Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Ein Jahr „PsychNavi“ in Bremen: Navigation in der Krise
> In der Pandemie ist sie fast untergegangen, doch gerade jetzt ist sie
> besonders wichtig: Die Webseite „Psychnavi“, die Angebote gebündelt
> darstellt.
Bild: Hier ist Hilfe zu erwarten: der Gang einer psychiatrischen Notaufnahme in…
Bremen taz | Sich in einer akuten psychischen Krise in Bremen Hilfe suchen,
ist eine „Zumutung“, sagt Dirk Wahlers von der Tagesstätte Villa Wisch in
Sebaldsbrück. Das „Psychnavi“ soll Betroffenen da helfen. Zwar ist die
dazugehörige Webseite [1][psychnavi-bremen.de] schon seit fast einem Jahr
online. In der Coronapandemie sei sie aber ein wenig „untergegangen“, sagt
Projektleiter Wahlers – doch gerade jetzt merke man, dass der Bedarf
vermehrt da sei.
Die Internetseite bildet die Angebote des psychiatrischen Hilfesystems der
Stadt gebündelt ab – Seelsorge, Kliniken, Selbsthilfegruppen. Menschen mit
psychischen Problemen und deren Angehörige sollen hier schnell das passende
Angebot finden. Umgesetzt wurde das Projekt von Mitarbeiter*innen von
der [2][Zeitschrift „Zwielicht“ für psychosoziale Themen], einem inklusiven
Projekt der Gesellschaft für Seelische Gesundheit des
Arbeiter-Samariter-Bund. Psychisch erkrankte Langzeitarbeitslose wurden so
wieder eingegliedert.
Wer online Hilfe in Bremen sucht, stößt automatisch auf die Webseite, sagt
Volker Brinkmann – der Suchmaschinenoptimierung sei Dank. Brinkmann ist
dafür zuständig, Angebote auf der Webseite einzupflegen, „sodass
Hilfesuchende möglichst sachlich und empathisch abgeholt werden“. Also ohne
Fachbegriffe und Paragraphen, dafür mit Kontaktdaten und den wichtigsten
Infos.
Auch Marianne Volz hat beim Aufbau der Webseite geholfen. Sie weiß aus
eigener Erfahrung, welche Systemlücke „Psychnavi“ schließt. „Gerade wenn
Leute aus der Klinik kommen und nach Stabilität suchen, hilft es, Bescheid
zu wissen, welche Angebote es überhaupt gibt.“
## Psychiatriereform will Information verbessern
[3][Teil der Bremer Psychiatriereform] ist es, Angebote besser zugänglich
zu machen und Psychiatrie-Erfahrene stärker einzubeziehen. Beides ist mit
„Psychnavi“ passiert. Vor allem begegnet es der hohen Fragmentierung des
Hilfesystems und macht Hilfsangebote niedrigschwelliger, sagt Lukas
Fuhrmann, Sprecher der Bremer Gesundheitssenatorin. Vor „Psychnavi“ waren
Angebote „weit verstreut und nirgendwo zusammenhängend dargestellt“.
Auch [4][psychnavi-bremerhaven.de] ist seit Herbst online. Ende des Jahres
läuft die Förderung für das Projekt aus. Bis dahin soll die Webseite aber
„ausreichend mit Inhalten und Funktionen ausgestattet sein“, sagt Fuhrmann.
Ihre Pflege wolle man weiter finanzieren.
21 Feb 2021
## LINKS
[1] https://www.psychnavi-bremen.de/
[2] https://zwielicht-bremen.de/
[3] /Experten-ueber-Psychiatrie-in-Bremen/!5719527
[4] https://www.psychnavi-bremerhaven.de/
## AUTOREN
Alina Götz
## TAGS
Bremen
Beratung
Psychische Erkrankungen
Psychische Belastungen
psychische Gesundheit
Schwerpunkt Coronavirus
Bremen
taz.gazete
## ARTIKEL ZUM THEMA
Psychiatrische Versorgung in Bremen: Warten auf den Therapieplatz
Bremen setzt auf ambulante Versorgung – aber die Wartelisten dafür sind
trotzdem lang. Das zeigte die Vorstellung des Bremer Krankenhausspiegels.
Psychologin über Durchhaltestrategien: „Der Tunnel macht einen Knick“
Die Bremer Psychotherapeutin Angelika Rohwetter rät, nicht auf das Ende der
Pandemie zu warten, sondern sich Strategien für den Alltag zuzulegen.
Experten über Psychiatrie in Bremen: „Ein Rückschritt in die Siebziger“
Die Reform der Psychiatrie hin zu mehr ambulanter Versorgung ist seit 2013
beschlossen, aber nicht realisiert. Ein Gespräch über die Gründe.
Gespräch über Angst in Corona-Zeiten: „Die Welt wackelt“
Durch die Pandemie erfährt eine Mehrheit, was es bedeutet, mit Ängsten zu
leben. Ein Gespräch mit einer Psychose-Erfahrenen und einem Psychologen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.