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# taz.de -- Die Wochenvorschau für Berlin: Mittendrin im digitalen Wandel
> Hören, Tanzen und Bewegen: Trotz Corona finden wichtige Festivals statt –
> nur eben nicht draußen im echten Leben.
Bild: Das gute, alte Radio kann beim Ultraschall-Festival zum Einsatz kommen
So war das doch immer, dass sich das neue Jahr in den ersten Tagen mit den
Tanztagen Berlin kulturell in Bewegung brachte, und dann folgten im
Festivalkalender verlässlich auch gleich Ultraschall und CTM, die beiden
Festplattformen für neue Musik – wobei Erstere der klassischen Musik
zuzuschlagen ist, während bei CTM das C schon noch für den Clubkontext
steht. Wenn man sich aber in den letzten Jahren in beiden Programmen
umgeschaut hat, durfte man feststellen, dass es da durchaus Annäherungen
bis hin zu Überschneidungen gab.
Jedenfalls: Tanztage, Ultraschall, CTM – so war das mit der Bewegung rein
ins Jahr.
Und – Überraschung – so ist es auch diesmal, das findet alles statt,
eingeschränkt und, weil es derzeit nicht anders gehen kann, eben als
Onlineprogramm. Das dauert bei den bereits vergangene Woche gestarteten
Tanztagen in den Sophiensælen noch bis Samstag mit der Hoffnung auf eine
Fortsetzung. Die geplanten Live-Vorstellungen sollen nämlich, so es geht,
im Frühjahr nachgeholt werden.
Auch beim CTM-Festival setzt man auf die Erweiterung ins Jahr hinein mit
Veranstaltungen mit einer analogen Präsenz. Später, irgendwann. Online
startet man am 19. Januar, Festivalthema ist „Transformation“. Und beim
Ultraschall-Festival (20.–24. Januar) handelt es sich gar nicht um ein
Onlinefestival, da muss man sich stattdessen ans Radio setzen, da bekommt
man dann alle Konzerte live mit.
Auch abseits der Festivals ist Kultur. Diese Woche darf man sich zum
Beispiel hintereinander jeweils einen kuscheligen Abend vor dem Rechner
machen mit Literatur, Theater und Musik, bitte schön, ein kleines
Digitalpaket.
Am Dienstag gibt es im Literaturhaus Berlin um 19 Uhr den digitalen Auftakt
zum neuen Jahr, vorgestellt wird von der Herausgeberin Anna Bers im
Gespräch mit Lyrikerinnen die bei Reclam erschienene Anthologie
„Frauen/Lyrik“ mit 500 Gedichten von Autor*innen aus zehn Jahrhunderten
(„Sehr faszinierend!“, sagt Denis Scheck, „eine emanzipatorische Tat: Was
für ein Buch!“, lobte die Frankfurter Allgemeine Zeitung).
Am Mittwoch und am Freitag steht im Gorki „Hamlet“ auf dem Programm, also
diese in den famosen drei Worten zusammengefasste Menschheitsfrage „Sein
oder Nichtsein“ („Auch mit diesem Hamlet-Comic erweist sich das Haus als
das derzeit vitalste, anarchischste, spielfreudigste Theater Berlins,
mindestens“, jubelte Peter Laudenbach in der SZ), und am Samstag mag man in
der Digital Concert Hall der Berliner Philharmoniker die von Kirill
Petrenko dirigiert hören, gespielt werden eher selten zu hörende Werke von
Tschaikowsky und Rachmaninow (noch keine Kritik dazu vorliegend).
Da kann man sich überall einklinken zur Teilhabe, selbst wenn man nicht
wirklich mit dabei ist. Wäre ja Blödsinn, gerade jetzt den digitalen Wandel
aufhalten zu wollen.
Und dennoch...
11 Jan 2021
## AUTOREN
Thomas Mauch
## TAGS
Festival CTM
Festival
Kultur in Berlin
taz Plan
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