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# taz.de -- OECD-Studie zu Kita-Fachkräften: Wenn Personalmangel krank macht
> Jede dritte Kita-Fachkraft in Deutschland leidet unter Stress, weil
> Kolleg*innen ausfallen. Das ergibt eine Studie der OECD.
Bild: Personalmangel: jede dritte Kita-Fachkraft in Deutschland leidet unter St…
Berlin (AFP) | Kita-Fachkräfte in Deutschland, aber auch in anderen Ländern
klagen über begrenzte Weiterentwicklungsmöglichkeiten sowie Personalmangel.
In Deutschland leidet knapp jede dritte Fachkraft unter Stress infolge
zusätzlicher Aufgaben, die sie aufgrund von Personalausfall übernehmen
muss. Das geht aus einer am Montag veröffentlichten Untersuchung der
Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD)
hervor. Jede fünfte Leitungskraft sorgt sich wegen [1][Personalmangels] um
die Qualität ihrer Betreuungseinrichtung.
Kommt das Gefühl dazu, nicht angemessen entlohnt zu werden – was in
Deutschland etwa zwei von drei Befragte sagen – kann dies zur Berufsaufgabe
führen. Im Vergleich zu anderen Ländern ist zudem in Deutschland der Anteil
am pädagogischen Personal, das erwägt, die eigene Arbeitsstelle wegen
gesundheitlicher Probleme aufzugeben, hoch.
Rund jede*r Vierte berichtet, dass gesundheitliche Probleme der
wahrscheinlichste Grund wären, den Job aufzugeben. Das betrifft 22 Prozent
derjenigen, die unter Dreijährige betreuen und 25 Prozent der Fachkräfte im
Vorschulbereich.
Für die Talis-Studie wurden mehr als 15.000 Fach- und 3000 Leitungskräfte
in Kindertageseinrichtungen aus Deutschland, Chile, Dänemark, Island,
Israel, Japan, Korea, Norwegen und der Türkei befragt. Positiv sticht
Deutschland im Ländervergleich bei der beruflichen Ausbildung seiner
Fachkräfte hervor. 97 Prozent derer im Ü3-Bereich und 96 Prozent im
U3-Bereich sind speziell für die Arbeit mit Kindern ausgebildet.
„Alarmstufe Rot im frühkindlichen Erziehungsbereich“
„Jetzt, da in den meisten Ländern der finanzielle Druck durch die
Covid-19-Pandemie zunimmt, könnten Investitionen in die frühe Bildung,
Betreuung und Erziehung auf der Prioritätenliste zurückfallen“, erklärte
OECD-Bildungsdirektor Andreas Schleicher. Die fragile finanzielle Lage des
frühkindlichen Bildungsbereichs könne auf bestehendes Fachpersonal wie auch
auf mögliche Berufseinsteiger abschreckend wirken. Das wäre laut OECD „eine
Gefahr“ für die Fortschritte der vergangenen Jahre.
Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) mahnt Handlungsbedarf an. Es
herrsche [2][„Alarmstufe Rot im frühkindlichen Erziehungsbereich“],
erklärte der Bundesvorsitzende Udo Beckmann. „Wir steuern auf eine Havarie
zu, wenn die Unwucht zwischen Verantwortung und Anerkennung im
frühkindlichen Bereich zunehmend unzufrieden und/oder krank macht und
potenzielle Nachwuchskräfte abschreckt.“
1 Dec 2020
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