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# taz.de -- Coronaverdacht bei Spitzenpolitiker: Déjà-vu: Müller negativ
> Der Regierungschef hat sich bei der BER-Eröffnung nicht beim
> corona-positiven brandenburgischen Ministerpräsidenten angesteckt.
Bild: Doch nicht mit Corona infiziert: Berlins Regierungschef Michael Müller (…
Berlin taz | Die SMS kam am Mittwoch um 12:09, knapp 14 Stunden nach
Verdachtsbeginn: „Der Regierende Bürgermeister hat noch gestern Abend ein
negatives Testergebnis bekommen“, schrieb Senatssprecherin Melanie Reinsch
der taz. Es ist ein Déjà-vu: Eine fast identische Nachricht schickte
Reinsch schon im März, nachdem ihr Chef Michael Müller (SPD) erstmals unter
Corona-Verdacht gewesen war. Er sei auch nicht „Kontaktperson 1“ und werde
die freiwillige Quarantäne verlassen, ergänzte Reinsch in ihrer SMS von
Mittwochmittag – das wäre ansonsten trotz negativen Testergebnisses nicht
möglich gewesen. So kann Müller auch an der Plenarsitzung des
Abgeordnetenhauses am Donnerstag teilnehmen.
Eine Nachricht aus Potsdam vom Dienstagvormittag hatte die Senatskanzlei
und die Landespolitik in Unruhe versetzt: Darin kam die Information, dass
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD), der am Sonntag
Erkältungssymptome zeigte, positiv getestet wurde. In enger Nähe zu Woidke
aber hatte Müller am Samstag an der Eröffnung des Flughafens BER
teilgenommen. Bilder zeigten auch Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup und
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) in der Nähe des
brandenburgischen Ministerpräsidenten. Auch Lütke Daldrup berichtete
inzwischen von einem Negativtest.
Zum ersten Coronaverdacht für Müller war es im März gekommen, weil es
damals so aussah, dass der Regierende Bürgermeister sich bei einem Termin
mit dem später positiv getesteten israelischen Botschafter [1][angesteckt
haben könnte.] Und weil Müller einige Tage später stundenlang mit seinem
und dem Brandenburger Kabinett tagte, stand im Raum, schlimmstenfalls
müssten gleich zwei komplette Landesregierungen in Quarantäne – samt den
Journalisten, die bei der anschließenden Pressekonferenz waren. Corona war
damals, im März, erstmals ganz nahegerückt.
Müller hatte am Dienstag 15 bis 20 Minuten nach Beginn der Senatssitzung
von Woidkes Infektion erfahren und die Sitzung daraufhin verlassen.
Vizeregierungschef Klaus Lederer von der Linkspartei informierte später
darüber, dass sich Müller freiwillig in häusliche Quarantäne begeben habe
und von dort aus die Amtsgeschäfte weiterführe. So handhabte auch Scheuer
den Infektionsverdacht.
Infektionen und 14-tägige oder kürzere vorsorgliche Quarantäne betrafen
jüngst immer mehr Spitzenpolitiker: vor zwei Wochen [2][Gesundheitsminister
Jens Spahn] (CDU), am Dienstag Verteidigungsministerin und CDU-Chefin
Annegret Kramp-Karrenbauer, nun den brandenburgischen Ministerpräsidenten
sowie Müller und Scheuer.
4 Nov 2020
## LINKS
[1] /Corona-in-Berlin/!5672396&s=m%C3%BCller+corona/
[2] /Bundesgesundheitsminister-erkrankt/!5722944&s=spahn/
## AUTOREN
Stefan Alberti
## TAGS
Michael Müller
Dietmar Woidke
Schwerpunkt Coronavirus
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Lesestück Recherche und Reportage
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