# taz.de -- Entwurf des IT-Sicherheitsgesetzes: Kennzeichnung nur freiwillig | |
> Die Novelle des IT-Sicherheitsgesetzes nimmt Form an. Neues gibt es für | |
> Verbraucher:innen – und für Huawei. | |
Bild: Von wem dürfen die Mobilfunkmasten kommen? Das ist auch eine Frage der I… | |
Berlin taz | Etwas mehr Verbraucherschutz, neue Rechte für das Bundesamt | |
für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und eine Einigung in Sachen | |
Huawei – das sind die wesentlichen Punkte des neuen IT-Sicherheitsgesetzes. | |
Am Wochenende gelangte ein neuer Entwurf an die Öffentlichkeit, zwei Jahre | |
nach Beginn der Debatte über eine Neufassung. | |
Das IT-Sicherheitsgesetz gibt es seit 2015. Sein Fokus lag zunächst auf der | |
sogenannten kritischen Infrastruktur wie etwa Energieversorgung und deren | |
Schutz vor Angriffen. Spätestens mit der Debatte über den Aufbau des | |
5G-Netzes und der Frage, ob der chinesische Netzwerkausrüster Huawei dafür | |
Technik liefern darf, stand jedoch eine weitere Neufassung an. | |
Während die Netzbetreiber in Deutschland – Telekom, Vodafone und Telefónica | |
– ein Interesse daran haben, auch Sendemasten von Huawei zu verwenden, | |
zeigte sich die Politik gespalten. [1][Allen voran in der Union gibt es | |
zahlreiche Kritiker:innen.] Deren Befürchtung: Der chinesische Konzern | |
könnte Hintertüren für Spionagezwecke in seine Hardware einbauen. | |
Der aktuelle Gesetzentwurf geht auf diese Befürchtungen ein. Zwar schließt | |
er keinen Anbieter pauschal aus, erhöht aber die Hürden. So heißt es in der | |
Gesetzesbegründung: Für „kritische Komponenten“ soll der Einsatz umfassend | |
geprüft werden mit der Möglichkeit, die Nutzung vorab zu untersagen „soweit | |
überwiegende öffentliche Interessen, insbesondere sicherheitspolitische | |
Belange diesem entgegenstehen“. | |
Das könnten etwa fehlende Garantien sein oder Beweise für Hintertüren. | |
Sollten die entsprechenden Regelungen so verabschiedet werden und der | |
Einsatz von Huawei-Komponenten untersagt, hätten die Netzbetreiber, die | |
jetzt schon mit diesen Komponenten ausbauen, ein Problem. Sie müssten die | |
Teile entsprechend zurückbauen – [2][was die Kosten für den Netzausbau in | |
die Höhe treiben würde]. | |
Der Gesetzentwurf sieht darüber hinaus vor, die Rolle des Bundesamtes für | |
Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) deutlich zu stärken. So soll es | |
mehr Befugnisse erhalten und etwa in bestimmten Situationen | |
Internetprovider anweisen können, bei der Bekämpfung von Schadsoftware zu | |
kooperieren. | |
Darüber hinaus soll das BSI auch Aufgaben aus dem Bereich des | |
Verbraucherschutzes übernehmen. Geplant ist etwa ein | |
„IT-Sicherheitskennzeichen“. Damit sollen Verbraucher:innen beim Kauf | |
erkennen, welches Niveau an IT-Sicherheit sie bei Produkten und Diensten zu | |
erwarten haben – zumindest in der Theorie. Denn in der Praxis wird die | |
Kennzeichnung im Wesentlichen auf Angaben der Hersteller beruhen. Und weil | |
eine verpflichtende Kennzeichnung auf EU-Ebene eingeführt werden müsste, | |
wird es bei einer freiwilligen Angabe bleiben. | |
22 Nov 2020 | |
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## AUTOREN | |
Svenja Bergt | |
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