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# taz.de -- Öltanker droht zu sinken: Alarm im Golf von Paria
> Zwischen Venezuela und Trinidad und Tobago droht der riesige Öltanker
> 'Nabarima’ zu sinken. Eine Ölpest wäre katastrophal für die
> Mangrovenwälder.
Bild: Kann die Katastrophe bringen: Öltanker „Nabarima“ vor der Küste von…
Buenos Aires taz | Droht im Golf von Paria eine Umweltkatastrophe? Nach
[1][Aussagen venezolanischer Ölarbeiter] könnte der zwischen den Küsten von
Venezuela und Trinidad und Tobago liegende Tanker 'Nabarima’ sinken. In den
Tanks der 'Nabarima’ sollen bis zu 1,3 Millionen Fass Rohöl lagern. Das ist
sehr viel. Zum Vergleich: 1989 waren bei dem Unglück der ‚[2][Exxon
Valdez]‘ vor der Küste Alaskas rund 270.000 Fass Rohöl ausgelaufen. Mehr
als 2.000 Kilometer Küste wurden damals verseucht.
„Die 'Nabarima’ ist in einem erbärmlichen Zustand. Das Unterdeck und der
Maschinenraum stehen drei Meter unter Wasser“, [3][twitterte Eudis Girot],
Führungsmitglied der wichtigen Ölarbeitergewerkschaft FUTPV. „Lasst uns
eine globale ökologische Katastrophe verhindern, die das Öl der 'Nabarima’
verursachen könnte.“
Der Zustand der 'Nabarima’ verstoße „gegen die grundlegendsten Vorschriften
für die Sicherheit des Seeverkehrs“, erklärte der venezolanische
Seerechtsanwalt Luis Cova Arria. Dass die Tanks randvoll mit Rohöl seien,
stelle eine unmittelbare Umweltgefahr für das maritime Ökosystem im Golf
dar.
Eingerahmt von den Küsten gleicht der Golf von Paria einem Binnenmeer.
Sollte die 'Nabarima’ sinken und das Öl austreten, wären auch die
ausgedehnten Mangrovenwälder an den Ufern unmittelbar bedroht.
## 265 Meter lang, 52 Meter breit
Die 'Nabarima’ ist ein 265 Meter langer und 52 Meter breiter Tanker ohne
eigenes Antriebssystem. Eigentümer ist Venezuelas staatliche
Erdölgesellschaft PDVSA (Petróleos de Venezuela).
Seit 2015 fungiert die 'Nabarima’ als schwimmender Ölspeicher. Über mehrere
Ankerketten ist sie fest auf dem Meeresgrund verankert und dümpelt über dem
Coro-Coro-Ölfeld im Golf von Paria.
Ausgelegt ist sie für eine Besatzung von 70 Personen. Aktuell sollen sich
zwölf Personen an Bord befinden. 22 Kilometer entfernt befindet sich die
Bohrinsel ‚Plataforma 4 de Febrero‘. Auf ihr fördert PDVSA in einem
Joint-Venture mit der italienischen Eni Rohöl aus dem Golfgrund.
## Sanktionen gegen Venezuelas Ölindustrie
Dieses wird auf der 'Nabarima’ zwischengelagert und von dort auf andere
Öltanker weiterverladen. Die bringen es zu den Raffinerien der
PDVSA-Tochter Citgo in den USA. Doch seit im Januar 2019 die USA Sanktionen
gegen Venezuelas Ölindustrie verhängt hat, stockt die Förder- und
Lieferkette und [4][wird nicht mehr an Citgo ausgeliefert].
Alternative Abnehmer findet die PDVSA keine. Für die Weiterverarbeitung
ihres Rohöls bedarf es speziell ausgerüsteter Raffinerien. Seit 18 Monaten
sind die Tanks der 'Nabarima’ nun voll. Händeringend werden Lagerstätten
gesucht. Auf der Bohrinsel wird nur im Minimalbetreib gefördert.
Bereits Anfang August hatten Ölarbeiter von einer beginnenden Schlagseite
des schwimmenden Öllagers berichtet. Die 'Nabarima’ weise bereits eine
„beträchtliche Neigung durch den Wind und der Verschiebung der Tanklasten.
Das Schiff verliert an Stabilität und die Gefahr eines Auseinanderbrechen
besteht“, so Isidro Villegas, Ölarbeiter bei der Marineabteilung von PDVSA
in Puerto La Cruz. „Keine zivile oder militärische Behörde hat auf unsere
Warnungen reagiert.“ Die PDVSA hat bislang keine Stellungnahme vorgelegt.
4 Sep 2020
## LINKS
[1] https://www.maritimebulletin.net/wp-content/uploads/2020/08/FSO%E2%80%99Nab…
[2] /Oeltanker-sinkt-im-Ostchinesisches-Meer/!5474574
[3] http://[https://twitter.com/search?q=%40EudisGirot&src=typed_query
[4] http://xn--unmittelbare%20Umweltgefahr%20fr%20das%20maritime%20kosystem%20i…
## AUTOREN
Jürgen Vogt
## TAGS
Schwerpunkt Klimawandel
Öl
Venezuela
Karibik
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Mauritius
Lesestück Recherche und Reportage
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