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# taz.de -- Fridays for Future und Verdi: Gemeinsame Kampagne
> Die Gewerkschaft will mit Fridays for Future gemeinsam für eine
> sozialökologische Transformation werben. Die Zusammenarbeit habe sich
> bewährt.
Bild: Gut dezentral aufgestellt: Fridays for Future demonstrieren im Januar in …
Berlin taz | Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und die
Klimaaktivist:innen von [1][Fridays for Future] wollen im Vorfeld der
Wahlen 2021 eine gemeinsame Kampagne für eine sozialökologische
Transformation auflegen. „Um Einfluss auf den Diskurs der Bundestagswahl zu
bekommen und auch über den Dunstkreis von Gewerkschaften hinaus zu wirken,
suchen wir die Zusammenarbeit und Bündnisse mit anderen gesellschaftlichen
Akteuren“, kündigte der Verdi-Vorsitzende Frank Werneke am Montagabend vor
Journalist:innen an. „Ganz konkret bereiten wir deshalb mit Blick auf
die Wahlen, insbesondere die Bundestagswahl, eine gemeinsame Plattform mit
Fridays for Future und dem zivilgesellschaftlichen Bündnis ‚Unteilbar‘
vor.“
Geplant ist die Verständigung auf gemeinsame Ziele, aber vor allem das
gemeinsame Organisieren von politischen Aktionen vor Ort. „Das soll
möglichst dezentral erfolgen, damit eine bundesweite Sichtbarkeit für die
Ziele und Vorhaben entsteht, die wir uns gemeinsam vornehmen“, sagte
Werneke. Näheres wollen die drei Partner in den nächsten Tagen bekannt
geben.
Im Mittelpunkt soll die Frage stehen, wie die ökologische Transformation
sozial gestaltet werden kann. „Wir wollen zum Beispiel das Thema der
[2][CO2-Bepreisung] noch mal aufmachen“, sagte der Verdi-Chef. Im Moment
sei die nicht sozial gerecht, weil Verbraucher:innen mit kleinen
Einkommen eine zu hohe Belastung hätten und Personen mit einem großen
ökologischen Fußabdruck eine zu geringe. Eine Idee, die die Bündnispartner
laut Werneke voranbringen wollen, ist ein Bonus für Menschen mit geringen
Einkommen, um einen Ausgleich für höhere CO2-Preise zu schaffen. Weitere
gemeinsame Schwerpunkte sollen die Bedeutung der öffentlichen
Daseinsvorsorge, vor allem die Entökonomisierung des Gesundheitswesens,
sowie die Finanz- und Steuerpolitik sein. Auf keinen Fall dürfe der Abbau
der coronabedingten Staatsverschuldung zulasten von sozialen
Sicherungssystemen gehen, betonte er.
Wie Fridays for Future mit mehr als 300 Ortsgruppen sei auch Verdi
dezentral aufgestellt. „Das gibt uns die Möglichkeit, in den Wahlkreisen,
im direkten Gespräch, auch in der Auseinandersetzung mit den
Bundestagsabgeordneten sehr breit unterwegs zu sein“, sagte Werneke. „Und
zwar in einer sehr lebendigen Form.“
## Arbeitskampf mit Klimaschutz verbunden
Die Klimaaktivist:innen und die Gewerkschaft haben [3][bereits im
vergangenen Jahr zusammengearbeitet]. Fridays for Future flankierte die
Forderungen von Verdi bei den Tarifverhandlungen im ÖPNV mit Aktionen.
Verdi hatte den Arbeitskampf mit den Themen Klimaschutz und Verkehrswende
verbunden. „Wir haben sehr viel gelernt, wie man Dinge noch mal anders
vorantreiben kann“, sagte Verdi-Vizechefin Christine Behle, die die
Kooperation forciert hatte. Aufgrund der positiven Erfahrungen wolle Verdi
die Zusammenarbeit fortsetzen.
Mit rund 1,94 Millionen Mitgliedern – 113.000 davon unter 28 Jahre – ist
Verdi die zweitgrößte Gewerkschaft in Deutschland. Nur die IG Metall hat
mit knapp 2,22 Millionen noch mehr Mitglieder. Trotz der Coronakrise
verzeichnete Verdi nach Angaben ihres Vorsitzenden Werneke im vergangenen
Jahr mehr als 123.000 Neueintritte – vor allem aus den Bereichen
Gesundheit, Pflege, Kita und Verkehr.
Wie auch bei der IG Metall und der IG BCE, der drittgrößten Gewerkschaft,
gingen allerdings etwas mehr Mitglieder verlustig als dazugewonnen werden
konnten, was insgesamt ein Minus von 14.000 Mitgliedern ergab. Gleichwohl
stiegen die Beitragseinnahmen im Vergleich zum Vorjahr um 3,2 Millionen
Euro auf 481 Millionen Euro.
2 Feb 2021
## LINKS
[1] /Schwerpunkt-Fridays-For-Future/!t5571786
[2] /Oekonom-Ottmar-Edenhofer-ausgezeichnet/!5712072
[3] /Klimaaktivismus-und-Gewerkschaft/!5695526
## AUTOREN
Pascal Beucker
Anja Krüger
## TAGS
#Unteilbar
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