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# taz.de -- Homeoffice und Kinderbetreuung: Dieses Mal keine Medienkolumne
> Unsere Kolumnistin würde sich in ihrer Medienkolumne gerne mit Angriffen
> auf JournalistInnen beschäftigen. Aber das Homeoffice lässt das nicht zu.
Bild: Sieht auf vielen Fotos entspannt aus, ist es in vielen Fällen aber nicht…
Dies ist eine – stopp – Medienkolumne. Sie heißt „Unter Druck“, weil s…
eine Branche beobachtet, die unter Druck steht.
Es gäbe gerade viele Themen – stopp – für diese Kolumne: die
JournalistInnen, die beim Sturm auf das Kapitol gejagt wurden, ihr
Equipment, das auf einer – stopp – [1][Art Scheiterhaufen zerstört wurde;]
die Öffentlich-Rechtlichen, denen vorgeworfen wird – stopp –, bei alldem
nicht schnell genug live gewesen zu sein. (Warum das schnelle Livegehen bei
Katastrophen für ARD und ZDF gar nicht so einfach ist, [2][hatte ich hier –
stopp – schon einmal aufgeschrieben].)
Aber das wird heute nichts. Diese – stopp – Medienkolumne entsteht im –
stopp – Homeoffice. Für jedes Stopp, das hier steht, habe ich meine Arbeit
kurz unterbrochen, bin aufgestanden und habe mich um eins meiner Kinder
gekümmert. Getröstet, Kakao gemacht, Apfel geschnitten, ein Buch aus dem
Regal geholt, verkippten Tee aufgewischt, eine Windel gewechselt, eine
Frage beantwortet (Nein, du darfst jetzt nicht fernsehen). Meine Kinder
sind 1 und 3 und derzeit pandemiebedingt zu Hause.
Ihre Kita ist zwar theoretisch – stopp – geöffnet, aber sie sagt: Bitte,
bitte, liebe Eltern, wenn es irgendwie geht, lasst eure Kinder zu Hause.
Stopp.
## Der Kolumnentitel passt trotzdem
Der Berliner Senat sagt etwas Ähnliches. Privat, im Wechsel mit anderen
Eltern, dürfen wir die Betreuung nicht mehr organisieren – laut den neuen
Pandemiebestimmungen darf man nur noch eine haushaltsfremde – stopp –
Person treffen. Meine zwei Kinder kann ich also – stopp – nirgendwo
abgeben.
Die Bundesregierung hat Sonderurlaub genehmigt für Eltern, die ihre Kinder
zu Hause betreuen. Zehn Tage. Die kann man aber nur nehmen, wenn die Kinder
krank sind oder die Kita tatsächlich geschlossen ist. Und unsere Kita ist
ja nicht geschlossen. Das Gesundheitsministerium ist grundsätzlich der –
stopp – Auffassung, dass ArbeitnehmerInnen zu Hause arbeiten und auf ihre
Kinder aufpassen können. Was dabei herauskommt, lesen Sie hier. Eine
Medienkolumne jedenfalls nicht.
Ich bin in einer privilegierten Situation: allein, dass ich überhaupt –
stopp – [3][in einem Job arbeite, der mir Homeoffice ermöglich]t, in dem
ich mich von der Pandemie abschirmen kann. Dass ich nicht alleinerziehend
bin. Dass – stopp – meine Kinder nicht in die Kita müssen, weil das der
einzige – stopp – Ort ist, an dem sie eine warme Mahlzeit bekommen oder
nicht geschlagen werden. Stopp.
Wir wollen sie – stopp – in die Kita – stopp – schicken, damit sie – …
– ihre Freunde treffen können und wir – stopp – arbeiten können.
Aber ich will natürlich auch nicht – stopp –, dass wir, eines meiner Kinder
oder ich, Corona bekommen, nur weil ich meine Kinder auf Biegen und Brechen
in die Kita geschickt habe, damit ich arbeiten kann. Stopp. Ich höre schon
mein schlechtes Gewissen rufen: karrieregeile Rabenmutter! Stopp.
Dies war keine Medienkolumne. Ihr Titel, „Unter Druck“, passt trotzdem.
11 Jan 2021
## LINKS
[1] /Angriffe-auf-Journalistinnen-am-Kapitol/!5738374
[2] /Medienkritik-nach-Paris-Terror/!5249642
[3] http://:%20Dienst%20ist%20immer
## AUTOREN
Anne Fromm
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