Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Elektroschockgeräte in Berlin: Noch mehr Taser
> Auch die Bundespolizei am Ostbahnhof bekommt nun sogenannte
> Distanz-Elektroimpulsgeräte. Die Berliner Polizei erprobt die Taser schon
> seit 2017.
Bild: Der Stromstoß des Tasers löst bei dem Getroffenen eine sofortige Muskel…
Berlin taz | Ein umstrittenes Einsatzmittel hat nun auch bei der
Bundespolizei versuchsweise Einzug gehalten: Distanz-Elektroimpulsgeräte
heißen die Geräte offiziell, umgangssprachlich werden sie Taser genannt.
Die [1][Berliner Polizei] erprobt die Taser bereits seit Februar 2017. Bei
den Spezialeinheiten (SEK) der Polizei Berlin sind sie seit 2001 im
Einsatz.
Optisch ähneln die Geräte einer Schusswaffe, aber die Mündung ist breiter.
Abgeschossen werden an Elekrodrähten hängende Pfeile, die sich in der Haut
oder Bekleidung der Zielperson festhaken. Mit Stromstößen, die eine
schmerzhafte Muskelkontraktion auslösen, wird die Zielperson binnen
Sekunden außer Gefecht gesetzt.
Es gibt dazu unzählige Filme im Internet, aber auch bei einer Vorführung
der Berliner Polizei für die Presse ließ sich das vor einigen Jahren
beobachten. Ein Polizeireporter des Tagesspiegels hatte sich seinerzeit als
Versuchsperson zur Verfügung gestellt. Nicht nur in den USA ist es bei
Taser-Einsätzen auch schon zu Todesfällen gekommen.
Die Bundespolizei hat nun dreißig Geräte bekommen. Seit Montag werden diese
neben Frankfurt am Main und Kaiserslautern auch am Ostbahnhof in Berlin
eingesetzt. Der Taser solle es Polizisten ermöglichen, einen Angreifer auf
Distanz zu halten – ohne das Risiko einer tödlichen Verletzung wie bei der
Schusswaffe, heißt in der Presseerklärung. Polizeigewerkschaften fordern
schon lange, dass der Taser zur Grundausstattung der Polizei gehören
sollte.
## 25 Taser in den Funkwagen
Der Berliner Probelauf begann im Februar 2017 und endet 2021. Erst nach der
Auswertung werde darüber entschieden, ob das Gerät grundsätzlich für den
Streifendienst eingeführt werde, teilte die Polizeipressestelle am Montag
mit. 25 Taser gebe es zurzeit in den hiesigen Funkwagen. Bis zum 30. Juni
2020 seien die Geräte viermal gegen Menschen eingesetzt worden. In 19
weiteren Fällen habe bereits die Androhung des Einsatzes ausgereicht, die
Situation zu entschärfen.
Beim SEK sei der Taser im gleichen Zeitraum neunmal eingesetzt worden: zur
Verhinderung von Selbsttötungen oder zur Abwehr von Angriffen mit Waffen –
hauptsächlich seien das Stichwaffen gewesen. Im Gesetz ist der Taser der
Schusswaffe gleichgestellt und unterliegt damit denselben strengen
Einsatzvoraussetzungen: dem Vorliegen von Notwehr und Nothilfe.
9 Nov 2020
## LINKS
[1] /Taser-fuer-die-Berliner-Schutzpolizei/!5332573&s=plarre+Taser/
## AUTOREN
Plutonia Plarre
## TAGS
Taser
Polizei Berlin
Bundespolizei
Polizei Berlin
Polizei Bremen
Taser
Schwerpunkt Polizeigewalt und Rassismus
Taser
## ARTIKEL ZUM THEMA
Ausrüstung der Berliner Polizei: Elektroschocker schockt Rot-Grün-Rot
Nach knapp vier Jahren endet bei der Polizei der Testlauf für den Taser.
Grüne und SPD wollen den Versuch verlängern, die Linke ist dagegen.
Debatte über Taser als Polizei-Waffe: SPD steht auf Elektroschocker
Nur selten hat die Bremerhavener Polizei in der zweijährigen Testphase
Taser eingesetzt. Dafür aber auch gegen psychisch Kranke –und als
Schmerzwaffe.
Elektroschocker für Streifenpolizisten?: Die Polizei will schocken
Hamburgs Polizei bringt die Ausrüstung von Beamten des Streifendienstes mit
Elektroschockgeräten erneut ins Gespräch. Die Innenbehörde will noch keine
Entscheidung.
Eintauchen ins Polizeiforum: Der einsame Freund und Helfer
Die Öffentlichkeit diskutiert viel über Polizisten. Und über Polizeigewalt.
Wie ist es in diesen Tagen Polizist zu sein? Ein Blick ins Internetforum
„CopZone“.
Polizeieinsatz in Berlin: Elektroschocks bringen nichts
Nach dem tödlichen Schuss am Neptunbrunnen bringt Innensenator Henkel den
Einsatz von Tasern ins Spiel. Der Koalitionspartner lehnt das ab.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.