# taz.de -- Streit um einheitliche Strafen und Tests: Vor dem Corona-Gipfel | |
> Am Donnerstag treffen sich Kanzlerin Merkel und die Chef*innen der | |
> Länder, um über Pandemie-Maßnahmen zu sprechen. Wer fordert was? Ein | |
> Überblick. | |
Bild: Prescht Söder wieder vor – oder kommen dieses Mal bundesweit einheitli… | |
Berlin dpa/reuters/taz | Erstmals seit Juni beraten am Donnerstag ab 11 Uhr | |
die Ministerpräsident*innen der Länder wieder mit Kanzlerin Angela Merkel | |
über eine Neuausrichtung der Corona-Strategie. Nach den Vorstellungen von | |
Merkel soll dabei vorerst auf weitere Öffnungsschritte verzichtet werden. | |
Am Donnerstagmorgen gab das Robert-Koch Institut (RKI) bekannt, dass in den | |
vorangegangen 24 Stunden weitere 1.507 Menschen positiv auf das neue | |
[1][Coronavirus] getestet wurden. Angesichts dieser Zahlen will die | |
Bundesregierung die Auflagen teilweise verschärfen. So will Merkel | |
durchsetzen, dass bei Verstößen gegen die Maskenpflicht ein Bußgeld von | |
mindestens 50 Euro erhoben wird. Das steht nach Informationen der Deutschen | |
Presse-Agentur in einer Beschlussvorlage des Bundes für die Runde der | |
Kanzlerin mit den Ministerpräsidenten an diesem Donnerstag. Die | |
Hygiene-Regeln seien unbedingt einzuhalten, heißt es. | |
Großveranstaltungen wie Volksfeste, größere Sportveranstaltungen mit | |
Zuschauern, größere Konzerte, Festivals oder Dorf-Schützenfeste sollen nach | |
Vorstellungen der Regierungschefin bis mindestens 31. Dezember 2020 | |
verboten bleiben. Ausnahmen könne es in Regionen mit sehr geringen | |
Infektionszahlen geben, wenn sichergestellt sei, dass die Teilnehmer | |
ausschließlich aus dieser Region oder aus umliegenden Regionen mit | |
entsprechenden Entwicklungen kommen, heißt es in der Vorlage. | |
Feiern im Privatbereich sollen demnach auf 25 Teilnehmer beschränkt werden. | |
Bevorzugt sollten diese Zusammenkünfte im Freien abgehalten werden. Bei | |
privaten Veranstaltungen und Feiern außerhalb des Privatbereichs sollten | |
aus Sicht des Bundes künftig 50 Teilnehmer erlaubt sein. | |
## Von Einigkeit weit entfernt | |
Zudem will Merkel die kostenlosen Corona-Tests für Einreisende aus | |
Nicht-Risikogebieten am Ende der Sommerferien aller Bundesländer mit dem | |
15. September beenden. In der Beschlussvorlage wird darauf hingewiesen, | |
dass Reiserückkehrer aus Risikogebieten in jedem Fall verpflichtet seien, | |
sich unverzüglich für 14 Tage nach ihrer Einreise in Quarantäne zu begeben. | |
Grundsätzlich stellt sich vor dem Gipfel am Donnerstag, 27. August, aber | |
die Frage, ob die Bundesländer überhaupt eine einheitliche Strategie im | |
Kampf gegen Corona anstreben. Insbesondere die Länder im Osten mit | |
niedrigen Infektionszahlen setzen weiter auf länderspezifische Regelungen. | |
So hatte etwa Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer am Mittwoch | |
gesagt, er bevorzuge regional flexible Regeln. | |
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) forderte | |
bei zentralen Punkten „wie Abstand, Maskenpflicht, Quarantäne und | |
Auslandsreisen einheitliche Regeln“. Es gebe aber auch „viele | |
Entscheidungen, die je nach Infektionslage sehr gut in den Bundesländern | |
getroffen werden können“, sagte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. | |
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), der Vorsitzender der | |
Ministerpräsidentenkonferenz ist, sagte in der ARD, Corona-Regelungen | |
sollten in Deutschland regional vom jeweiligen Infektionsgeschehen | |
abhängen. | |
Der Präsident des Deutschen Städtetages, Burkhard Jung, forderte in den | |
Zeitungen der Funke Mediengruppe bundesweit einheitliche Bußgelder bei | |
Verstößen gegen Corona-Vorschriften. Das mahnte auch die | |
rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer an. „Das sorgt für | |
mehr Klarheit in der Bevölkerung und damit auch für ein größeres | |
Verständnis und für mehr Akzeptanz“, sagte die SPD-Politikerin der | |
„Rheinischen Post“. | |
27 Aug 2020 | |
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