthy denn doch nicht, gegen Greene
vorzugehen. Dabei hatten sich zuletzt führende Republikaner von Greene
distanziert: Im Senat erklärte Mitch McConnell Greene zur Lügnerin und
Verschwörungstheoretikerin. Sie sei ein Krebsgeschwür in der Partei.
Greene selbst soll hinter verschlossenen Türen vor der Fraktion von einigen
ihrer früheren Äußerungen Abstand genommen haben. Nach außen aber verkündet
sie, sie werde nie zurückstecken und sich nie entschuldigen. Und genau mit
diesem Slogan hat sie in den letzten Tagen [4][nach eigenen Angaben] einige
Hunderttausend Dollar Spenden eingeworben. Wenn sie am Donnerstag
tatsächlich aus den Ausschüssen geworfen wird, kann sie sich vollends als
Opfer stilisieren.
4 Feb 2021
## LINKS
[1] /Streit-um-QAnon-nahe-US-Abgeordnete/!5745018
[2] /Tochter-des-Ex-Vizepraesdident-Cheney/!5051377
[3] /USA-nach-Sturm-auf-Kapitol/!5744110
[4] https://twitter.com/mtgreenee/status/1357171986888339458
## AUTOREN
Bernd Pickert
## TAGS
USA
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