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# taz.de -- Zustand der Berliner Wälder: Spazieren zwischen kranken Bäumen
> Die jährliche Untersuchung der Wälder zeigt: Nur 7 Prozent der Berliner
> Bäume sind ganz gesund. So wenige waren es noch nie.
Bild: Sieht schön aus, aber: gesund sind die Bäume nicht
Berlin taz | Umweltsenatorin Regine Günther (Grüne) erzählt von einem
Waldspaziergang, den sie am Sonntag gemacht hat. Dabei seien ihr so viele
Menschen begegnet, wie sie es noch nie erlebt habe. Das unterstreiche die
Bedeutung der Wälder, „gerade in Pandemiezeiten“, sagt Günther. Denn: Es
gebe ein „Bedürfnis, Wald als Erholungsraum zu erleben“. Besonders, so
Günther, da unter den aktuellen Bedingungen „die Alternativen deutlich
eingeschränkt“ seien. Anlass, über ihren Spaziergang zu reden, bietet
Günther der Waldzustandsbericht für Berlin 2020, den die Senatorin am
Montagmorgen präsentiert.
Angesichts der Eindrücke tags zuvor in einem Berliner Wald fiel Günther das
sichtlich nicht leicht. Denn wie sich aus den für die Untersuchung
gemachten 41 Stichproben, anhand deren insgesamt rund 1.000 Bäume
begutachtet wurden, ergibt, hat sich der [1][Zustand der Berliner Wälder im
letzten Jahr] nicht verbessert.
Im Gegenteil: Aus dem Bericht geht hervor, dass rund ein Drittel aller
untersuchten Bäume deutliche Schäden aufweist. Der Anteil gesunder Bäume
beträgt lediglich 7 Prozent des Bestandes – das ist der geringste Wert seit
dem Beginn der Herausgabe der Waldzustandsberichte im Jahr 1991.
„Die Entwicklungen gerade in den letzten Jahren sind nicht besser geworden,
sondern schwieriger“, sagt Günther zu diesen besorgniserregenden Befunden.
Verantwortlich dafür sei auch die [2][massive Trockenheit der letzten
Jahre]. 2020 sei das „dritte Jahr in Folge ein Trockenjahr“, was sich auf
den Zustand der Wälder auswirke, sagt Günther.
Es würden jedoch auch Maßnahmen ergriffen, um den Problemen zu begegnen,
vor denen die Berliner Wälder stehen. So habe man die Landesforstverwaltung
Berliner Forsten mit 20 neuen Stellen „erheblich gestärkt“ und auch
„monetär deutlich aufgestockt“, um der Entwicklung „gegenzusteuern“, so
Günther. In einer Pressemitteilung ihrer Senatsverwaltung heißt es, dass
den Berliner Forsten „für Waldumbau, Waldbrandvorsorge und die
erforderliche Pflege und Sicherung“ bis Ende 2021 zusätzliche 3 Millionen
Euro zur Verfügung gestellt werden.
Elmar Lakenberg, der Leiter der Berliner Forsten, erläutert einen der
Verwendungszwecke der Mittel. Seit 2012 habe man knapp 3 Millionen Bäume
gepflanzt und könne nun sehen, wie die Eiche – die nach der Kiefer den
zweithöchsten Anteil am Baumbestand von Berlin hat – sich zu regenerieren
beginne.
Dieses Engagement der Berliner Forsten sei angesichts des schwierigen
Zustands der Berliner Wälder wichtig, um den „Herausforderungen, die wir
sehen, zu begegnen“, erklärt Umweltsenatorin Günther. Man dürfe bei der
Arbeit an den Wäldern nicht nachlassen, damit diese „für alle
Berliner:innen erhalten bleiben“.
7 Dec 2020
## LINKS
[1] /Waldzustandsbericht-2019/!5641097
[2] /Duerre-im-Norden/!5695609
## AUTOREN
Roberto Sanchino Martinez
## TAGS
Stadtnatur
Regine Günther
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Bäume
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Trockenheit
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