Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Berlin vor Silvester: „Maske auf – Nazis raus!“
> Trotz der Absage der Querdenker-Demonstration zum Jahresende gibt es am
> Rosa-Luxemburg-Platz und im Wedding zwei Gegenproteste.
Bild: Schon seit dem Frühjahr wird gegen die Coronaleugner mobilisiert
Dass im Neuen Jahr alles besser wird, wäre zwar wünschenswert und bitter
nötig, aber ich wage es zu bezweifeln. Und das hat einen Grund: Gerade die
Krisenzeit aufgrund der wild grassierenden Coronapandemie hat einmal mehr
gezeigt, wie schlecht es um den Verstand und die Moral der Menschheit
bestellt ist. Wie viele rechte Tendenzen die breite Bevölkerung doch hat,
die ohne mit der Wimper zu zucken neben Hardcore-Faschisten marschiert, die
fröhlich mit Reichsflaggen in der Luft herum wedeln und Merkel muss weg
brüllen.
Die Demo der sogenannten Querdenker:innen in Berlin zum Jahresende
wurde inzwischen zwar untersagt. Ob dennoch Querdenker:innen in
irgendeiner Form in der Hauptstadt sein werden, weiß niemand. Die letzten
Querdenker-Demos haben auf jeden Fall deutlich gemacht, dass hier in der
Nachfolge der rassistischen Pegida-Demonstrationen eine neue rechte
Bewegung aus Coronawutbürger:innen und Neonazis entstanden ist. Auch die
AfD marschiert fröhlich mit bei den Querdenker:innen. Aber: Berlin ist und
bleibt kein Platz für Nazis. Also: Maske auf – Nazis raus!
Einige Initiativen, wie etwa die [1][Antiverschwurbelte Aktion] und der
Berliner [2][VVN-B.d.A], wollen den Rosa-Luxemburg-Platz symbolisch
besetzen und fordern die Menschen in Berlin auf: Geht nicht zu dieser Demo!
Gemeint ist natürlich die Querdenker-Demo. Der (arme) Rosa-Luxemburg-Platz
wurde im Frühjahr zum Ausgangsort der Hygiene-Demos und es soll nun ein
klares und unübersehbares Zeichen gesetzt werden: für eine solidarische,
offene Gesellschaft und gegen die neue rechte Straßenbewegung. Es soll auch
einen reptiloiden Fahrrradkorso geben unter dem Titel „Das Impfimperium
schlägt zurück“ (30. 12., Rosa-Luxemburg-Platz, ab 14.30 Antifaschistische
Kundgebung und Start Fahrrradkorso).
#FCK2020 – Für ein besseres Morgen! ist geplant als ein umsichtiger linker
Protest und Kontrapunkt zur Querdenker-Demo. Die Demo verfügt über ein
Hygienekonzept und steht gemeinsam gegen die repressiven Maßnahmen der
Bundesregierung und gegen Verschwörungsideolog:innen und für eine
würdevolle Gesundheit, eine gerechte Bildung, Arbeitsrechte, Arbeitsschutz
und Kultur. Sie will einen gesunden Mittelweg aufzeigen, der sich zwischen
den beiden Extremen Coronaleugnung oder [3][#StayTheFuckAtHome] bewegt und
für ein besseres Morgen steht.
Es geht dabei darum, sowohl Verschwörungsideolog:innen als auch dem
autoritären Staat einen anderen Standpunkt und eine linke Alternative
entgegen zu setzen, die Freiheit, Gesundheit und Soziale Gerechtigkeit
zusammen denkt und nicht gegeneinander ausspielt. Wer auch meint, dass
Veränderungen nur gemeinsam und selbst erkämpft werden können, mit
Nachbar:innen, Kolleg:innen, Genoss:innen und Gefährt:innen ist auf
der Demo im Wedding richtig (30. 12., Nettelbeckplatz, 14 Uhr).
Wie wichtig es ist, sich den Verschwörungstheorien der Querdenker und
Schwurbler entgegen zu stellen und zu verstehen, wie weitreichend diese
Bewegung ist, will der [4][Online-Vortrag] der Soziologin [5][Rebekka Blum]
aufzeigen. Aktuelle antifeministische Entwicklungen bei den
verschwörungsideologischen Protesten gegen die Coronamaßnahmen sind ein
Aspekt auf den sie eingeht, wobei Antifeminismus als Bestandteil rechter
Ideologie und gefährliches Phänomen an jeder Stelle dringend ernst zu
nehmen ist. Gastgeber:in ist die AStA Uni Hannover(3. 1.,
Online-Veranstaltung, 19 Uhr).
29 Dec 2020
## LINKS
[1] https://www.facebook.com/Antischwurb/
[2] https://vvn-bda.de/
[3] https://www.facebook.com/hashtag/staythefuckathome
[4] https://www.facebook.com/events/385190936064663
[5] http://xn--Ob%20dennoch%20Querdenker:innen%20in%20irgendeiner%20Form%20in%2…
## AUTOREN
Desiree Fischbach
## TAGS
taz Plan
Kolumne Bewegung
Gegendemonstration
Coronaleugner
Soziale Bewegungen
taz Bewegung – die Kolumne
Arthouse
Silvester
taz Plan
taz Plan
Kolumne Bewegung
## ARTIKEL ZUM THEMA
Berliner Streaming-Tipps der Woche: Erinnerung im Land des NSU
Die Plattform AVA bietet Bibliotheksnutzer*innen Zugang zu Arthouse-Filmen.
Neu im Salzgeber-Programm: Aysun Bademsoys „Spuren – Die Opfer des NSU“.
Demonstrationen an Silvester in Berlin: Gericht bestätigt Verbot
Der Senat hatte Demonstrationen an Silvester verboten. Das
Verwaltungsgericht entscheidet, dass das rechtens sei. In Stuttgart wird
demonstriert.
Ausblick auf 2021: Kein Grund zum Durchatmen
Während eine engagierte Pfarrerin über Kirchenasyl spricht, sammelt die
Bewegungsplattform Stressfaktor für in Not geratene linke Projekte.
Feminismen und Trans*rechte: Tage mit Gender
Gender Studies im Plural: die Woche ist gefüllt mit Events zu Misogynie und
rechtem Terror, transnationalen Dialogen und den Uni_sex Hochschultagen.
Termine zu gegen-institutioneller Praxis: Trauer darf nicht selektiv sein
Aktivistische Praktiken und Ethiken sind wichtiger denn je. Wir stellen
drei Termine vor, die sich mit lebensfreundlicheren Strukturen befassen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.