# taz.de -- Corona bei dänischen Nerzen: Keine Gefahr durch Mutationen | |
> Virologen geben Entwarnung: Das mutierte Coronavirus bei Nerzen stellt | |
> wohl keine Gefahr für die Impfstoffentwicklung dar. | |
Bild: Aus Angst vor Corona: grausame Massenkeulung von Millionen von Nerzen | |
BERLIN taz | [1][Aus Furcht] davor, dass sich eine Virusmutation bei | |
Nerzen ausbreitet und auf Menschen überträgt, hat die dänische Regierung | |
bis Mittwoch rund 3 Millionen der landesweit insgesamt rund 17 Millionen | |
Nerze töten lassen. [2][Die Keulung sämtlicher Bestände soll bis kommende | |
Woche beendet sein.] Aber Virologen geben nun Entwarnung. In den | |
vergangenen Tagen hatten sich keine Menschen mehr neu angesteckt. Es | |
bestehe deshalb Hoffnung, dass der Virusstamm beim Menschen bereits | |
verschwunden ist. | |
„Das ist nichts, was sich jetzt im Moment irgendwie rasend verbreitet“, | |
sagte Christian Drosten, Chefvirologe der Berliner Charité, in der am | |
Dienstag veröffentlichten Folge des „Coronavirus-Update“ bei „NDR Info�… | |
Zwar hätten Forscher bislang nur Anfangsdaten generiert. Er halte es | |
dennoch für gut möglich, dass die mutierte Variante schon gar nicht mehr | |
bei Menschen zirkuliere. | |
Seit dem Sommer haben dänische Züchter mehrfach infizierte Tiere in | |
Nerzfarmen gemeldet. Dabei konnten sich Virusvarianten auf Menschen | |
übertragen. Mindestens zwölf Fälle sind bekannt. Ähnliches hat sich in den | |
Niederlanden zugetragen. In den USA sind nach Angaben ihres | |
Landwirtschaftsministeriums seit August mehr als 15.000 Nerze an dem | |
Coronavirus gestorben. | |
Während die Niederländer nach ersten Infektionen alle befallenen Bestände | |
sofort töten ließen, agierten die dänischen Behörden zunächst zögerlich. | |
Erst vergangene Woche hat die Regierung eine Massenkeulung sämtlicher Nerze | |
im Land veranlasst. Dänemark ist der weltgrößte Lieferant von Nerzen. | |
## Das mutierte Virus läuft sich quasi tot | |
Coronaviren-Experte Drosten sieht in der Tötung der Bestände vor allem eine | |
Vorsichtsmaßnahme, „weil die wissenschaftlichen Daten die Möglichkeit eben | |
offenlassen, dass es vielleicht zu einer gefährlichen Situation gekommen | |
ist“. Momentan sehe er diese Gefahr aber nicht. Vielmehr vermutet Drosten, | |
dass sich das bei Nerzen mutierte Virus beim Sprung zurück auf den Menschen | |
„schlechter vermehrt“. Das Virus laufe sich damit quasi tot. | |
Mutationen könnten zwar entstehen und bereits entwickelte Impfstoffe damit | |
an Wirkung verlieren, sagt der Virologe Hendrik Streeck der Universität | |
Bonn im Gespräch mit der taz. „Ich mache mir aber keine so großen Sorgen.“ | |
Gerade beim mRNA-basierten Impfstoff der Mainzer Firma Biontech, der | |
momentan der vielversprechendste gegen das Coronavirus ist, ließen sich | |
Veränderungen „gut wieder einbauen und müsste dann in sogenannten | |
Brückenstudien erneut geprüft werden“. Sollte sich das mutierte Virus beim | |
Menschen doch noch verbreiten, wäre das zwar ein Rückschlag, sagt Streeck. | |
„Aber es geht nicht wieder von vorne los.“ | |
12 Nov 2020 | |
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## AUTOREN | |
Felix Lee | |
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