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# taz.de -- Abfallquoten in der EU: Müll-Spitzenreiter Dänemark
> Auch die Deutschen verursachen mehr Abfall pro Kopf als im europäischen
> Schnitt. Das EU-Parlament fordert mehr Recycling – etwa durch Öko-Design.
Bild: Volle Mülltonnen in Europa, hier übervolle in Essen
Berlin taz/dpa | Eine halbe Tonne Hausmüll pro Kopf: 2019 hat jeder
Einwohner der Europäischen Union 502 Kilogramm Abfall produziert, 7 Kilo
mehr als ein Jahr zuvor. Deutschland lag mit 609 Kilogramm pro Person
deutlich über dem Durchschnitt. Spitzenreiter waren Dänemark mit 844 und
Luxemburg mit 791 Kilogramm, teilte das EU-Statistikamt Eurostat am
Dienstag in Luxemburg mit.
Die geringsten Mengen in der EU hatten demnach Rumänien mit 280 Kilogramm
Hausmüll pro Einwohner, Polen (336 Kilogramm), Estland (369) und Ungarn
(387). Die Gesamtmenge gab Eurostat mit 225 Millionen Tonnen an.
Seit dem Höchstwert von durchschnittlich 518 Kilo pro Kopf 2008 hat sich
der Durchschnitt geringfügig verringert. Stark verändert hat sich in den
vergangenen Jahren die Entsorgung. So stieg die Menge des recycelten
Abfalls von 87 Kilo pro Kopf im Jahr 1995 auf 239 Kilo im Jahr 2019.
[1][Die Menge verbrannten Mülls wuchs in derselben Zeit] von 70 auf 134
Kilo pro Person. Auf Müllhalden werde hingegen nur noch halb so viel Abfall
entsorgt wie 1995: rund 120 Kilogramm pro Kopf 2019.
Erst kürzlich hatte das EU-Parlament die EU-Kommission aufgefordert, die
Kreislaufwirtschaft entschiedener umzusetzen. In seiner „Entschließung für
den neuen Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft“ [2][fordert das
Parlament unter anderem ein Recht auf Reparatur], kombiniert mit neuen
Anforderungen an die Hersteller an ein ressourcenschonendes Design. „In
Deutschland wird immer zu sehr auf das Thema Recycling geschaut“, sagte die
EU-Abgeordnete Anna Cavazzini von den Grünen, „auf EU-Ebene setzen wir hier
viel früher an, nämlich beim Design.“
Neben einem erweiterten Ökodesign sieht die Entschließung des Parlaments
vor, die Märkte für Recyclingrohstoffe zu fördern, etwa durch
verpflichtende Inputquoten oder Vorgaben für die öffentliche Beschaffung.
Der Entsorgungsverband BDE begrüßte den Maßnahmenkatalog des Parlaments –
der nur auffordernden, keinen verpflichtenden Charakter hat. Allerdings sei
„Voraussetzung für eine mittelfristig funktionierende Kreislaufwirtschaft“
ein Ende der Deponierung von recycelbaren Abfällen. Notwendig dafür sei ein
EU-weites Deponieverbot.
17 Feb 2021
## LINKS
[1] /Muellverbrennung-in-Zementfabriken/!5743480
[2] /Oekonom-zur-Vernichtung-von-Retouren/!5659811
## AUTOREN
Heike Holdinghausen
## TAGS
Abfall
Müll
Europäische Union
Schwerpunkt Klimawandel
Plastik
Recycling
Plastik
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