# taz.de -- Rechtsextremismus im Netz: Facebook löscht QAnon-Accounts | |
> Facebook hat fast 800 Gruppen mit Verbindungen zur rechtsextremen | |
> QAnon-Ideologie entfernt. Trump hingegen weiß die Bewegung „zu schätzen�… | |
Bild: QAnon-Anhänger auf einer Veranstaltung des US-Präsidenten im August 2018 | |
SAN FRANCISCO afp | Nach Twitter ist nun auch Facebook gegen die | |
QAnon-Bewegung vorgegangen, die Verschwörungstheorien verbreitet und | |
US-Präsident Donald Trump unterstützt. Facebook teilte am Mittwoch mit, es | |
habe fast 800 Gruppen mit Verbindungen zu QAnon aus seinem Netzwerk | |
entfernt. Auch seien rund hundert Seiten und etwa 1.500 Anzeigen mit | |
Verbindungen zu der Bewegung beseitigt worden. | |
Ferner wurden den Angaben zufolge mehr als 300 sogenannte Hashtags – also | |
Schlagworte – mit Bezug zu QAnon auf Facebook sowie der ebenfalls zu dem | |
Konzern gehörenden Instagram-Plattform blockiert. Darüber hinaus seien für | |
mehr als 1.950 Gruppen und 440 Seiten auf Facebook sowie mehr als 10.000 | |
Instagram-Konten Restriktionen wegen Verbindungen zu der Bewegung in Kraft | |
gesetzt worden. | |
Der Kurzbotschaftendienst Twitter hatte bereits vor einem Monat tausende | |
Konten mit Verbindungen zu QAnon gelöscht. Die QAnon-Bewegung verbreitet | |
die Behauptung, dass die USA von einer kriminellen Organisation beherrscht | |
würden, der etwa die früheren Präsidenten Bill Clinton und Barack Obama, | |
der Milliardär George Soros sowie diverse Hollywoodstars angehören sollen. | |
Viele QAnon-Botschaften haben antisemitischen und rechtsradikalen | |
Charakter. | |
Unter den QAnon-Anhängern sind viele Trump-Unterstützer. Anhänger der | |
Bewegung nahmen zuletzt auch an Protesten gegen die Corona-Restriktionen in | |
den USA teil. | |
## Sie lieben „unser Land“ | |
Trump sagte am Mittwoch bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus, er wisse | |
nicht viel über QAnon. Doch habe er mitbekommen, dass die [1][Anhänger der | |
Bewegung „mich sehr mögen, was ich zu schätzen weiß“]. Er habe gehört, | |
„dass dies Leute sind, die unser Land lieben“, sagte der Präsident. | |
In den USA und anderen Ländern hat in den vergangenen Monaten der Druck auf | |
die Betreiber der großen Onlinenetzwerke stark zugenommen, gegen | |
Hassbotschaften und Falschinformationen vorzugehen. Facebook sieht sich | |
deshalb sogar einem Anzeigenboykott ausgesetzt, an dem sich diverse | |
Großunternehmen beteiligen. | |
In den USA wird die Debatte über derartige Onlinebotschaften angesichts der | |
Präsidentschaftswahl im November besonders intensiv geführt. Facebook und | |
andere Internetunternehmen ergriffen in den vergangenen Monaten bereits | |
diverse Maßnahmen gegen aufwiegelnde, manipulative und irreführende | |
Botschaften auf ihren Seiten. | |
20 Aug 2020 | |
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