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# taz.de -- Kino im Lockdown: Bewegte Bilder auf Nachfrage
> Auf verschiedenen Plattformen lassen sich Filme On-Demand anschauen –
> auch das Berliner fsk-Kino bietet eine kleine Auswahl seines Programms
> an.
Bild: Der Dokumentarfilm „Im Garten der Klänge“ kann man über W-Film stre…
Gerade hatte man sich an das pandemiebedingt ein wenig eingeschränkte, aber
doch regelmäßige Kinoangebot gewöhnt, da ist auch schon wieder Schluss mit
lustig. Die Kinos müssen bundesweit im November geschlossen bleiben – was
bleibt, sind einmal mehr die Streaming-Tipps. Und da ist die Auswahl
bekanntlich groß. Aber Netflix, Amazon Prime und Disney+ bleiben in diesem
Text außen vor, heute denken wir nachhaltiger.
Zum Beispiel mit der Plattform Kino on Demand. Dort kann man ein
reichhaltiges Angebot an Arthouse-Hits wie etwa „Systemsprenger“, „Toni
Erdmann“ und „The Farewell“ wahrnehmen oder auch einen Klassiker wie
„Apocalypse Now“ noch einmal sehen. Und die Plattform macht ein
interessantes Angebot: Für knapp 25 Euro gibt es dort nicht nur die
Sichtung von fünf Filmen online, sondern auch noch einen
Fünf-Euro-Kinogutschein und weitere fünf Euro, die als Unterstützung ans
eigene Lieblingskino gehen ([1][www.kino-on-demand.com/lieblingskino]).
Klingt doch gut, da könnte man dann zum Beispiel mal „Colette“ anschauen,
Wash Westmorelands Porträt der frühen Jahre der von Keira Knightley
verkörperten französischen Schriftstellerin, die es zunächst nicht leicht
hatte, weil ihr Gatte ihre populären „Claudine“-Romane unter seinem eigenen
Künstlernamen Willy veröffentlichte. Nur allmählich konnte sie sich aus
dieser Ehe und Abhängigkeit befreien.
Vor allem im Bereich Dokumentarfilm ist der Kölner Verleih W-Film gut
aufgestellt. Das Angebot lässt sich auf der Plattform [2][www.vod.wfilm.de]
einsehen.
Ein interessantes Werk ist beispielsweise „Im Garten der Klänge“, ein
schönes und sympathisches Porträt über den blinden Schweizer Wolfgang
Fasser, der in der Toskana als Therapeut mit schwerbehinderten Kindern in
einem Atelier für musikalische Improvisationarbeitet. Mit Musik nimmt
Fasser Autisten die Angst vor unbekannten Geräuschen und lässt Kinder mit
celebralen Lähmungen ihren Körper überhaupt wieder spüren.
Eine kleine Auswahl aus dem eigenen Kinoprogramm bietet das fsk-Kino über
Vimeo auch als Stream an, dort wird man zum Film weitergeleitet, den man
sich ausgesucht hat ([3][www.fsk-kino.peripherfilm.de/fsk-fuer-zuhause]).
Wie etwa zum Dokumentarfilm „Spuren – Die Opfer des NSU“ der Berliner
Regisseurin Aysun Bademsoy, der den Angehörigen der Opfer der
rechtsradikalen NSU-Mordserie eine Stimme gibt. Die Menschen erzählen von
ihren Erinnerungen an die Ermordeten, davon, wie es ist, wenn Polizei und
Boulevardpresse aus Opfern potenzielle Täter machen, und von ihrer Haltung
gegenüber einer Gesellschaft, in der diese Verbrechen möglich waren.
5 Nov 2020
## LINKS
[1] https://www.kino-on-demand.com/lieblingskino
[2] https://vimeo.com//wfilm/vod_pages/sort:alphabetical/format:thumbnail
[3] http://fsk-kino.peripherfilm.de/fsk-fuer-zuhause/
## AUTOREN
Lars Penning
## TAGS
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