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# taz.de -- Antworten zum Tiersterben in Botswana: Seit Juni keine toten Elefan…
> 281 Dickhäuter sind in Botswana zuletzt tot aufgefunden worden. Nun hat
> das mysteriöse Sterben ein Ende. Die Ursache scheint endlich geklärt.
Bild: Schwer zu ertragen: Ein toter Elefant im Okavango-Delta in Botswana
Das mysteriöse Elefantensterben in Botswana scheint vorbei zu sein. Dies
hofft zumindest die Regierung des südafrikanischen Landes, Heimat der
größten Elefantenpopulation weltweit. Seit Juni sei kein einziger toter
Elefant mehr gefunden worden. In den Monaten zuvor [1][waren es 281].
Wilderei wurde als Todesursache damals ausgeschlossen, da die Kadaver der
Tiere allesamt mit ihren Stoßzähnen aufgefunden wurden, die auf dem
Weltmarkt wegen des wertvollen Elfenbeins gefragt sind. Wildhüter hatten
vielmehr beobachtet, dass die Tiere zunächst desorientiert wirken und im
Kreis laufen, bevor sie letztlich einfach tot umfielen. Man vermutete, das
Nervensystem der Elefanten sei geschädigt, womöglich durch eine Krankheit,
die über Viren oder Bakterien ausgelöst werden könne. Auch stand im Raum,
dass die Tiere an einem Nervengift zugrunde gingen.
In vielen [2][Ländern Afrikas verenden Nashörner] an dem lokal vorkommenden
Milzbranderreger Anthrax, der über Dornen an einem Busch verbreitet werden
kann. Botsuanas Umweltministerium hat deswegen Blutproben der toten Tiere
in Südafrika, USA und Kanada untersuchen lassen. „Wir haben die meisten
Ergebnisse erhalten“, sagt Oduetse Koboto, Staatssekretär des Ministeriums
für Umwelt und Wildtiere. „Wir haben jedes Virus ausgeschlossen, keine
Bakterien, Krankheitserreger sind auch negativ.“ Die Ergebnisse der
toxikologischen Untersuchungen stünden jedoch noch aus. „Was offensichtlich
ist, dass wir es mit einem Gift zu tun haben“, so Koboto. Wobei noch nicht
geklärt sei, ob es sich um ein natürliches Gift oder ein von Menschen
hergestelltes Gift handle.
Die Veterinärmedizinerin Mbatshi Mazwinduma erklärte, ein natürliches Gift
würde erklären, warum das Elefantensterben aufgehört habe. Denn bis Juni
herrschte Trockenzeit im Okavangodelta im Norden des Landes, wo die toten
Tiere gefunden wurden. Die Konzentration natürlicher Gifte in den fast
ausgetrockneten Tümpeln, aus denen die Tiere trinken, sei sehr hoch
gewesen. Mit dem Einsetzen der Regenzeit und dem Anstieg des Wassers im
Okavongodelta sei „das Gift verdünnt und ausgewaschen worden“, sagt
Mazwinduma.
3 Sep 2020
## LINKS
[1] /Mysterioeses-Elefantensterben-in-Botswana/!5694787
[2] /Wilderei-in-Afrika/!5286015
## AUTOREN
Simone Schlindwein
## TAGS
Elefanten
Bedrohte Arten
Botswana
Schwerpunkt Artenschutz
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Schwerpunkt Grüne Armee
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