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# taz.de -- Nach Äußerungen zur Coronastrategie: Starke Kritik an Laschet
> SPD und Grüne sind verärgert über Aussagen des CDU-Vorsitzenden. Laschet
> hatte gegen den Coronakurs von Bund und Ländern gepoltert.
Bild: Wegen Aussagen gegen den aktullen Coronakurs Deutschlands erntete Armin L…
Berlin taz | Der CDU-Vorsitzende Armin Laschet hat harsche Kritik für
Aussagen geerntet, mit denen er sich gegen [1][den aktuellen Coronakurs
Deutschlands] wandte. Insbesondere vom Koaltitionspartner SPD kamen am
Dienstag scharfe Töne.
Laschet, der auch Ministerpräsident Nordrhein-Westfalens ist, hatte am
Dienstag gesagt es sei populär, die Bürger:innen in der [2][Pandemie]
wie „unmündige Kinder“ zu behandeln. Man müsse das Virus und dessen
mutierte Varianten zwar ernst nehmen, aber zugleich zu einer abwägenden
Position zurückkommen, so der CDU-Politiker weiter. Insbesondere Kindern
und Wirtschaft drohten sonst schwerwiegende Schäden.
SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil sagte zu Laschets Worten am Dienstag,
dieser lege „die gefühlt 50. Wendung in seiner Coronapolitik“ hin.
Klingbeil erkannte darin auch ein Anzeichen für eine tiefe Spaltung der
CDU. Schon zuvor hatte die SPD-Vorsitzende Saskia Esken in der Düsseldorfer
Rheinischen Post gewarnt, man müsse „weiterhin auf Sicht fahren“. Öffnung…
nach einem Stufenplan müssten sich „strikt am Infektionsgeschehen
orientieren“.
In seinen Aussagen hatte sich Laschet auch gegen Inzidenzwerte als Maßstab
dafür gewandt, wann Coronaregeln gelockert werden. „Wir können unser ganzes
Leben nicht nur an Inzidenzwerten abmessen“, sagte er. Und weiter: „Man
kann nicht immer neue Grenzwerte erfinden, um zu verhindern, dass Leben
wieder stattfindet.“ Am 10. Februar hatten die
Ministerpräsident:innen – auch Laschet – und die Bundesregierung
vereinbart, Lockerungen an eine Sieben-Tage-Inzidenz von unter 35
Neuinfektionen je 100.000 Einwohner:innen zu binden – zuvor war stets
ein Wert von 50 angepeilt worden. Ob sich Laschet in seinen Aussagen vom
Dienstag darauf bezog, ist nicht ganz klar.
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sagte zu Laschets Äußerungen am
Dienstag: „Der Grenzwert von 35 wurde nicht ‚erfunden‘, sondern abgeleitet
von dem höheren R-Wert der Mutation B.1.1.7.“ Die stellvertretende
Grünen-Vorsitzende Ricarda äußerte sich ähnlich wie Lauterbach: „Das Virus
verhindert, dass das Leben normal wieder stattfindet, nicht ‚erfundene‘
Inzidenzwerte.“
Unterstützung erhielt Laschet am Dienstag zunächst nur vom FDP-Vorsitzenden
Christian Lindner: „Wir fühlen uns bestärkt. Den richtigen Worten müssen
nun aber umgehend Taten folgen“, sagte er. Der Lockdown werde derzeit „an
vielen Stellen unverhältnismäßig“, so Lindner.
Es ist nicht das erste Mal, dass Laschet versucht, sich zu profilieren,
indem er Lockerungen der Coronaregeln fordert. Schon während des Lockdowns
im Frühjahr 2020 hatte Laschet auf diese Weise versucht, sich als
Gegenstück zum Coronahardliner Markus Söder zu inszenieren. Damals hatte
Laschet mit dieser Rolle allerdings kaum punkten können, während Söder zu
einem der beliebtesten Politiker Deutschlands aufstieg.
16 Feb 2021
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## AUTOREN
Frederik Eikmanns
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Schwerpunkt Coronavirus
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Lockdown
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