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# taz.de -- Politische Gewalt in den USA: Spiel mit dem Bürgerkrieg
> Die Toten bei den Auseinandersetzungen zeigen: Die Eskalation ist längst
> da. US-Präsident Trump stachelt die Gewalt an und riskiert einen
> Bürgerkrieg.
Bild: Die Eskalation ist längst da
Eines ist völlig klar: US-Präsident Donald Trump und seine Apologeten in
den entsprechenden Medien schüren die Gewalt, die sich seit dem Tod des
Schwarzen [1][George Floyd] auf den Straßen vieler US-amerikanischer Städte
ausbreitet. Wo Fingerspitzengefühl, versöhnliche Worte und Polizeireformen
notwendig wären, stehen bei Trump der Ruf nach Militär oder Nationalgarde,
die Ablehnung jeglicher Verantwortung und die Denunziation und
Schuldzuweisung an den politischen Gegner.
Damit mobilisiert Trump immer öfter die zahlreichen bis an die Zähne
bewaffneten rechtsextremen und Militia-Gruppen, sich selbst in die
Auseinandersetzungen einzumischen. [2][In Wisconsin führte das in der
vergangenen Woche zum Tod zweier Protestierender], jetzt wurde in
[3][Oregon ein Trump-Anhänger] erschossen. Die Angst geht um, was von
diesen Leuten ausgehen könnte, wenn Trump die Wahl verlieren und dieses
Ergebnis einem „Wahlbetrug“ zuschreiben sollte, wie er es seit Wochen
andeutet.
Da muss man nicht mehr vor Eskalation warnen – sie ist längst da. Die Lage
passt zum Bild Trumps während seiner bisherigen Regierungszeit: Es
interessiert ihn nicht, sein Land gut zu regieren, ihn interessiert nur,
was ihm nützt – auch wenn sich die Bürger derweil gegenseitig an die Gurgel
gehen. Konflikt und Polarisierung sind das Metier, in dem Trump blüht und
gedeiht.
Leider scheint er dabei erneut recht erfolgreich zu sein: In den
Umfragewerten schwindet der Vorsprung seines demokratischen Herausforderers
Joe Biden auf bedenkliche Weise und liegt in manchen der wahlentscheidenden
Swing States schon unter dem von Hillary Clinton zum gleichen Zeitpunkt
2016.
Trump hat immer wieder Krisen künstlich erzeugt, um sie dann mit viel Pomp
zu lösen oder um den Demokraten damit Zugeständnisse abzupressen. Was er
jetzt betreibt, geht darüber allerdings hinaus. Denn wenn der Geist erst
richtig aus der Flasche ist, den Trump da gerade herbeiruft, bekommt ihn so
schnell niemand mehr wieder hinein. Das ist ein Spiel mit dem Bürgerkrieg.
31 Aug 2020
## LINKS
[1] /Rassistische-Polizeigewalt-in-den-USA/!5692040
[2] /Polizeigewalt-in-Wisconsin/!5710188
[3] /Black-Lives-Matter-Proteste-in-den-USA/!5703846
## AUTOREN
Bernd Pickert
## TAGS
Schwerpunkt Rassismus
US-Wahl 2024
George Floyd
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Donald Trump
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Gewaltstatistik
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Wisconsin
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