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# taz.de -- Friedensprozess im Nahen Osten: Israel und Emirate nähern sich an
> Die Staaten vereinbaren eine „vollständige Normalisierung ihrer
> Beziehungen“. US-Präsident Donald Trump präsentiert sich als Vermittler.
Bild: Kronprinz von Abu Dhabi Mohammed bin Said al-Nahjan
Washington/Tel Aviv dpa | Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und
Israel wollen volle bilaterale Beziehungen aufnehmen. Der Kronprinz von Abu
Dhabi, Mohammed bin Said al-Nahjan, [1][bestätigte am Donnerstag auf
Twitter] entsprechende Angaben von US-Präsident Donald Trump. Israel werde
dafür im Gegenzug bestimmte Ansprüche auf von Palästinensern bewohnte
Gebiete im Westjordanland aufgeben, hieß es zunächst [2][in einer von Trump
über Twitter verbreiteten Mitteilung].
„Jetzt, wo das Eis gebrochen ist“, hoffe er, dass weitere arabische und
mehrheitlich muslimische Staaten bald dem Beispiel der Emirate folgen
würden, sagte Trump später am Donnerstag im Weißen Haus.
Trump sagte im Beisein von Vertretern der beteiligten Staaten, das Abkommen
solle in den kommenden Wochen im Weißen Haus unterzeichnet werden. Er danke
den Ländern für ihren „Mut und ihre Führungskraft“ bei den Verhandlungen.
Das Abkommen solle nach Abraham benannt werden, da dieser für die
Verbindung der Weltreligionen stehe. Die Verhandlungen hätten zuletzt in
guter Atmosphäre stattgefunden, sagte Trump. „Es fühlte sich an wie
verliebt sein“, sagte Trump.
Mohammed bin Said erklärte, in einem Telefonat mit Trump und Netanjahu sei
die Einigung erzielt worden, [3][die weitere israelische Annexion
palästinensischer Gebiete] zu stoppen. Die VAE und Israel hätten eine
Kooperation und einen Fahrplan für bilaterale Beziehungen vereinbart.
Die Normalisierung der Beziehungen Israels mit den Vereinigten Arabischen
Emiraten soll nach Worten des israelischen Außenministers weitere ähnliche
Verträge ermöglichen. Gabi Aschkenasi schrieb am Mittwoch bei Twitter, es
handele sich bei der Vereinbarung mit dem Golfstaat um eine „wichtige
Botschaft“.
Er lobte auch, dass Israel im Gegenzug von einseitigen Annexionsplänen im
besetzten Westjordanland zunächst absehen werde. [4][Der Nahostplan des
US-Präsidenten Donald Trump] müsse in Absprache mit den anderen Ländern der
Region beraten werden, schrieb er.
Israel unterhält bislang keine diplomatischen Beziehungen zu den
Golfstaaten. Das Land hat aber bereits diplomatische Beziehungen zu seinen
Nachbarn Jordanien und Ägypten, deren Bevölkerung ebenfalls mehrheitlich
muslimischen Glaubens ist.
Die Beziehungen zwischen Israel und den Emiraten hatten sich in den
vergangenen Jahren schrittweise verbessert. Offiziell unterhalten die
beiden Länder keine diplomatischen Beziehungen. Berichten zufolge haben die
Emirate aber längst heimlich Kontakte mit Israel geknüpft. In den beiden
Emiraten Abu Dhabi und Dubai leben schätzungsweise 3.000 Menschen jüdischen
Glaubens.
Nach Jahrzehnten des Konflikts mit den Palästinensern ist der Staat Israel
in vielen Ländern des arabischen Raums weiterhin unbeliebt oder verhasst.
Vor allem die Golfmonarchien, darunter Saudi-Arabien und die Emirate, sehen
den Iran inzwischen aber als größte Bedrohung für die Region an. Israel
wird in Abu Dhabi und Riad daher auch als möglicher Partner beim Versuch
gesehen, den Einfluss des Irans im Nahen Osten zurückzudrängen.
13 Aug 2020
## LINKS
[1] https://twitter.com/MohamedBinZayed/status/1293925353560461312
[2] https://twitter.com/realDonaldTrump/status/1293922803419353088
[3] /Annexionsplaene-in-Nahost/!5697789
[4] /Olmert-und-Abbas-reden-ueber-Nahostplan/!5663410
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