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# taz.de -- Diskussion um Anschluss an die Tide: Die Dove-Elbe bleibt dicht
> Die Öffnung der Alten Süderelbe und die Teil-Flutung der Haseldorfer
> Marsch wird weiter geprüft. Die Öffung der Dove-Elbe ist vom Tisch.
Bild: Hier gibt es auch weiterhin keine Flut und keine Ebbe: Sportboothafen an …
Hamburg taz | Die Entscheidung ist faktisch gefallen: Die Dove-Elbe, die
seit 1952 vom Elb-Hauptstrom und damit von Flut und Ebbe abgeschnitten ist,
wird nicht wieder an die Norderelbe angeschlossen. Das geht aus einem
„Petitum“ hervor, das die rot-grüne Koalition vergangenen Freitag im
Umweltausschuss der Bürgerschaft vorgelegt hat. „Wir werden diese Variante
nicht weiterverfolgen“, erklärt der SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf.
Weiterhin geprüft werden sollen aber der Anschluss der Alten Süderelbe und
der Haseldorfer Marsch an das Tidegeschehen. Rot-Grün folgt damit den
Empfehlungen des [1][Forums Tideelbe,] das sich vier Jahre lang mit der
Frage beschäftigt hatte, wie der Tidenhub der Elbe gedämpft werden kann.
Dove-Elbe und Süderelbe sowie die Haseldorfer Marsch standen dabei im Fokus
des Forums, bei dem mehr als 50 Institutionen vom Umwelt- bis zum
Wirtschaftsverband mitarbeiten.
Im September hatte das Forum einen vorläufigen [2][Abschlussbericht]
vorgelegt. Der starke Tidenhub der Elbe, der zur Verschlickung führt, könne
gemildert werden, wenn der Hauptstrom mehr Platz erhalte – etwa durch den
Anschluss der abgetrennten Nebenarme des Flusses an den Hauptstrom oder die
Rückverlegung der Deiche in der Haseldorfer Marsch, die Teile von ihr zum
Überschwemmungsgebiet machen würden.
Alle drei Maßnahmen, so das Forum, seien prinzipiell geeignet, den Tidenhub
des Elbstroms zu dämpfen, bei der Öfffnung der Dove-Elbe aber ständen
Aufwand und Ertrag im schlechtesten Verhältnis zueinander. Die
[3][Bürgerinitiative „Dove-Elbe-retten!]“ hatte mehr als 13.000
Unterschriften gegen die Öffung der Dove-Elbe vorgelegt, in Bergedorf waren
SPD, CDU, FDP und Linke einvernehmlich gegen den Anschluss.
## Viel Aufwand, wenige Ertrag bei Öffnung der Dove-Elbe
Die Anwohner*innen befürchten, dass durch die Öffnung ein beliebtes
Naherholungs- und Wassersportgebiet zerstört werden würde und auch die
Existenz maritimer Betriebe an dem 18 Kilometer langen Elb-Nebenarm
gefährdet sei. Das alles ist nun vom Tisch.
Rund 700 Millionen Euro veranschlagt das Forum dafür, die Alte Süderelbe in
Finkenwerder wieder mit dem Hauptstrom zu verbinden. Diese Maßnahme würde
den Tidenhub am besten dämpfen. Rund 400 Millionen Euro würde es kosten, in
der Haseldorfer Marsch die Deiche zurückzuverlegen und so zusätzlichen
Flutraum zu schaffen. Diese Maßnahme, so urteilt das Forum, „hätte das
Potenzial, die Tideelbe ökologisch in besonderem Maße aufzuwerten“.
Gemeinsam mit der Landesregierung von Schleswig-Holstein soll nun der Senat
die Empfehlungen des Forums prüfen, die Anschlusspläne konkretisieren und
bei den weiteren Planungen auch die Anwohner*innen einbeziehen. Das Forum
Tideelbe soll es weiter geben. Ziel sei, so Rot-Grün, eine
„Anpassungsstrategie für die Tideelbe bis zum Jahr 2050 zu entwickeln“.
Radikaler als Rot-Grün fordert die CDU in einem aktuellen Antrag die
„Überlegungen zur Öffnung der Dove-Elbe sofort einzustellen“. Die Maßnah…
hätte einen „nachweisbar geringen Nutzen, aber hohe Kosten“ und würde
„Naturräume zerstören“, erklärte Fraktions-Geschäftsführer Dennis Glad…
im Ausschuss. Das Forum Tideelbe solle „sämtliche Planungen zu Maßnahmen
zur Reduktion des Tidehubs im Elbstrom innerhalb der Vier- und Marschlande
unverzüglich einzustellen“.
13 Dec 2020
## LINKS
[1] /Wie-umgehen-mit-der-Elbvertiefung/!5716047
[2] https://www.forum-tideelbe.de/files/download/200928-fte-ergebnisbericht-s-6…
[3] https://dove-elbe-retten.de/
## AUTOREN
Marco Carini
## TAGS
Deiche
Elbvertiefung
Sauerstoff
Nordsee
Schierlings-Wasserfenchel
Elbe
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