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# taz.de -- Überblick zu Corona in Deutschland: Bayern macht Ernst
> Steigende Infektionszahlen, die Rückkehr alter Regeln und Spahns neue
> Teststrategie: Ein Überblick über die Corona-Situation am Dienstag.
Bild: In Bayern gilt künftig auch ein Alkoholverbot
München dpa/afp | In besonders von der [1][Coronapandemie] betroffenen
Kommunen in Bayern gilt künftig nicht nur eine Maskenpflicht auf stark
besuchten öffentlichen Plätzen, sondern auch ein Alkoholverbot. Das hat das
bayerische Kabinett am Dienstag in München als Reaktion auf die teils
wieder stark steigenden Infektionszahlen in dem Bundesland beschlossen.
Demnach soll immer bei einer Überschreitung von 50 Neuinfektionen pro 100
000 Einwohner in einer Region in sieben Tagen ein Maßnahmenpaket greifen,
welches auch eine Sperrstunde zwischen 23.00 und 6.00 Uhr vorsehen kann.
Prinzipiell war dies bisher zwar auch möglich, die neue Regelung der
Staatsregierung sieht aber vor, dass die Kommunen klarer angehalten werden,
die Maßnahmen auch umzusetzen.
Nach Ansicht von Ministerpräsident Markus Söder sind nach wie vor „sehr
viele“ Urlaubsrückkehrer verantwortlich für die aktuell hohen Corona-Zahlen
in Bayern. Der CSU-Politiker sprach zudem von einem übermäßigen Leichtsinn
bei vielen Menschen. „Die Zahl derer, die über Leichtsinn sich infizieren,
wächst.“ Dies zeige sich an der hohen Zahl junger Infizierter – da gebe es
bei manchen noch kein starkes Bewusstsein für die Gefahr von Corona.
Wegen eines deutlichen Anstiegs der Corona-Neuinfektionen hat auch die
nordrhein-westälische Stadt Hamm am Dienstag ihre Pandemieauflagen weiter
verschärft. Im öffentlichen Raum dürfen nur noch fünf Menschen oder
Menschen aus zwei Haushalten zusammenkommen, wie ein Stadtsprecher am
Dienstag mitteilte. Außerdem gilt an weiterführenden Schulen wieder eine
Maskenpflicht im Unterricht. Die Regelungen gelten zunächst für zwei
Wochen.
## Kritik und Lob für an Spahns Ideen
In der 180.000-Einwohner-Stadt in Westfalen lag die Siebentageinzidenz
demnach am Dienstagmittag bei 87,1 und damit so deutlich über dem
kritischen Wert 50 wie derzeit sonst nirgendwo im Bundesgebiet. Das
bedeutet, dass es in Hamm binnen einer Woche je 100.000 Einwohner
rechnerisch 87,1 Neuinfektionen gab. Am Montag hatte die Stadt den
Inzidenzwert noch mit 70,9 angegeben.
Hamm hatte bereits am Montag erste Corona-Auflagen mit sofortiger Wirkung
verschärft. So sind nun private Feiern mit geselligem Charakter wie runde
Geburtstage, Hochzeiten und Jubiläen ab 25 Teilnehmern anzeigepflichtig. Ab
50 Teilnehmern bis zur Obergrenze von 150 Teilnehmern müssen Feiern von der
Stadt genehmigt werden.
Um die Coronapandemie in Deutschland zu bekämpfen will Gesundheitsminister
Jens Spahn ab Oktober verstärkt neben den üblichen Corona-Tests auch
Schnelltests einsetzen, die für Reisende und in Pflegeeinrichtungen genutzt
werden sollen. Es gebe jetzt europäische und transatlantische Hersteller,
die diese Schnelltests monatlich in „nennenswerter Größenordnung zur
Verfügung“ stellen könnten, sagte der CDU-Politiker am Dienstag auf einer
deutsch-französischen Parlamentarierversammlung in Berlin. Die Qualität der
Schnelltests sei zwar noch nicht so gut wie die von normalen PCR-Tests.
„Aber sie ist gut genug“, fügte er hinzu.
Ein anderer Teil von Spahns Corona-Strategie stößt derweil bei
Ärzteverbänden auf unterschiedliche Reaktionen. Spahn hatte am montag
angekündigt, [2][im Herbst flächendeckend Fieberambulanzen für
Atemwegserkrankungen einzurichten]. Die Vorsitzende des Marburger Bunds,
Susanne Johna, bezeichnete solche Anlaufstellen als sehr sinnvoll. „Es gilt
unbedingt zu vermeiden, dass Patienten mit anderen Erkrankungen sich
scheuen, zum Arzt oder in die Klinik zu gehen“, sagte sie der „Passauer
Neuen Presse“ (Dienstag).
Klare Ablehnung äußerte dagegen der Kinder- und Jugendärzteverband (BVKJ).
Dessen Präsident Thomas Fischbach erklärte am Dienstag in Köln, es sei zu
erwarten, dass Säuglinge und Kleinkinder mit ihrer hohen Infektzahl im
Herbst und Winter den größten Patientenanteil in solchen Ambulanzen
ausmachen dürften. Doch auf die Bedürfnisse der kleinen Patienten seien
solche Ambulanzen nicht eingestellt. Das ganzheitliche Betreuungskonzept in
den Kinderarztpraxen werde empfindlich gestört, mahnte er.
22 Sep 2020
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