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# taz.de -- Michelle Obamas neuer Podcast: Wohliges Gefühl für die Fans
> Die Ex-First-Lady hat nun einen Podcast. In der ersten Ausgabe spricht
> Michelle mit Barack Obama. Der Wahlkampf darin ist zu versteckt.
Bild: Die Obamas ganz entspannt: mit Wasser, Snacks und Notizen im Sessel fläz…
Knapp vier Jahre ist es her, dass die Obamas aus dem Weißen Haus ausgezogen
sind. Viele wünschen sich, die beiden würden dort ab Januar wieder
einziehen, dieses mal mit Michelle Obama an der Spitze. Doch die ehemalige
Anwältin und Ex-First-Lady scheint andere Pläne zu haben. Ein Jahr nach dem
Ende der Obama Präsidentschaft veröffentlichte sie [1][ihre Memoiren]. Es
folgte die Tour zum Buch, die Doku zur Tour und jetzt ihr eigener Podcast:
„The Michelle Obama Podcast“.
Der Podcast ist die erste Kooperation mit Spotify von [2][Higher Ground,
der Produktionsfirma den Obamas], die auch Dokumentationen für Netflix
([3][„American Factory“]) kreiert. Die logische Folge – ein Podcast zur
Doku – soll es nun aber nicht sein, sondern: neun Gespräche mit wechselnden
Gesprächspartner:innen zum Thema Beziehung, Familie und Freundschaft.
Ihr Bruder, ihre Mutter, der Talkshow-Host Conan O’Brien und die einstige
Beraterin ihres Mannes, Valerie Jarrett, sollen zu den Gästen gehören. In
der ersten Folge ist Mr. President persönlich zum Gespräch geladen – also
der ehemalige natürlich. 45 Minuten plaudern die beiden miteinander,
scheinbar intim. Sie hätten ja in den vergangenen Monaten „sehr viel Zeit“
miteinander verbracht und viel miteinander gesprochen. Barack Obama
frotzelt: „Du sagst das, als wärest du nicht glücklich darüber. Also, ich
habe es sehr genossen.“ Sympathisch. Das Paar erzählt von ihrer Zeit im
Lockdown, sie teilen Kindheitserinnerungen, doch so richtig viel geben sie
dann doch nicht preis.
Dabei gäbe es, so viel hat die Biografie „Becoming“ verraten, aus ihrer
Zeit im Weißen Haus, ihrer Beziehung und dem Familienleben doch einiges zu
erzählen. Vielleicht müssten dafür ihre Töchter Sasha und Malia eingeladen
werden. Stattdessen spricht das Paar über die Relevanz der „Community“, das
aktuelle politische Klima, die Veränderungen in den USA und welches Land
sie der nachfolgenden Generation überlassen werden. Hochpolitisch wird es
hingegen nicht.
## Sorge und Hoffnung
Kommentare und Einschätzungen zu tagesaktuellen Geschehnissen (bis auf
einen kurzen Verweis auf den „Mord an George Floyd“) fehlen, Donald Trumps
Name wird nicht einmal erwähnt, nur mal am Rande gedisst, als die
56-Jährigen ihren Mann als „Präsidenten, der viel liest und sich mit
Geschichte auskennt“ bezeichnet.
Stattdessen sorgen sie sich um die fortschreitende Ich-Zentrierung der
Gesellschaft, vermissen einen höheren Stellenwert von Gemeinschaftsleben.
Haben Angst um eine junge Generation, die ihr Vertrauen in den Staat
verloren hat.
Natürlich ist dieser Podcast 100 Tage vor der Wahl Teil des Wahlkampfs. Das
ist klar wenn Michelle Obama ihren Mann fragt: „Meinst du, sie [die jungen
Leute] werden das Richtige tun? Meinst du, sie werden wählen?“. Er
antwortet: „Du kennst mich.“ Und sie stellt fest: „Du bleibst der ewige
Optimist, der „‚Yes we Can-‘Mann“. Am Ende bleibt dann eben so ein wohl…
Gefühl. Eine Wahl wird man damit nicht gewinnen, aber das
Popkultur-Phänomen „Obamas“ schreiben sie mit ihrem Podcast fort.
30 Jul 2020
## LINKS
[1] /Memoiren-des-Ex-Praesidentenpaares/!5388846
[2] /Ex-Praesident-der-USA-und-Spotify/!5600359
[3] /Die-Politik-des-Academy-Awards/!5662650
## AUTOREN
Carolina Schwarz
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