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# taz.de -- Kitas und Schulen im Lockdown: Zu, offen, im Notbetrieb
> Vielen Eltern ist nicht klar, wie die Betreuung der Kinder jetzt im
> Lockdown aussieht. Klar ist nur: in jedem Bundesland anders.
Bild: Schulen und Kitas zu? Eine Notfallbetreuung soll es zumindest geben
Berlin taz | Sind ab Mittwoch die Schulen zu oder nicht? Das fragen sich
momentan viele Eltern. Der [1][Beschluss von Bund und Ländern] vom Sonntag
jedenfalls gibt auf diese Fragen keine eindeutige Antwort.
Vom Mittwoch bis zum 10. Januar sollen Schul- und Kitakinder, „wann immer
möglich, zu Hause betreut werden“, heißt es [2][in dem Beschluss]. Schulen
sollen daher „grundsätzlich geschlossen“ oder die Präsenzpflicht soll
ausgesetzt werden, stattdessen werde „Distanzlernen angeboten“. Im Gegenzug
sollen Eltern für die Betreuung ihrer Kinder [3][bezahlten Urlaub nehmen
können] und Kitas und Schulen wie im ersten Schullockdown eine Notbetreuung
anbieten.
„Die Schulen hätten sich eine klarere Ansage gewünscht“, sagt Günther Fu…
zu den Lockdown-Beschlüssen. Bei dem Landesvorsitzenden der Gewerkschaft
Erziehung und Wissen (GEW) Brandenburg laufen seit Montagvormittag die
Telefone heiß. Der Grund: Brandenburg hat die Anwesenheitspflicht im
Unterricht schon zum Wochenstart aufgehoben, wie auch Nordrhein-Westfalen
oder Sachsen.
In den Ländern wird also schon erprobt, was bundesweit ab Mittwoch gilt.
„Die Kollegen sind stinksauer, dass das Kultusministerium wieder die
Verantwortung auf Schulen und Eltern abwälzt“, sagt Fuchs zur Stimmung in
den brandenburgischen Lehrerzimmern. Und in NRW spricht die
Landeselternkonferenz von einer „chaotischen“ Umstellung.
## Schulen bleiben offen
Ab Mittwoch wird es nicht unbedingt übersichtlicher. In Hamburg,
Mecklenburg-Vorpommern oder dem Saarland etwa bleiben Schulen weiterhin
grundsätzlich geöffnet. In Hamburg entscheiden – ähnlich wie in NRW – die
Eltern, ob sie ihre Kinder zur Schule schicken oder diese zu Hause
weiterlernen. In Mecklenburg, können Schüler:innen der Jahrgänge 1 bis
6, die zu Hause nicht betreut werden können oder aber keinen angemessenen
Arbeitsplatz haben, weiterhin zur Schule gehen.
Anders als im Frühjahr müssen die Eltern nicht nachweisen, dass sie in
einem sogenannten [4][systemrelevanten Beruf] arbeiten. Kinder mit
besonderem Förderbedarf können ebenfalls in der Schule lernen. Das Saarland
verfährt ähnlich. Diese Regelungen sollen auch in der ersten Schulwoche
nach den Weihnachtsferien greifen.
In Bayern sollen die Schulen ab Mittwoch [5][Distanzunterricht]
organisieren. Für Alleinerziehende und Eltern in „systemkritischen“ Berufen
stellen die Schulen eine Notbetreuung bereit, für Förderschüler:innen
ebenfalls. Ab dem 21. Dezember beginnen dann eh die Ferien und die dauern
in Bayern traditionell bis zum 11. Januar.
Sachsen-Anhalt verlängert die Ferien. Der Präsenzunterricht ist dort ab
Mittwoch für die Schuljahrgänge 1 bis 6 aller Schulformen und darüber
hinaus ab dem 7. Schuljahrgang an Förderschulen aufgehoben.
## Und die Förderschulen?
Andere Länder wie Berlin oder Thüringen setzen den Präsenzunterricht ab
Mittwoch ganz aus, bieten aber eine großzügige Notbetreuung an. In
Thüringen wird diese für die Klassenstufen 1 bis 6, für alle Jahrgänge an
Förderschulen sowie in der Kindertagesbetreuung gewährleistet. Ob die
Eltern arbeiten und in welchem Beruf, spielt keine Rolle.
Berliner Eltern steht eine Notbetreuung zu, wenn sie alleinerziehend sind
oder in „systemrelevanten“ Berufen arbeiten. Die Liste solcher Berufe ist
aber weit gefasst. Schüler:innen mit dem Förderschwerpunkt geistige
Entwicklung werden auch nach Mittwoch in der Schule betreut. Ähnlich ist
die Betreuung in Baden-Württemberg geregelt. Ansonsten schickt das Land die
Schüler:innen ab Mittwoch nach Hause. Lediglich die Abschlussjahrgänge
werden bis zum 23. Dezember von fern unterrichtet.
Bei [6][diesem Flickenteppich] kann Gewerkschafter Fuchs aus Brandenburg
nur den Kopf schütteln: „Warum haben die Länder nicht einfach die
Schulschließung angeordnet und fertig?“ Nun müssten die Schulen
gleichzeitig Präsenz- und Distanzunterricht anbieten sowie die Notbetreuung
stemmen.
Kritik kommt auch vom Landesschülerrat Niedersachsen. In einer
Stellungnahme spricht er von „unausgereiften Lösungen“. Über Wochen habe
sich die Politik gegen die Empfehlungen der Wissenschaft gesträubt, auf
Wechselunterreich umzustellen. Dieses Modell sei erneut komplett übergangen
worden.
15 Dec 2020
## LINKS
[1] /Regierung-beschliesst-neuen-Lockdown/!5733584
[2] https://www.bundesregierung.de/resource/blob/975226/1827366/69441fb68435a71…
[3] /Eltern-im-Corona-Lockdown/!5733691
[4] /Menschen-mit-systemrelevanten-Berufen/!5672448
[5] /Schulbetrieb-in-der-Coronapandemie/!5727424
[6] /Schulunterricht-in-Coronapandemie/!5722472
## AUTOREN
Anna Lehmann
Ralf Pauli
## TAGS
Homeschooling
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