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# taz.de -- AKW in den Arabischen Emiraten eingeweiht: „Saubere Energie“
> Die Vereinigten Arabischen Emirate haben als erstes arabisches Land ein
> Atomkraftwerk. Es soll die Abhängigkeit von Öl mindern und Prestige
> bringen.
Bild: Kernkraft-Party: 2014 ist sogar die damalige Präsidentin von Südkorea, …
Dubai afp | Die Vereinigten Arabischen Emirate haben am Samstag ein
[1][Atomkraftwerk] in Betrieb genommen – als erstes arabisches Land
überhaupt. Der Reaktorblock I des AKW Barakah an der Nordwestküste der
Emirate sei erfolgreich hochgefahren worden, schrieb der Vertreter Abu
Dhabis bei der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Hamad Alkaabi, im
Kurzbotschaftendienst Twitter. Die Inbetriebnahme des Akw nur zehn Tage
nach dem Start der ersten arabischen Marsmission unterstreicht den Anspruch
der Emirate, zur bedeutenden Regionalmacht aufzusteigen.
Die Inbetriebnahme des Reaktors sei ein [2][„historischer Meilenstein“ für
die Emirate, schrieb Alkaabi]. Ziel sei es, „eine neue Art der sauberen
Energie für die Nation“ zu etablieren.
Auch der Ministerpräsident der Vereinigten Arabischen Emirate, Scheich
Mohammed bin Raschid al-Maktum, sprach von einer „historischen Leistung“ im
Energiesektor des Landes. Die Inbetriebnahme des AKWs sei ein „Meilenstein
auf dem Fahrplan für eine nachhaltige Entwicklung“, twitterte er.
Nach seiner vollständigen Inbetriebnahme soll das AKW Barakah aus vier
Reaktorblöcken bestehen. Betrieben wird es von der Nawah Energy Company.
Gebaut wurde es von einem Konsortium aus der Emirates Nuclear Energy
Corporation (Enec) und dem südkoreanischen Energiekonzern Kepco. Die
Baukosten wurden auf 24,4 Milliarden Dollar (22,5 Milliarden Euro)
geschätzt.
## Weniger Abhängigkeit, mehr Prestige
Eigentlich sollte der erste Reaktor schon Ende 2017 in Betrieb gehen. Nach
der Fertigstellung aller vier Reaktoren soll das Kraftwerk über eine
Leistung von 5.600 Megawatt verfügen und ein Viertel des steigenden
Energiebedarfs decken.
Die Emirate sind der viertgrößte Ölproduzent in der Organisation
erdölexportierender Staaten (Opec). Vor kurzem wurde zudem ein riesiges
Gasfeld auf dem Gebiet der Golfnation entdeckt. Darüber hinaus investieren
die Emirate Milliarden in die Entwicklung erneuerbarer Energien. Dies sei
Teil der Strategie des Landes, „seine Energiewirtschaft zu diversifizieren,
die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen zu reduzieren und sein Image als
Regionalmacht im Bereich Wissenschaft und Technologie weiterzuentwickeln“,
sagte ein Golf-Experte der Nachrichtenagentur AFP.
Mit der Inbetriebnahme des ersten Atomkraftwerks im arabischen Raum hofft
Abu Dhabi zudem, seine Rolle als aufstrebende Regionalmacht weiter ausbauen
zu können. Am 20. Juli hatten die Emirate als erstes arabisches Land eine
Sonde zum Mars geschickt und damit auch ihren Anspruch demonstriert, im
Raum- und Luftfahrtbereich zum bedeutenden Akteur zu werden.
Die Emirate haben immer wieder die friedliche Ausrichtung ihres
Atomprogramms betont und in den vergangenen Jahren Kontrollen der IAEA und
des Weltverbands der Kernkraftwerksbetreiber (Wano) zugelassen. Katar
bezeichnet das Atomkraftwerk Barakah allerdings als „Gefahr für den Frieden
in der Region“.
Das AKW Barakah – zu Deutsch „Segen“ – liegt nur 50 Kilometer von der
Grenze zu Saudi-Arabien entfernt und damit näher an der katarischen
Hauptstadt Doha als an Abu Dhabi. Seit Beginn der Katar-Krise 2017
boykottieren Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate mit
Unterstützung Bahrains und Ägyptens das kleine Nachbarland im Golf.
1 Aug 2020
## LINKS
[1] /Atomkraftwerk/!t5010182
[2] https://twitter.com/hamadnuke/status/1289473881351192577
## TAGS
Vereinigte Arabische Emirate
Atomenergie
AKW
fossile Energien
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
Ruanda
Schwerpunkt Atomkraft
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