Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Semesterticket für klamme Studierende: Maximal 265 Studierende arm
> Die Bremer Wissenschaftssenatorin will klammen Studierenden die
> Semestertickets erstatten. Das Geld, das dafür kalkuliert wurde, dürfte
> nicht reichen.
Bild: Mit oder ohne Semesterticket – die Mund-Nasen-Schutz-Pflicht gilt in al…
Bremen taz | Im Land Bremen können Studierende mit finanziellen
Schwierigkeiten seit Mittwoch die Rückerstattung der Kosten für ihr
Semesterticket beantragen. Diese Regelung soll denen helfen, denen infolge
der Coronapandemie die Studienfinanzierung weggebrochen ist. Die
Rückerstattung kann sowohl für dieses als auch das vergangene Semester
beantragt werden.
„Antragsberechtigt sind alle, deren Einkommen unter dem Bafög-Höchstsatz
liegt“, sagt Marlin Meier, Semesterticket-Beauftragter für den Asta der Uni
Bremen. Das Geld kommt zu gleichen Teilen von der Senatorin für
Wissenschaft und Häfen und von der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt,
Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau. Vorerst haben sie 130.000 Euro
zur Verfügung gestellt, ob die reichen werden, ist angesichts der vielen
potenziellen Antragsteller*innen fraglich.
Die Einkommensobergrenze für die Rückerstattung entspricht dem
Bafög-Höchstsatz und der liegt derzeit bei 861 Euro. Wenn Student*innen
eigenständig krankenversichert sind, wird diese Grenze dem studentischen
Krankenkassenbeitrag entsprechend um 105 Euro erhöht. Und auch soziale
Umstände werden berücksichtigt. So steigt die Grenze außerdem um 175 Euro
für das erste leibliche, im eigenen Haushalt lebende Kind und um 85 für
jedes weitere.
Berechtigt sind außerdem Studierende, die schwerbehinderte Kinder oder
pflegebedürftige Angehörige über drei Monate in einem gemeinsamen Haushalt
betreut haben: „Wir sehen, dass Studis mit Pflegeverantwortungen in dieser
Krise eine besondere Belastung trifft und wollen hier einen kleinen Beitrag
zur Unterstützung leisten“, sagt Meier.
Laut einer Studie des Instituts für Arbeit und Wirtschaft hatten
Studierende 2018 in Bremen, die nicht bei ihren Eltern wohnten, im Schnitt
ein durchschnittliches Budget von 758,40 Euro. Damit wären sie klar
berechtigt gewesen. Da in der Coronakrise sehr viele Jobs weggefallen sind,
mit denen Studierende sich finanzieren, ist auch davon auszugehen, dass
sehr viele der 37.562 Studierenden an Bremer Hochschulen erfolgreich einen
Antrag auf Rückerstattung stellen könnten. Alles in allem machen die
Einnahmen durchs Semesterticket etwas über 8,5 Millionen Euro aus.
Meier fürchtet daher, dass die zur Verfügung gestellten 130.000 Euro
keineswegs ausreichen werden. Pro Semester sind nur 60.000 für die
Rückerstattungen selbst vorgesehen. Die übrigen 5.000 Euro sind für die
Hilfskräfte geplant, die die erwartete Antragsflut bearbeiten sollen. Da
ein Semesterticket derzeit 226,39 Euro kostet, könnten daher gerade mal 265
Tickets pro Semester erstattet werden.
„Wir sind sicher, dass das Geld nicht ausreicht. Aber lieber fangen wir
schon jetzt mit dem ersten Schritt an, als noch Monate auf den großen
Sprung zu warten“, sagt Meier. Der Asta hat vorsichtshalber mit der
Senatorin für Wissenschaft und Häfen vereinbart, dass über eine Erhöhung
des Fonds verhandelt wird, wenn es nachweislich einen Mehrbedarf geben
sollte.
„Wir gehen davon aus, dass das Geld ausreicht“, sagt Sebastian Rösener,
Sprecher der Senatorin für Wissenschaft und Häfen. „Hinsichtlich möglicher
Mehrbedarfe haben die Senatorinnen mit der Studierendenschaft verabredet,
eine gegebenenfalls notwendige Aufstockung der Mittel zeitnah in Gesprächen
zwischen den Beteiligten zu erörtern und zu prüfen“, sagt Rösener.
4 Dec 2020
## AUTOREN
Lukas Scharfenberger
## TAGS
Bremen
Bildung in Bremen
Universität Bremen
Schwerpunkt Armut
Studierende
Bremen
Universität Bremen
Grüne Bremen
## ARTIKEL ZUM THEMA
Bremer Senat zahlt Ticketkosten zurück: Coronahilfen für Studis
Bremen hat weitere 600.000 Euro für die Rückerstattung der Semestertickets
für Studierende bewilligt, die wegen der Pandemie finanzielle Not haben.
Zukunft der Discgolfanlage an der Uni: Breiter Protest gegen Schließung
Die Bremer Uni denkt über darüber nach, die Discgolfanlage zu schließen.
Doch das fänden unter anderem der Beirat Horn-Lehe und der AStA falsch.
Das Triell: Die Nachspielzeit: Die Antworten auf alle Fragen
Rot-grün-rot als Koalition für Bremen? Darüber wollte das Publikum mehr
wissen, als beim taz Salon am Dienstag zu klären war: Ein Nachtrag
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.